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Rezension zu
Das Schönste kommt zum Schluss

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Interessante Outback-Familiengeschichte mit Ups and Downs

Von: Hanne / Lesegenuss
16.01.2016

Ein immer wiederkehrendes Ritual auf der Errigal Farm ist am 1. Dezember d. J. der jährliche Weihnachtsbrief, verfasst von Angela, Ehefrau von Nick, Mutter von drei erwachsenen Töchtern und dem Nachzügler Ig. "Grüße von den Gillespie". Doch in diesem Jahr fällt es Angela schwer, die passenden Worte über das vergangene Jahr auf der Errigal Farm zu schreiben. So vieles war irgendwie anders, fühlte sich anders an. Dann jedoch befolgt sie den Rat ihrer langjährigen Freundin und Nachbarin Joan und schreibt das auf, was sie sonst niemals schreiben würde. Angefangen über all die Sorgen, Belastungen bekommt jeder inclusive Tante Cecilie sein Fett weg. Auch Ehemann Nick wird nicht geschont. Zu lange hatte sie still gehalten. Rührten daher ihre Kopfschmerzen? Suchte sie deswegen immer wieder Zuflucht in ihre Scheinfamilie in London? Angela speichert den Brief ab, verwundert darüber wie schnell die Finger über die Tasten geflogen waren. Natürlich würde sie den Brief so nicht senden, und nun harrte er als Entwurf im Emailordner. Doch die Ereignisse überstürzen sich, Ig hatte sich verletzt und Angela musste mit ihm ins Stunden entfernte Krankenhaus fahren und dort über Nacht bleiben. Ehemann Nick, der Tradition des Briefes bewusst, findet die vorbereitete Mail und verschickt diese - ungelesen - an den kompletten Verteiler. Dreißig Jahre im Outback, vier Kinder, die Zwillingsschwestern Victoria und Genevieve, Lindy und dann mit fast Mitte Vierzig kam Ig, der immer wieder sich Rat von seinem imaginären Freund Robby holt. Nick, Angelas Mann, hat sich in den letzten Monaten mehr denn je von der Familie distanziert und ist voll eingetaucht in die Ahnenforschung. Seine Vorfahren kamen aus Irland. Behilflich im Ausland ist ihm dabei Carol und das natürlich alles via Skype, Internet. Doch Carol kostet Geld. Geld, was die Familie so gar nicht erübrigen Kann. Nick schwebt ein Sippentreffen in Irland vor. Im nächsten Jahr. Mehr denn je verhärtet sich der Verdacht, Nick hat sich in Carol verliebt. Ebenso großes Unverständnis Nicks alleinige Entscheidung die halbe Farm an einen Minenbetrieb zu verpachten. Die massiven Kopfschmerzen führen dazu, dass Angela für einige Tage in die Stadt muss, um sich ärztlich untersuchen zu lassen. Sind es wirklich Tagträume, die Familie in London, ihr fiktiver Mann Will und ihre Tochter Lex? Nach einem Unfall, der die ganze Familie aufrüttelt, stellen die Ärzte fest, dass Angela an Konfabulation leidet. Dies hier zu erklären, würde zu weit führen. "Das Schönste kommt zum Schluss" ist ein Buch, das von stimmungsvollen Beschreibungen lebt und von sehr interessanten Charakteren. Die Familiengeschichte der Gillespie, mit dem so ruhig wirkenden Vater Nick, der Mutter Angela, die ihren Weg sucht, den Kindern als auch der Nachbarin und Freundin Joan ist wunderbar geschrieben. Auf eine bestimmte Art vermittelt die Autorin, wie zerbrechlich Glück sein kann. Die großartigen Protagonisten zeigen all ihre Empfindungen, Unsicherheiten und Sorgen. Auch Tante Cecilie wußte mich zu überzeugen. Dass Angela in ihrem Weihnachtsbrief auf Klartext über sie geschrieben hatte, vielleicht war es ein kleiner Stein, der da bei Cecilie ins Rollen gebracht wurde. Dass das Thema Ahnenforschung neben Angelas Krankheit eine wichtige Rolle mitspielt, das moderne Computerzeitalter auch seine Tücken hat, erfährt Nick persönlich, denn bei einem Besuch in Irland muss er feststellen, dass er mit Carol auf eine Internetbetrügerin hereingefallen ist. Trotz etlicher Unwegsamkeiten, die die Familie zu bewältigen hat, bleibt bei der Geschichte immer ein Hauch von Hoffnung, und das macht sie besonders. "Das Schönste kommt zum Schluss" - eine Geschichte, die mir gut gefallen hat. Gerade jetzt in den Wintermonaten Sonnenstrahlen aus dem australischen Outback - meine Leseempfehlung.

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