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Rezension zu
Das Seehaus

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Vielschichtiger, atmosphärisch dichter Roman der mich begeistert hat. Volle Leseempfehlung!

Von: Happy End Bücher.de-Nicole
15.03.2016

London 2003: Der Polizistin Sadie wird dringend nahe gelegt, sich in den nächsten vier Wochen vom Dienst fernzuhalten, da sie in einem Vermisstenfall die undichte Stelle war, die sich an die Presse gewandt hatte. Doch ihre Ambitionen waren eigentlich alles andere als unehrenhaft. Vielmehr konnte sie nicht glauben, dass eine Mutter, die ihr Kind augenscheinlich über alles liebte, plötzlich von einem auf den anderen Tag verschwand und ihre kleine Tochter fast eine Woche allein in der Wohnung zurückließ. Doch Sadies Hartnäckigkeit in diesem Fall basierte vor allem auf persönlichen Geschehnissen, die sie kurz vor Aufnahme des Falles heimsuchten und an denen sie selbst jetzt noch zu verzweifeln droht. Für Ablenkung soll ein Kurztrip ins beschauliche Cornwall sorgen, wo Sadies geliebter Großvater Bertie lebt. Doch ausgerechnet in Cornwall stößt Sadie auf einen ungelösten, kniffligen Kriminalfall, der die Behörden vor siebzig Jahren vollauf beschäftigte. Der Sohn eines reichen Gutsbesitzers verschwand von einem auf den anderen Tag spurlos, was die Familie Edevane in tiefste Verzweiflung stürzte. Sadie, die keinem ungelösten Rätsel aus dem Wege gehen kann, stürzt sich Hals über Kopf in ihre Ermittlungen. Wird sie das Geheimnis um den verschwundenen Theo lösen können? Cornwall 1933: Die halbwüchsige Alice liebt das beschauliche Landleben und die üppige Natur rund um den Landsitz ihrer Familie sehr. Aber sie hat auch ein Faible für das Geheimnisvolle und Phantastische. Und sie liebt es zu schreiben und die Menschen um sie herum genau zu beobachten und zu studieren. Sie plant, einen Kriminalroman zu schreiben und tüftelt zusammen mit dem Gärtner Ben, in den sie heimlich verliebt ist, die Handlung aus. Obwohl ihr der Umgang mit Ben von der Mutter verboten wurde, weigert sich Alice dieser Bitte nachzugeben. Ein großes Fest naht und plötzlich ist Theo verschwunden. Auch ein guter Freund der Familie wird wenig später tot aufgefunden. Von einem auf den anderen Tag ist alles anders und gleich einige Menschen geben sich die Schuld am Verschwinden des Jungen. Wurde Theo ermordet, denn eine Lösegeldforderung geht auch Tage nach dem Verschwinden nicht ein? Ich habe vor einiger Zeit mal in einen Roman von Kate Morton hineingelinst, der mir geliehen wurde, doch konnte mich das Buch damals nicht packen. Da ich aber mittlerweile viele Romane verschlinge, die zum Teil Familiensaga, zum Teil Spannungsroman sind, wollte ich der Autorin mir ihrem aktuellen Roman „Das Seehaus“ unbedingt noch eine Chance geben. „Das Seehaus“ ist ein unglaublich vielschichtiger Roman. Die Autorin führt alle wichtigen Haupt und Nebenfiguren auf recht eingehende und detaillierte Weise ein. Man lernt sie dadurch sehr gut kennen und kann sich so auch gut in sie hineinversetzen. Zugegeben, es erfordert zunächst etwas Durchhaltevermögen von Seiten des Lesers, da die Autorin, wie erwähnt, hier sehr gründlich ans Werk ging, doch man wird dann auch restlos belohnt, wenn beide Handlungsstränge plötzlich an Fahrt aufnehmen, man zwischenzeitlich auf viele falsche Fährten gelockt wird und sich dann auch ein Muster ergibt. Besonders spannend fand ich es beim Lesen, dass die Autorin ihren Figuren fast allesamt diverse Geheimnisse auf den Leib geschrieben hat, die erst zum Schluss gelüftet werden. Alice, eine der beiden Romanheldinnen in diesem Buch, wird als Mädchen/Frau beschrieben, das es überaus faszinierend findet andere Menschen und ihre Handlungsweisen zu beobachten. Ihre Gedankengänge fand ich unglaublich interessant und irgendwie erschien es mir in diesen Momenten so, als ob die Autorin hier auch viel von sich selbst preisgegeben hat, da Alice Gedankengänge so durchdacht und von Erfahrung durchzogen wirkten. Aber neben Alice mochte ich auch Sadie sehr. Ihre Ermittlungen im Fall Edevane mögen schon sehr spannend geschrieben sein, doch ich mochte vor allem die Romanpassagen, die von Sadies innere Wandlung erzählen, denn auch Sadie verbirgt lange Zeit ein Geheimnis. Kate Mortons Schreibstil ist sehr anschaulich, ihre Charaktere sind vielschichtig angelegt und auch beide Handlungsstränge konnten mich in ihren Bann ziehen. Das Ende selbst kam dann doch für meinen Geschmack etwas abrupt; wenn man das bei einem über 600 Seiten langen Roman überhaupt sagen kann ;-), doch abgesehen von diesem Mini-Kritikpunkt, für den ich, da mir „Das Seehaus“ ansonsten so gut gefallen hat, keinen Punktabzug vornehmen möchte, gibt es nichts zu meckern. Kurz gefasst: Vielschichtiger, atmosphärisch dichter Roman der mich begeistert hat. Volle Leseempfehlung!

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