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Rezension zu
Im Hause Longbourn

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jo Baker: "Im Hause Longbourn"

Von: Liesa
07.09.2015

Ich liebe "Stolz und Vorurteil", vermutlich gehört es zu meinen liebsten Klassikern überhaupt, denn die Geschichte um die Bennett-Schwestern hat es mir einfach angetan und dieses Buch klang nach der perfekten Ergänzung zu dem Geschehen aus Jane Austens bekanntestem Werk. Denn in "Im Hause Longbourn" geht es nicht vorrangig um die Bennetts, sondern vielmehr um ihr Personal - und damit wird uns ein viel tiefgreifenderer Einblick in die Geschichte und die Charaktere gegeben und das nicht nur aus der gehobenen Gesellschaft, sondern gerade auch dem einfachen Volk. Schließlich tragen auch Hausmädchen, Diener und andere Bedienstete das ein oder andere Problem oder Geheimnis mit sich herum - das kennen wir ja auch schon aus "Downton Abbey" und genau dieser Aspekt hat mich an diesem Buch besonders gereizt. Was mir gut gefiel: Die Begebenheiten und Figuren, wie wir sie aus "Stolz und Vorurteil" kennen und lieben, laufen zwar nebenher ab und finden stets Erwähnung, allerdings nur im Hintergrund, denn das Augenmerk liegt tatsächlich hauptsächlich auf dem unscheinbaren Hausmädchen Sarah, aus deren Sichtweise der Roman auch größtenteils erzählt wird, aber auch auf Mrs. Hill, der Haushälterin und Köchin und James, der als neuer Diener in Longbourn Einzug hält und von dem Sarah überzeugt ist, dass er irgendein dunkles Geheimnis vor allen verbirgt. Eingefleischte "Stolz und Vorurteil" Fans müssen sich hier also bewusst sein, dass es keine Anhimmeleien und Schwärmereien um Jane, Elizabeth, Mr. Darcy oder Mr. Bingley gibt - im Gegenteil, in diesem Buch wird auch das Verhalten der Bennett-Schwestern nicht beschönigt, denn Jo Baker macht deutlich, dass auch diese nicht unfehlbar sind, und zum Beispiel herzlich wenig darüber nachdenken, wer ihren Schmutz und Dreck beseitigt. Was tagtäglich für Arbeiten im Hause Longbourn anfallen wird detailliert beschrieben und lässt - zumindest mich - etwas aufatmen, wenn ich darüber nachdenke, wie einfach unser Leben heute dank technischer Hilfsmittel ist. Sarah, die einen Großteil der Arbeiten erledigt und es ganz gewiss nicht leicht hat, beschwert sich dagegen kaum über die Arbeiten, alles, was sie möchte, ist nur von irgendjemanden beachtet, ja vielleicht sogar geliebt zu werden. Ihr Charakter gefiel mir wirklich unfassbar gut, auch wenn ich sie teilweise als etwas zu naiv und vielleicht sogar kindisch empfand, aber gerade das war es wiederum auch, was ihre Figur ausgemacht hat. Noch besser gefiel mir allerdings die Geschichte um James, den wundersamen Diener, der dort so plötzlich auftauchte - von Anfang an war klar, dass er irgendein Geheimnis im Gepäck hat, aber erst relativ gegen Ende erfahren wir, um was es sich bei diesem Geheimnis eigentlich genau handelt. Jo Baker hat einen wunderbaren Schreibstil - für manch einen mögen ihre Umschreibungen möglicherweise zu ausschweifend sein, für mich dagegen waren sie genau nach meinem Geschmack und ich habe es genossen, die ausführlichen Gedanken, Gefühle und Sichtweisen der Protagonisten zu verfolgen. Gleichzeitig muss ich aber auch festhalten, dass der teilweise abrupte Wechsel der Perspektiven bei mir weniger Anklang finden konnte - an dieser Stelle hätte ich es besser gefunden, wenn der Perspektivenwechsel an die Kapitel gebunden gewesen wäre und nicht einfach immer zwischendrin erfolgt wäre, denn irgendwie hat mich genau das gelegentlich etwas irritiert. Gleichzeitig war das Erzählen aus verschiedenen Sichtweisen bereichernd für die Geschichte und hat sogar für einen Plottwist gesorgt, den ich so absolut nicht erwartet hätte, der der Geschichte aber definitiv eine interessante Wendung gegeben hat. "Im Hause Longbourn" sorgt dafür, dass auch die Figuren, denen in Jane Austens Hauptwerk keinerlei Beachtung geschenkt wird, Leben eingehaucht und eine Stimme gegeben wird. Das Buch fängt einen komplett neuen Blickwinkel ein, der von Jo Baker in aller Ausführlichkeit aber dennoch unglaublich spannend erzählt wird. Dieses Buch ist nicht nur für "Stolz und Vorurteil" Fans, sondern für all jene, die sich für die Figuren interessieren, die hinter einem gehobenen Hausstand stehen und für dessen Bestehen sorgen, von denen aber viel zu selten die Rede ist. Von mir erhält "Im Hause Longbourn" deswegen 4 von 5 Sternen. ,Ich liebe "Stolz und Vorurteil", vermutlich gehört es zu meinen liebsten Klassikern überhaupt, denn die Geschichte um die Bennett-Schwestern hat es mir einfach angetan und dieses Buch klang nach der perfekten Ergänzung zu dem Geschehen aus Jane Austens bekanntestem Werk. Denn in "Im Hause Longbourn" geht es nicht vorrangig um die Bennetts, sondern vielmehr um ihr Personal - und damit wird uns ein viel tiefgreifenderer Einblick in die Geschichte und die Charaktere gegeben und das nicht nur aus der gehobenen Gesellschaft, sondern gerade auch dem einfachen Volk. Schließlich tragen auch Hausmädchen, Diener und andere Bedienstete das ein oder andere Problem oder Geheimnis mit sich herum - das kennen wir ja auch schon aus "Downton Abbey" und genau dieser Aspekt hat mich an diesem Buch besonders gereizt. Was mir gut gefiel: Die Begebenheiten und Figuren, wie wir sie aus "Stolz und Vorurteil" kennen und lieben, laufen zwar nebenher ab und finden stets Erwähnung, allerdings nur im Hintergrund, denn das Augenmerk liegt tatsächlich hauptsächlich auf dem unscheinbaren Hausmädchen Sarah, aus deren Sichtweise der Roman auch größtenteils erzählt wird, aber auch auf Mrs. Hill, der Haushälterin und Köchin und James, der als neuer Diener in Longbourn Einzug hält und von dem Sarah überzeugt ist, dass er irgendein dunkles Geheimnis vor allen verbirgt. Eingefleischte "Stolz und Vorurteil" Fans müssen sich hier also bewusst sein, dass es keine Anhimmeleien und Schwärmereien um Jane, Elizabeth, Mr. Darcy oder Mr. Bingley gibt - im Gegenteil, in diesem Buch wird auch das Verhalten der Bennett-Schwestern nicht beschönigt, denn Jo Baker macht deutlich, dass auch diese nicht unfehlbar sind, und zum Beispiel herzlich wenig darüber nachdenken, wer ihren Schmutz und Dreck beseitigt. Was tagtäglich für Arbeiten im Hause Longbourn anfallen wird detailliert beschrieben und lässt - zumindest mich - etwas aufatmen, wenn ich darüber nachdenke, wie einfach unser Leben heute dank technischer Hilfsmittel ist. Sarah, die einen Großteil der Arbeiten erledigt und es ganz gewiss nicht leicht hat, beschwert sich dagegen kaum über die Arbeiten, alles, was sie möchte, ist nur von irgendjemanden beachtet, ja vielleicht sogar geliebt zu werden. Ihr Charakter gefiel mir wirklich unfassbar gut, auch wenn ich sie teilweise als etwas zu naiv und vielleicht sogar kindisch empfand, aber gerade das war es wiederum auch, was ihre Figur ausgemacht hat. Noch besser gefiel mir allerdings die Geschichte um James, den wundersamen Diener, der dort so plötzlich auftauchte - von Anfang an war klar, dass er irgendein Geheimnis im Gepäck hat, aber erst relativ gegen Ende erfahren wir, um was es sich bei diesem Geheimnis eigentlich genau handelt. Jo Baker hat einen wunderbaren Schreibstil - für manch einen mögen ihre Umschreibungen möglicherweise zu ausschweifend sein, für mich dagegen waren sie genau nach meinem Geschmack und ich habe es genossen, die ausführlichen Gedanken, Gefühle und Sichtweisen der Protagonisten zu verfolgen. Gleichzeitig muss ich aber auch festhalten, dass der teilweise abrupte Wechsel der Perspektiven bei mir weniger Anklang finden konnte - an dieser Stelle hätte ich es besser gefunden, wenn der Perspektivenwechsel an die Kapitel gebunden gewesen wäre und nicht einfach immer zwischendrin erfolgt wäre, denn irgendwie hat mich genau das gelegentlich etwas irritiert. Gleichzeitig war das Erzählen aus verschiedenen Sichtweisen bereichernd für die Geschichte und hat sogar für einen Plottwist gesorgt, den ich so absolut nicht erwartet hätte, der der Geschichte aber definitiv eine interessante Wendung gegeben hat. "Im Hause Longbourn" sorgt dafür, dass auch die Figuren, denen in Jane Austens Hauptwerk keinerlei Beachtung geschenkt wird, Leben eingehaucht und eine Stimme gegeben wird. Das Buch fängt einen komplett neuen Blickwinkel ein, der von Jo Baker in aller Ausführlichkeit aber dennoch unglaublich spannend erzählt wird. Dieses Buch ist nicht nur für "Stolz und Vorurteil" Fans, sondern für all jene, die sich für die Figuren interessieren, die hinter einem gehobenen Hausstand stehen und für dessen Bestehen sorgen, von denen aber viel zu selten die Rede ist. Von mir erhält "Im Hause Longbourn" deswegen 4 von 5 Sternen.

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