Rezension zu
Die Traumknüpfer

Kurz zum Cover des Buches: Auf dem Cover ist eine Frau in einem großen roten Mantel zu sehen. Sie schreitet auf eine Art Tor zu. Das Tor und das umliegende Gebiet liegen im Nebel. In der oberen Mitte ist der Titel des Buches aufgedruckt. Kurz zum Inhalt des Buches: Udinaa ist halb Mensch, halb Göttin. Sie knüpft die Träume der Menschen in der Welt der vier Jahreszeiten. Sie schläft friedlich. Sollte sie geweckt werden, so zersplittert ihr gewebter Traum in viele kleine Traumsplitter. Jeder dieser Traumsplitter verleiht dem Besitzer viel Macht und in den falschen Händen kann das Unheil für die Welt bedeuten. Als Udinaa erwacht, liegt das Schicksal der Welt in den Händen von Kanaael aus den Sommerlanden und Naviia von dem Wintervolk… Meine Meinung zu diesem Buch: Das Cover des Buches und der Kurzinhalt haben mich sofort angesprochen. Ich dachte mir gleich: Endlich mal wieder richtig tolle Fantasy und dieses Mal mit anderen Geschöpfen, als immer nur Werwölfen, Vampiren etc. Anfangs war ich erst einmal etwas überrascht, als ich die Dicke dieses „Wälzers“ sah. Immerhin umfasst das Buch mehr als 700 Seiten. Aber da ich gerade eh in Stimmung war für richtig schöne Fantasy, ließ ich mich gleich darauf ein. Der Einstieg ist leicht. Die Schreibweise von Carolin Wahl ist sehr ausgeschmückt und es ist richtig gut möglich, sich alles bildhaft vorzustellen. Es erzählt der „allwissende Erzähler“ und das Buch ist in mehrere Bücher unterteilt. Jedes Buch beginnt mit einer kleinen Geschichte von dem verlorenen Volk. Die Kapitel sind unterteilt mit Überschriften, welche uns zeigen, an welchem Ort der vier Jahreszeiten, die Erzählung gerade spielt. Dies finde ich wichtig und gut, da zwischen den Protagonisten gewechselt wird und der Leser dadurch schnell weiß, wovon gerade die Rede ist. Das Buch ist sehr langsam aufgebaut. Die Story beginnt erst sehr langsam an Fahrt aufzunehmen. Mir hat das gut gefallen. Es ist schön, wenn wir etwas mehr von den Protagonisten erfahren und wir deren Welt besser kennen lernen können. Die Hauptprotagonisten stellen Naviia und Kanaael dar. Sie sind überaus gut ausgearbeitet und sehr sympathisch, so dass sie mir sofort ans Herz gewachsen sind. Von ihnen beiden hängt das Schicksal der Welt ab. Neben den beiden Hauptprotagonisten lernen wir auch Nebencharaktere, wie Wolkenlied und Ashkiin kennen, die mit ihren Schicksalen und Tätigkeiten mit den Hauptcharakteren verbunden sind. Obwohl es sich „nur“ um Nebencharaktere handelt, sind diese doch so in die Geschichte eingebunden, dass wir sie gut kennen lernen können und sie ihren Teil der Geschichte beitragen. Die Welt der vier Jahreszeiten ist unserer Welt ähnlich. Wie der Name schon sagt, gibt es das Sommerland, das Winterland, das Frühlingsland und die Herbstlande. Diese nennen sich der Reihe nach Suvii, Talveen, Keväät und Syskii. Und sie haben jeder ihren eigenen Gott. So hat Suvii den Gott Suv – der Sommergott, der verehrt wird für Männlichkeit, Kraft und Kämpfe. Talveen hat den Gott Tal – der Gottvater und Herr des Winters – er wird verehrt für Leben und ist der Schutzgott der Reisenden. Kevätt verehrt die Frühlingsgöttin Kev, die für Weiblichkeit, Liebe und Fruchtbarkeit verehrt wird und Syskii verehrt die Herbstgöttin Sys. Sie ist die Schutzgöttin der Seefahrer und wird verehrt für Speise, ein Zuhause, Hab und Gut. In diesen Welten gibt es Tiere, die unseren ähnlich sind. So reist Naviia mit einem Tier, welches mich an ein Rentier erinnert. Ich bin sehr angetan von der Welt, in die mich Carolin Wahl entführt hat. Es gibt nicht nur eine Welt der vier Jahreszeiten, sondern wir haben es in dieser Geschichte auch noch mit Traumtrinkern, Seelensängern und Weltenwandlern zu tun. Es erstreckt sich eine ganz neue Fantasy-Welt. Das Buch ist zwar dick, aber dadurch dürfen wir uns intensiv mit dieser Welt und den fremden Wesen/dem fremden Volk beschäftigen. Wir dürfen uns in dieser Welt „bewegen“ und dürfen die Protagonisten auf ihrem Weg begleiten. Auf dem Weg begegnen wir einer Vielzahl von Gefahren, welche wir mit den Charakteren bewältigen dürfen. Außerdem ist diese Geschichte mit Tragik und etwas Liebe gemischt. Doch beides ist geschickt in die Geschichte verwoben und ist von untergeordneter Bedeutung. Dennoch macht sie die Geschichte aus und macht unsere Charaktere zu dem, was sie eigentlich sind. Das Buch ist in sich abgeschlossen. Denkbar wäre für mich, dass uns diese Welt noch einmal begegnet. Vielleicht dieses Mal mit anderen Charakteren und anderem „Grundproblem“. Fazit: Ich wurde nicht enttäuscht. Die Geschichte hat mich gefesselt und ich habe jede Leseminute genossen. Die letzte Hälfte des Buches habe ich recht schnell gelesen, da ich so gefesselt war von der Story. Klare Leseempfehlung. Klare 5 Sternen!