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Rezension zu
Wenn die Liebe tanzen lernt

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

[Rezension] “Wenn die Liebe tanzen lernt” von Jean Kwok

Von: Buchstabenträumerin
13.11.2015

Es ist die klassische Aschenputtel Geschichte in Verbindung mit Tanz und einem Blick auf China Town in New York, einem durch und durch chinesisch geprägten Teil der Stadt. Da ich jede Form von Tanz und Geschichten über das Tanzen sehr mag, war dieses Buch ein Must-read. Es war auch ein Vergnügen, doch der Funke wollte dann doch nicht so recht überspringen… Charlie lebt mit ihrem Vater und ihrer jüngeren Schwester Lisa in ärmlichen Verhältnissen in China Town. Ihre Mutter starb vor einigen Jahren an einer schweren Krankheit. Seitdem muss Charlie ihren Vater finanziell unterstützen und sich um ihre Schwester kümmern. Bis spät in die Nacht arbeitet sie als Tellerwäscherin im Restaurant ihres Vaters. Für alles andere sei sie einfach zu ungeschickt und dumm, sagt sie. Doch als sie völlig unerwartet die Chance erhält, in einem Tanzstudio zu arbeiten und sie dort den Tanzschüler Ryan trifft, verändert sich ihr Leben langsam aber unaufhaltsam. Wer denkt bei den Stichworten Tanz und Aschenputtel nicht als erstes an Tanzfilme wie Dirty Dancing oder den unbekannteren Strictly Ballroom? Ich auf jeden Fall. Es sind beides Filme, in denen sich ein unauffälliges Mädchen zu einer großartigen Tänzerin mausert und nebenbei das Herz ihres Schwarmes erobert. An diesem Schema orientiert sich auch “Wenn die Liebe tanzen lernt” – wobei es hier jedoch einige Variablen mehr gibt, die die Geschichte etwas spannender machen. Die Lebensumstände von Charlie und ihrer Familie in China Town werden sehr detailliert beschrieben. Dabei legt Autorin Jean Kwok den Schwerpunkt auf die Kollision chinesischer Wertvorstellungen und Traditionen mit dem New Yorker Lebensgefühl. Einschränkung trifft auf Freiheit, Armut trifft auf Reichtum. Charlie und Lisa wurden in Amerika geboren und leben in diesen zwei Welten und versuchen sie miteinander in Einklang zu bringen. Einerseits schätzen und respektieren sie ihre chinesischen Wurzeln, andererseits streben sie nach einer amerikanischen Zukunft. Dieser Konflikt tritt besonders zutage, als Charlie sich mit ihrem Job als Tänzerin gegen ihre Herkunft stellt. Für beide “Seiten” treten zusätzlich einige Nebencharaktere auf, die jeweils ihre ganz persönliche Geschichte mitbringen. Das trägt stark zum Reiz des Buches bei, hat den Fluss der Geschichte in meinen Augen stellenweise aber auch zu stark gebremst. Die Geschichte erschien mir zu langatmig und zäh. Als Leser wollte ich mehr am Kern des Geschehens bleiben und nicht immer wieder in andere Nebenerzählungen abdriften. Sie erlauben einem zwar einen tieferen Einblick in die Beweggründe von Charlie gewisse Entscheidungen zu fällen, brachten sie mir jedoch als Mensch nicht näher. Das gleiche gilt für den Charakter von Ryan. Man erfährt so gut wie nichts von ihm, er erhält kaum Profil. Dadurch fehlte mir der emotionale Zugang zum Buch und es wurde nicht unbedingt eines, das man nicht mehr aus der Hand legen möchte. Unabhängig von dieser Kritik ist es ein sympathisches Buch mit vielen Facetten. Der Einblick in die chinesische Kultur war spannend und aufschlussreich. Insgesamt ideal für unbeschwerte Leseabende!

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