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Rezension zu
Glück und Glas

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Glück und Glas

Von: Fantasie und Träumerei
17.10.2015

Am 7. Mai 1945 werden in der Frauenklinik in der Münchner Maistraße zwei Mädchen geboren - Hannelore und Marion. Hannelore stammt aus einer reichen Familie, die ihr Geld seit Generationen mit einer eigenen Schuhfabrik verdient. Marions Mutter ist mittellos, Vater Erich im Krieg in Gefangenschaft geraten und auch nach seiner Freilassung ein gebrochener und für Marion fremder Mann. Den beiden Mädchen sind die finanziellen Unterschiede ihrer Familien, das damit verbundene Leben in verschiedenen sozialen Schichten, völlig gleich. Obwohl vom Charakter her sehr unterschiedlich, spüren sie eine Verbundenheit. Vom Schicksal besiegelt durch den gemeinsamen Tag der Geburt, den sie so oft es geht gemeinsam feiern und der sie immer wieder zusammenführt, egal wohin ihr Leben sie treibt. Über die Jahre entsteht eine innige Freundschaft, die vielen Höhen und Tiefen und den damit verbundenen Belastungen ausgesetzt ist. Und wie sagte Lores Großvater immer: "Glück und Glas, wie leicht bricht das." Mit großem Interesse habe ich die Geschichte einer Freundschaft, wie sie in der heutigen Zeit leider viel zu selten anzutreffen ist, verfolgt. Die Erlebnisse Lores und Marions sind zum Teil autobiografisch und so gekonnt mit fiktiven Elementen verwoben, dass daraus ein spannender Roman geworden ist. Lilli Beck verarbeitet etliche Erinnerungen und hält das Setting sehr nah an der Realität. So ist der Roman nicht nur die Geschichte einer großartigen Freundschaft, sondern auch eine Reise durch die Historie unseres Landes. Informativ und zugleich unterhaltsam. Ohne den belehrenden Charakter eines Unterrichts fühle ich mich wie auf einer Zeitreise. Begleitet man - so wie hier - zwei Protagonistinnen von Geburt an bis ins hohe Lebensalter durch viele ihrer Lebensabschnitte, durchläuft mit ihnen gute wie schlechte Tage, und betrachtet sie bei der Ausbildung verschiedenster Charaktereigenschaften, ist es, als würde man sie persönlich kennen. Ein Gefühl der Vertrautheit entsteht und schon bald weiß man, wie die jeweilige Person auf bestimmte Handlungen reagieren wird. Spannung geht dadurch aber nicht verloren. Schnell ist klar, Marion ist eine Kämpferin. Von Geburt an, sonst wäre sie schon an diesem Tag gestorben. Unterernährt wie sie und ihre Mutter durch die Härte des Krieges waren. Armut und Entbehrungen, Neid auf ihre Schönheit, lehren sie all ihre Stärke aufzubringen, um durchs Leben zu kommen. Lore hingegen ist die mütterliche der Beiden. Immer den Wunsch nach Harmonie und eine große Portion Hilfsbereitschaft in sich tragend. "Glück und Glas" ist ein lesenswerter Roman. Lilli Beck führt uns kurzweilig durch die deutsche Geschichte, nietet Einblicke in die Veränderungen des jeweiligen Jahrzehnts, in Fortschritt und Neuerungen und zeigt, dass Freundschaften zu den wichtigsten Dingen im Leben zählen.

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