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Rezension zu
Mördermädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Ein netter Spannungsroman

Von: corinnabub
28.01.2016

Die 16jährige Janie Jenkins wächst in einem reichen Elternhaus auf. Es gibt nichts, was sie nicht besitzt oder niemanden, der nicht nach ihrer Pfeife tanzt. Ihre Familie gehört zur High Society und sie nutzt diesen Status für ihre Eskapaden voll aus. Nach einem Streit mit ihrer Mutter verlässt sie das Haus und nur Stunden später ist ihre Mutter tot. In einer Blutlache neben der Leiche steht Janies Name geschrieben. Sie selbst kann sich (angeblich?) an nichts erinnern, wird aber dennoch als dringend tatverdächtig festgenommen und später als schuldig verurteilt. 10 Jahre später wird sie wieder entlassen und macht sich auf die Suche nach dem Mörder ihrer Mutter - auch auf die Gefahr hin, dass sie selbst ihre Mutter auf dem Gewissen hat. Janie Jenkins ist frech, sarkastisch, lässt sich nichts gefallen und hat immer einen flotten Spruch auf den Lippen. Ihre Arroganz ist fast verwunderlich, immerhin war sie die letzten 10 Jahre im Gefängnis - mal abgesehen davon, geleistet hat sie in ihrem Leben nocht nichts, außer das Kind reicher Eltern zu sein. Auch die Selbstverständlichkeit mit der sie nach ihrer Entlassung Straftaten begeht, lässt einen fast denken, dass sie vielleicht doch etwas mit dem Tod ihrer Mutter zu tun hat - denn Janie hat kein Mitleid mit ihren "Opfern". Ich fand es toll, welchen Charakter die Autorin dem 26-jährigen Mädchen verpasst hat. Es war richtig erfrischend eine Protagonistin zu erleben, die auf alle Konventionen pfeift und all ihren Feinden trotzt - denn während sie kaum Freunde oder Familie hat, Feinde hat sie auf jeden Fall genug. Eigentlich hat mir das Buch ziemlich gut gefallen, allerdings mit einigen Abstrichen. Während ich den Aufbau der Geschichte sehr spannend fand, haben mich die vielen Zufälle gestört. Beginnend damit, wie sie es nach nur 10 Jahren aus dem Gefängnis geschafft hat. Wie sie darauf kam, wo sie nach den fehlenden Puzzleteilchen zu suchen hat. Kaum dort angekommen, landet sie auch noch direkt da, wo die Antworten quasi gefunden werden wollen. Praktischerweise hat sie auch noch vollen Zugriff auf das gesamte Erbe ihrer Mutter...Ich empfand die Geschichte teilweise als sehr unglaubwürdig. Ein Beispiel: Gleich zu Beginn wird Janie in einem geklauten Auto, mit geklauten Nummernschildern von der Polizei angehalten. Für jeden anderen frisch entlassenen Häftling wäre hier die Reise zu Ende, aber wie es der Zufall so will... Janie hat Glück. Dank des flüssigen Schreibstils und der eigenwilligen Protagonistin bin ich am Ball geblieben und habe eigentlich ganz gerne in dem Buch geschmökert. Wahrscheinlich war meine Erwartungshaltung einfach zu hoch. Nach ihrer Entlassung macht sie sich (verkleidet, denn die Presse macht Jagd auf sie) auf in ein kleines Städtchen mit einer interessanten Geschichte und erfährt so allerhand über ihre eigene Familie. Am Ende bleiben keine Fragen offen, denn die Autorin hat mich des Öfteren auf's Glatteis geführt. Außerdem schwebt ja immer die Tatsache im Raum, dass Janie nicht unschuldig ist. Denn sie ist ja schon ein ganz schönes Miststück... :-) In Rückblicken erfährt man einiges aus der Zeit bevor sie ins Gefängnis gekommen ist. Sie und ihre Mutter hatten wirklich ein sehr schlechtes Verhältnis, was ich teilweise als sehr beklemmend empfunden habe. Aber das Ende hat mich die Wände hochgehen lassen - fassungslos habe ich die letzte Seite zugeschlagen, denn damit habe ich nun ÜBERHAUPT nicht gerechnet. Janie erzählt ihre Geschichte in Ich-Form. Ganz interessant fand ich die Passagen in denen sie mit ihrem Anwalt Noah SMS schreibt, oder die Nachrichten über sich verfolgt. Die unterschiedlich gestalteten Abschnitte lockern die Geschichte etwas auf. Auch die Nebenfiguren sind sehr interessant. Ein Blogger macht ihr das Leben schwer, denn er setzt ein Kopfgeld auf Janie aus und sie fängt etwas mit einem Polizisten an, der interessante Bilder auf seinem Handy gespeichert hat. Fazit: Ein netter Psychologischer Spannungsroman, von dem ich mir eigentlich mehr erhofft hatte. Es gab einfach zu viele Zufälle, welche die Geschichte in meinen Augen unglaubwürdig gemacht haben. Die Protagonistin dagegen, fand ich erfrischend anders. Abgebrochen hätte ich das Buch niemals, denn die Autorin hat einen tollen Schreibstil und ich wollte unbedingt wissen, wer Janies Mutter auf dem Gewissen hat. In dieser Hinsicht war das Buch immer spannend. Aber das Ende - damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Auch wenn ich nicht gerade glücklich darüber war, zumindest hat es mich überrascht...

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