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Rezension zu
Das Feuerzeichen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine tolle, tiefgründige Dystopie!

Von: Jessi
09.11.2015

Titel: Das Feuerzeichen Originaltitel: The Fire Sermon Autor: Francesca Haig Verlag: Heyne fliegt Genre: Roman, Dystopie Seitenzahl: 480 ISBN: 978-3453270138 Cover und Inhaltsangabe © Heyne fliegt Inhalt „Vierhundert Jahre in der Zukunft: Durch eine nukleare Katastrophe wurde die Menschheit zurück ins Mittelalter katapultiert. Es ist eine Welt, in der nur noch Zwillinge geboren werden. Zwillinge, die so eng miteinander verbunden sind, dass sie ohne einander nicht überleben können. Allerdings hat immer einer von beiden einen Makel. Diese sogenannten Omegas werden gebrandmarkt und verstoßen.  Es ist die Welt der jungen Cass, die selbst eine Omega ist, weil sie das zweite Gesicht besitzt. Während sie Verbannung, Armut und Demütigung erdulden muss, macht ihr Zwillingsbruder Zach Karriere in der Politik. Cass kann und will diese Ungerechtigkeit nicht länger ertragen und beschließt zu kämpfen. Für Freiheit. Für Gerechtigkeit. Für eine Welt, in der niemand mehr ausgegrenzt wird. Doch die Rebellion hat ihren Preis, denn sollte Zach dabei sterben, kostet das auch Cass das Leben …“ Schreibstil In der letzten Zeit habe ich viele Dystopien gelesen, die mich alle nicht so recht begeistern konnten. Umso gespannter war ich auf „Das Feuerzeichen“, da sich die Geschichte sehr interessant angehört hat. Eine Welt, in der jeder als Zwilling geboren wird? Eine Dystopie, in der die „alte“ Technologie Schuld am Wandel ist? Die Ideen, die Francesca Haig ihr aufgeworfen und zu einer spannenden Geschichte geformt hat, finde ich einzigartig und sehr spannend. Von Anfang an war ich tief in der Geschichte drin, was vor allem an der Nähe zu der Protagonistin lag. Hier hat die Autorin die „Ich“-Perspektive gewählt und das tat der Handlung gut. Ich habe mich selbst gefühlt, als wäre ich eine verstoßende Omega und müsse mich mit dieser neuen Welt arrangieren. Der Schreibstil von Francesca Haig ist zudem sehr emotional. Sie verzichtet auf viele Kampfszenen und lässt ihre Charaktere miteinander agieren. Charaktere Cass ist eine Omega, die allerdings erst sehr spät von ihrem Bruder getrennt wurde. Sie selbst ist äußerlich nicht entstellt, sondern ist eine Seherin, was bedeutet, dass sie Dinge spüren und wahrnehmen kann. (Sei es jetzt Personen, Orte oder Ereignisse.) Cass hat einen Bruder namens Zach, der natürlich als Alpha leben durfte, aber durch die späte Trennung der Beiden keinen Anschluss mehr gefunden hat. Er wird später Ratsmitglied und nimmt eine sehr hohe Position ein, was Cass noch zum Verhängnis wird! Obwohl die Kulisse dieser neuen Welt recht trostlos ist, fand ich das Miteinander der Charaktere sehr liebevoll. Zum einen ist da die Protagonistin Cass, die ich sofort in mein Herz geschlossen habe, weil sie eben nicht die „Perfektion“ widerspiegelt. Als Omega hat man in dieser dystopischen Welt kein leichtes Leben, denn man wird von der Familie verstoßen und muss auf eigenen Beinen stehen. So ist es auch bei Cass, die allerdings sehr stark und selbstbewusst wirkt, doch im Stillen ebenfalls von Selbstzweifeln geplagt wird. Im Laufe der Geschichte stößt noch ein weiterer Charakter zu ihr. Kip, der seine eigene Erinnerung verloren hat und nicht weiß, wer sein Zwilling ist, wird der Gefährte von Cass. Erstaunlich fand ich hier das liebevolle Miteinander der Beiden, die sie gleich verbunden fühlen! Dabei verzichtet die Autorin auf eine große Liebesgeschichte und viel Kitsch und setzt stattdessen auf Menschlichkeit! Meine Meinung Bereits nach den ersten Seiten war ich tief in die Geschichte von den Omegas und Alphas gefangen. Die Geschichte beginnt recht ruhig mit der Vergangenheit von Cass und wie es dazu kam, dass sie von ihrem Bruder getrennt wurde. Die Idee, dass alle Menschen als Zwillinge geboren werden, fand ich sehr originell. Während der eine Zwilling ein behütetes, gutes Leben bei den Eltern führen darf, wird der „böse“ Zwilling fortgeschickt und muss auf eigenen Beinen stehen. Bei Zach und Cass fand die Trennung sehr spät statt, denn Cass ist eine Seherin und sie hat das Geheimnis lange bewahren können, um nicht von ihrer Familie getrennt zu werden. Die Beziehung von Cass und Zach ist sehr schwer zu beschreiben. In einer Welt, in der die Zwillinge zwar voneinander abhängig sind, da sie bei schlimmen Verletzungen und Krankheiten beide betroffen sind und sogar zum selben Zeitpunkt sterben, bleibt kaum Platz für das große Miteinander. Zach selbst war in der Kindheit genervt, da er nicht in die Schule gehen durfte, solange nicht einer der beiden als Omega identifiziert wurde. Er gibt Cass die Schuld und wandelt sich zu einer Person, die vor allem durch Hass geleitet wird. Zach wird trotzdem sehr strebsam und hat irgendwann einen hohen Posten im Rat. Es gibt Leute, die nach seinem Leben trachten und natürlich ist da seine Schwester ein guter Angriffspunkt, denn stirbt sie, so stirbt auch er! Allein dieses Zwiespalt, den jede Person in dieser Welt in sich trägt, fand ich beeindruckend. Tötet man einen Menschen, so tötet man im Grunde gleichzeitig seinen Zwilling. Das Buch „Das Feuerzeichen“ regt zum Nachdenken an. Es geht um eine Gesellschaftsform, die wieder einmal die Fehler der Menschheit aufzeigt. Es gibt in dem Buch einen „Rat“, der den Staat und seine Funktionen darstellt und alle Alphas und die meisten Omegas halten sich an die Gesetzte, die in dem Land herrschen. Doch natürlich gibt es auch einen Widerstand, der im Verlauf noch wichtig wird. Aber wie soll man kämpfen, wenn Feind und Freund miteinander verschmolzen sind? Während dem Lesen habe ich mich mit vielen Fragen konfrontiert gefühlt. Das Buch regt zum Nachdenken und Mitdenken an. Alle Entscheidungen müssen gut durchdacht werden und besonders die Unsicherheit der Protagonistin war sehr gut getroffen. Wie soll sie gegen ihren Bruder ankämpfen, wenn sie unwiderruflich mit ihm verbunden ist? In vielen Dystopien steht die Liebesgeschichte im Vordergrund. In diesem Buch ist das nicht so. Es geht vielmehr um das Miteinander, um Freundschaft, aber auch um Zusammenhalt. Die Charaktere brauchen keine großen Worte, um ihre Zuneigung auszudrücken! Das Ende von dem Buch hat mich dann noch einmal zutiefst schockiert. Hier hat die Autorin mich beinahe zu Tränen gerührt, denn es gibt einen Moment, den ich so nicht erwartet hätte! „Das Feuerzeichen“ ist für mich der Beginn einer tollen Dystopie und ich kann das Buch Fans dieses Genres nur empfehlen!!! Fazit Eine tolle, tiefgründige Dystopie über eine Welt, in der alle Menschen als Zwilling geboren werden und in diesem sowohl „Freund“, als auch „Feind“ sehen! Absolut empfehlenswert!!!

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