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Rezension zu
Die Nacht gehört den Wölfen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wulf Dorn - Die Nacht gehört den Wölfen

Von: Kerstin Junglen
13.01.2016

Kurzbeschreibung: Wer hat Angst vorm bösen Wolf? Seit dem tödlichen Autounfall seiner Eltern, den er selbst miterlebt hat, leidet Simon unter Albträumen und Angstzuständen. Nach einem Psychiatrieaufenthalt zieht er zu seiner Tante und seinem Bruder, aber es fällt ihm schwer, sich in seinem neuen Leben zurechtzufinden. Vor allem, als er feststellen muss, dass seine schlimmen Träume Wirklichkeit werden: Etwas Böses scheint im Dunkel, das Simon umgibt, erwacht zu sein. Und das Verschwinden eines Mädchens ist erst der Anfang... Zum Autor: Wulf Dorn, Jahrgang 1969, schreibt seit seinem 12. Lebensjahr. Er war 20 Jahre in einer psychiatrischen Klinik tätig, ehe er sich ganz dem Schreiben widmete. Mit seinem 2009 erschienenen Debütroman Trigger gelang ihm sofort ein internationaler Bestseller - dem weitere folgten. Seine Bücher wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und begeistern Leserinnen und Leser weltweit. 2014 wurde er mit dem französischen Prix Polar als bester internationaler Autor ausgezeichnet. Inzwischen schreibt Wulf Dorn für Erwachsene wie Jugendliche. Nach Mein böses Herz ist Die Nacht gehört den Wölfen sein zweiter Jugendroman. Meinung: Der 16-jährige Simon Strode ist zusammen mit seinen Eltern Lars und Maria auf dem Weg zur Geburtstagsfeier seiner Tante Tilia, als es zu einem schrecklichen Autounfall kommt, bei dem seine Eltern ums Leben kommen. Nach fast 5 Monaten Aufenthalt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie zieht Simon, für den eine gewisse Ordnung im Leben sehr wichtig ist, zu Tante Tilia, bei der auch sein 6 Jahre älterer Bruder Mike lebt, seitdem er zuhause rausgeschmissen wurde. Da Tilia beruflich sehr eingespannt ist, soll Simon nach den Sommerferien auf das Serling-Gymnasium gehen, zu dem auch ein Internat gehört. Simon fühlt sich vom Rest seiner Familie abgeschoben und ungeliebt. Dann lernt er Caro kennen, die auf die gleiche Schule geht und mit der er sich bald anfreundet. Die beiden wollen herausfinden, was es mit dem Verschwinden der 16-jährigen Schülerin Leonie auf sich hat. Als dann noch Mikes Freundin Melina einem Verbrechen zum Opfer fällt, haben Simon und Caro schon einen Verdächtigen im Visier, bringen sich selbst damit aber immer weiter in Gefahr. Von Wulf Dorn habe ich bereits einige seiner Erwachsenen-Thriller gelesen, vor allem Trigger konnte mich sehr begeistern. Daher war ich gespannt auf sein zweites Jugendbuch, das mich erneut gut unterhalten konnte, auch wenn man einige Abstriche gegenüber dem Erwachsenen-Genre machen muss, was aber natürlich an der angesprochenen Zielgruppe liegt. Der 16-jährige Protagonist Simon ist ein recht außergewöhnlicher Charakter. Er hat autistische Anwandlungen, die sich dadurch bemerkbar machen, dass alles für ihn eine gewisse Ordnung haben muss und Zahlen für ihn eine wichtige Rolle spielen, da diese beständig sind. Mit Veränderungen tut sich Simon schwer, kleinste Abweichungen bringen ihn schnell aus dem Konzept. Den tragischen Tod seiner Eltern verkraftet Simon nur langsam, er vermisst sie sehr. Da Simon von Albträumen und auch manchen Halluzinationen geplagt wird, ist der Leser unsicher, welche Situation nun real passiert und welche nur in seiner Einbildung. Die gleichaltrige Caro, die Simon bei einem Friedhofsbesuch kennenlernt und mit der er sich anfreundet, tut ihm gut. Sie holt ihn aus seinem Schneckenhaus heraus ins Leben und durch sie blüht er sichtlich auf, wird selbstbewusster und mutiger. Die weiteren Nebencharaktere wie sein Bruder Mike, dessen Freundin Melina und Tante Tilia bleiben etwas im Hintergrund, fügen sich aber gut in die Geschichte mit ein. Die Handlung selbst ist von Wulf Dorn gut durchdacht und bietet einige Wendungen, die in falsche Richtungen lenken sollen. Der vermeintliche Täter, auf dessen Konto Leonies Verschwinden und Melinas Unfall gehen, ist schnell ausgemacht, doch die Auflösung belehrt den Leser eines Besseren, was sich allerdings auch andeutet. Trotzdem vermag das Ende durchaus zu überzeugen und auch verwundern. Viele Themen wie Verlustängste, Liebe, Freundschaft und Familie werden im Roman angesprochen und durch die kurz gehaltenen Kapitel fliegt man regelrecht durch die Seiten, da man unbedingt wissen will, wie Simons Geschichte ausgeht. Fazit: Die Nacht gehört den Wölfen ist ein spannender und bis zur letzten Seite interessanter und packender Jugend-Thriller, der durch sein Ende einige Leser verblüffen dürfte. Wulf Dorn überzeugt erneut durch seinen bildhaften Schreibstil und einer außergewöhnlichen Geschichte, die mich gut unterhalten hat.

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