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Rezension zu
Als unsere Herzen fliegen lernten

Berührend, bezaubernd, unglaublich!

Von: Buntes Tintenfässchen
27.05.2016

Iona Greys Debütroman klang für mich vor allem deswegen vielversprechend, weil er genau in mein Beuteschema passt und mich von der Handlung her an die Bücher von Lucinda Riley erinnerte, die ich ja (wie ihr wisst) regelmäßig verschlinge. Ausgangssituation in Als unsere Herzen fliegen lernten: Die junge Jess flieht vor ihrem gewalttätigen Exfreund und findet kurzerhand Zuflucht in einem verlassenen Haus in einer Seitenstraße, wo sie dann schließlich auf die lange vergessene Geschichte von Dan und Stella stößt und sich komplett darin verliert. Die ideale Voraussetzung für eine spannende Spurensuche und große Gefühle. Mit ihrem sehr angenehmen, irgendwie warmen Schreibstil hat Iona Grey mich gleich zu Beginn der Handlung abgeholt und komplett in die Geschichte um Jess, Dan und Stella eintauchen lassen. Ich fand es sehr schön, dass Dans Liebesbriefe mit eingebunden wurden und man dadurch von Anfang an nachvollziehen kann, was Jess an ihnen so faszinierend findet. Auch der Wechsel der Zeitebenen (1943-45 und 2011) ist perfekt gelungen - am Anfang ist er noch sehr regelmäßig, ab der Mitte verschwimmen die beiden Zeiten aber immer mehr miteinander, was allerdings nicht verwirrend ist, sondern sehr symbolisch und romantisch wirkt. Die Liebesgeschichte zwischen Dan und Stella ist unheimlich berührend, zart und auf eine ganz bestimmte Weise pur und echt. Sie nimmt einen gefangen und lässt einen nicht mehr los. An Jess' Seite bin ich komplett in Dans Liebesbriefe eingetaucht, habe mich in ihnen verloren und habe mich selbst beinahe ein bisschen in diesen tollen Mann verliebt. Grey legt ihm Worte in den Mund, die einfach jede Frau dahinschmelzen lassen, ohne dass sie jedoch übertrieben, surreal oder kitschig wirken. Er ist nicht der perfekte Mann, aber er ist der perfekte Mann für Stella und das kann man in jeder einzelnen Zeile spüren. Überhaupt sind Greys Charaktere allesamt authentisch und liebenswert und wirkten auf mich so lebendig, dass ich beim Lesen beinahe ihre Nähe spüren konnte. Ich hab an Stellas Seite gelitten und mich in Dan verliebt und gemeinsam mit Jess alles daran setzt, herauszufinden, was zwischen den beiden schief gelaufen ist. Die Lebensumstände in England während des Zweiten Weltkriegs beschreibt Iona Grey sehr detailgetreu und authentisch und man hat das zerbombte London, die kleine unter den Rationierungen leidende Gemeinde, in der Stellas Ehemann Pfarrer ist, und den von Flugzeugen erhellten Himmel regelrecht vor Augen. Viele Dinge haben mich betroffen und unendlich traurig gemacht: So zum Beispiel Dans Qualen, die er jedes Mal erleidet, wenn er einen Einsatz fliegen muss und nicht weiß, ob er auch diesmal wieder zurückkehrt, und die kalte, ignorante Art, wie Stellas Mann mit ihr umgeht. Die Liebe zwischen Stella und Dan ist ihrer beider einsame Insel, auf der sie sich von dem schwierigen Alltag erholen und wieder frei atmen können. Doch nicht nur Stellas und Dans Schicksal hat mich tief berührt und mitgerissen, sondern auch das von Jess. Gerade erst hat sie sich aus den Fängen ihres brutalen Freundes befreit und wirkt sie zu Beginn des Romans noch recht verloren und hoffnungslos, so geben ihr Dans Briefe neue Kraft, verleihen ihr Mut und bringen sie dazu, sich wieder aufzurappeln. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber auch Jess' lernt schon bald jemanden kennen und ihre Geschichte wird genauso packend wie die von Stella und Dan. Unerwartete Wendungen, dramatische Geschehnisse und jede Menge Herzschmerz machen die Handlung spannend und sorgen dafür, dass man tief in sie eintauchen kann. Während des Lesens war ich wie gebannt, konnte das Buch kaum weglegen und habe auch, wenn ich gerade nicht lesen konnte, immer wieder an die Charaktere gedacht und mich gefragt, wie die Geschichte wohl für sie ausgeht. Jess und Stella sind zwei Protagonistinnen, die in unterschiedlichen Zeiten ähnliches durchmachen und am Ende nur dank ihres Vertrauens in die Liebe weitermachen und überleben. Ich fand auch den Gedanken besonders schön, dass Jess in ihrer Not Trost in Worten findet, die fast 70 Jahre zuvor geschrieben wurden und dass sie sich dadurch selbst zu dem Mann hingezogen fühlt, der für Stella alles bedeutete. Mein Fazit: Iona Greys Roman Als unsere Herzen fliegen lernten ist ein grandioses Debüt, das mich vollkommen verzaubert und nicht mehr losgelassen hat. Die Liebesgeschichte um Dan und Stella und Jess' Kampf um ein besseres Leben hat mich absolut vereinnahmt und berührt. Und als ich dann noch im Nachwort las, wie Iona Grey sich bei ihrer Freundin Lucinda Riley für ihre Unterstützung bedankte, wurde mir alles klar. :D Ich kann euch nur sagen: Lest dieses Buch!

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