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Rezension zu
Mördermädchen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Durchwachsen: Mördermädchen von Elizabeth Little

Von: DunklesSchaf
02.02.2016

Jane Jenkins kommt nach 10 Jahren aus dem Gefängnis frei. Verurteilt wurde sie mit 17 Jahren für den Mord an ihrer Mutter, ihre Freilassung beruht nun auf Fehlern in der Beweisführung. Schon bei ihrer Verhaftung wurde ein regelrechter Medienhype betrieben, bei ihrer jetzigen Freilassung setzt sich dieser fast ungehindert fort, vorangetrieben von Trace Kessler, einem Blogger, der fast schon eine persönliche Fehde gegen Jane beschreibt. Jane taucht unter, verändert ihr Aussehen und macht sich auf die Suche nach dem wahren Täter. Zwar kann sie sich an einige Ereignisse der Tatnacht nicht mehr erinnern und hätte ihre Mutter – wie so einige 17jährige – gerne umgebracht, aber sie kann nicht glauben, dass sie es wirklich gewesen sein soll. Bei ihren Recherchen ist sie auf Ardelle gestoßen, ein kleines Kaff in Illinois, und fragt sich, was ihre reiche und berühmte Mutter mit diesem verschlafenen Goldgräbernest zu tun hatte. Dieser Spannungsroman lebt von seiner Protagonistin, Jane Jenkins. Rotzfrech, schnodderig, mit viel Sarkasmus und Ironie gespickt, ein wenig verbittert, aber auch mit einer “scheiß egal” Mentalität ausgestattet. Eine sehr überzeugende Figur, welche die Autorin hier geschaffen hat. Jane, mit 17 verhaftet und ins Gefängnis gesteckt, ist irgendetwas zwischen trotzigem Teenager und abgehärteten Erwachsenen. Ein Mädchen, welches mitten in ihrer Entwicklung aus dem Leben gerissen wurde und brutal auf den Boden geworfen worden. Vorher war Jane eine Art It-Girl, viel Alkohol und Drogen, viele Parties und viel Sex, wenig Liebe zu ihrer Mutter und auch immer wieder mal der Satz “Ich hasse Dich”. So wie reiche, verwöhnte Teenager eben so sind. Doch dann wird sie ins Gefängnis gesteckt. Sie ist gezwungen sich eine harte Schale anzulegen und alles an sich abprallen zu lassen. Die Jane, welche dem Leser begegnet, ist eine Frau, die trotziger Teenager geblieben ist, aber trotzdem zu einer abgehärteten, sarkastischen Frau geworden ist. Die Handlung war für mich sehr durchwachsen. Ich hatte schon mal meine Probleme damit, die Namen auf die Reihe zu kriegen. Das Städtchen Ardelle besteht aus fünf Gründungsfamilien, aus denen verschiedene MItglieder in Janes Kreis der Ermittlungen geraten, die anderen Bewohner sind eher nebensächlich. Diese Familien sind aber alle irgendwie verbandelt und verwandt oder verschwägert und den Überblick zu behalten, fiel mir nicht leicht. Janes Ermittlungen gehen auch nur zögerlich voran und streckenweise passiert nun wirklich nicht viel, so dass das Buch ein wenig zäh wirkt. Das kann man noch ganz gut verknusen, doch desweiteren sind einige Dinge unlogisch und bei der Auflösung finde ich die Motivation an den Haaren herbei gezogen, diese wurde allerdings auch nur kurz erwähnt und vielleicht hab ich nicht alles verstanden. Das Ende konnte mich so aber leider nicht völlig überzeugen. Fazit: Eine wirklich spannende Protagonistin, die sich durch eine mittelmäßige Ermittlung in einem Provinzstädtchen der Auflösung des Mordes ihrer Mutter nähert. Durchwachsen.

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