Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Schutzlosen

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Erschreckend aktuell

Von: Sandra
06.02.2016

Anna Feketes zweiter Fall beginnt tragisch: Eine junge Frau aus Ungarn überfährt einen alten Mann auf der Straße. Das seltsame ist jedoch, dass dieser scheinbar schon zuvor auf der Straße gelegen hat, fraglich ist, in welchem Zustand. Wenig später wird ein Drogendealer tot in seiner Wohnung aufgefunden, im Beisein eines pakistanischen Asylbewerbers namens Sammy, der jedoch in seinem Rausch angeblich nichts mitbekommen hat. Und zu allem dem werden noch zwei ältere Menschen vermisst, aus dem gleichen Haus… Esko ermittelt derweil in die Richtung der Hells Angels und der ebenso kriminellen Bande Black Cobra. Findet sich hier der Schlüssel zu allem? Drogen Flüchtlinge, kriminelle Organisationen? Der Gipfel der Absurdität wird erreicht, als Sammy plötzlich felsenfest behauptet, seinen Dealer ermordet zu haben. Doch Anna ist unsicher … der junge Mann mit den ehrlichen Augen scheint zu lügen, um nicht ausgewiesen zu werden. Was sich als Trugschluss ergibt. Und liegt die Suche des Mörders nicht genau vor ihren Augen? Anna versucht in eine andere Richtung zu ermitteln … und scheint einen Volltreffer gelandet zu haben! Außer dem alltäglichen Berufsleben ist auch das Privatleben der Ermittler omnipräsent. Annas Großmutter verstirbt und sie kann nicht bei ihr sein. Ihr Bruder hat ein Alkoholproblem, aber ist der Einzige, der von der Familie in ihrer Nähe ist. Und sie selbst scheint trotz einigen kurzen One-Night-Stands auch niemanden zu finden, den sie näher an sich heran lässt. Außer eine befreundete Kollegin, zu der sie Vertrauen hat. Ebenso Esko – auch er hat ein Alkoholproblem und irrt als geschiedener Mann alleine herum. Nur in ihren Job scheinen sie das Richtige gefunden zu haben – oder auch nicht? Aufgrund der vorherrschenden Problematik interessiert sich Esko zunehmend für die Flüchtlingsarbeit … Mein Fazit: Nach Kati Hiekkapeltos erstem Fall mit der Ermittlerin Anna Fekete ist dies ein weiterer sehr gesellschaftkritischer Krimi, der einen schalen Beigeschmack zurück lässt. Es gibt kein gutes Ende, auch wenn der Verantwortliche für den oder die Morde gefunden wird. Ein aktuelles Geschehen unserer Zeit – die Flüchtlingsproblematik – wird hier aufgegriffen. Mir war nicht bewusst, dass dies auch ein sehr starkes finnisches Thema ist. Ebenso die organisierte Bandenkriminalität um die Hells Angels und weitere Gruppierungen, die ich in Finnland ebenso nicht in diesem Ausmaß vermutet habe. Trotz einiger langatmiger Passagen hat mich das Buch sehr gefesselt und auch nachdenklich zurück gelassen. Einzelschicksale wie diese in der Geschichte vorkommen, wird es in Massen geben. Kriminalität, Ungerechtigkeit, Abschiebung … kein leichtes Thema. Melancholisch, düster und hoffnungslos habe ich dieses Buch empfunden, aber leider auch annähernd passend, wenn man auf unser Zeitgeschehen blickt. Dies ist ein nicht alltäglicher Krimi, aber sicherlich ist der beschriebene der Alltag in diesem Metier annähernd alltäglich. Der zweite Fall von Anna Fekete hat mir sehr gut gefallen, ich bin gespannt, was Kati Hiekkapelto sich weiterhin für Anna ausdenkt!

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.