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Rezension zu
Die Adria

Zu rückwartsgewandt

Von: Nomadenseele
03.01.2016

Ich habe bereits vor Jahren folgende Theorie entwickelt: Belletristik kann man irgendwie immer lesen, egal wie wenig einen das Thema interessiert. Mit etwas eisernen Willen kann man sich durchkämpfen. Wenn man sich dagegen nicht für das Thema eines Sachbuches interessiert, wird man das Buch irgendwann abbrechen. Ich erwähne dies deshalb, weil der Autor alles ihm Mögliche tut, damit das Buch eine möglichst geringe Leserschaft anspricht. Wie viele Leser werden sich wohl für den Einfluss von Byzanz auf Ravenna interessieren? Für die türkischen Einnahmen Italiens? Wie viele für das Ringen Venedigs und Konstantinopels auf der Adria? Für venezianische Kolonien im heutigen Kroatien? Sollte dies nicht interessant sein – Pech gehabt, darum geht es in 4/5 des Buches, die Gegenwart kommt nur am Rande vor. Der Autor fährt zwar die Adriaküste ab, aber eigentlich hätte er auch zu Hause bleiben und die Reise auf der Landkarte vollziehen können. Denn die 1/5 Gegenwart fällt auch nicht mehr ins Gewicht. Er kommt in einem Ort an, und erzählt die jahrhundertelange Geschichte des Ortes. Dann geht es weiter. Bis zu *Der Faschismus wurde an der Adria erfunden*, im hinteren Drittel des Buches, habe ich durchgehalten. Danach war meine Geduld aufgebraucht. Insofern ist auch der Untertitel *Die Wiederentdeckung eines Sehnsuchtsortes* mehr als täuschend, denn er suggeriert, dass sich das Buch mit der Gegenwart beschäftigt. Aber es könnte nichts falscher als eben das sein, da das Buch fast ausschließlich die Jahrhunderte zurückblickt und die Gegenwart ausblendet. Fazit Man muss schon sehr an byzantinisch-römisch-venezianischen Kulturaustausch interessiert sein, wenn man dem Buch etwas abgewinnen möchte.

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