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Rezension zu
Mörder Anders und seine Freunde nebst dem einen oder anderen Feind

Lustig, skurril, aber für mich leider nicht überzeugend

Von: Capeside Hollow
26.06.2016

Der Klappentext: Johan Andersson – seit seinen zahllosen Gefängnisaufenthalten nur noch »Mörder-Anders« genannt – ist frisch aus dem Knast entlassen und braucht einen neuen Job sowie neue Freunde. Da kommt ihm die Begegnung mit der geschäftstüchtigen Pfarrerin Johanna Kjellander, die wegen ihrer atheistischen Gesinnung arbeitslos geworden ist, gerade recht. Zusammen mit dem Hotel-Rezeptionisten Per Persson gründen sie eine »Körperverletzungsagentur« mit Mörder-Anders in der Rolle des Auftragsschlägers. Die Nachfrage läuft blendend. Bis Mörder-Anders nach dem höheren Sinn des Ganzen fragt, sich plötzlich für Gott interessiert und friedfertig werden will. Doch Stockholms Gangsterbosse haben mit ihm noch eine Rechnung offen und nehmen Mörder-Anders und seine Freunde gründlich in die Zange … Die Handlung: ஐ ஐ ஐ Die Bücher von Jonas Jonasson sind speziell, nicht nur ihrer langen Titel wegen (dieser übertrifft aber schon fast alles), und daher auch nicht unbedingt für jeden geeignet. Als ich entdeckt, dass er einen neuen Roman geschrieben hat, war ich ganz neugierig. Und auf eine bestimmte Weise bleibt sich der Autor treu. Die Romane sind kaum richtig zu beschreiben, man sollte sie einfach lesen und sich ein eigenes Bild machen. Beim ersten Roman mit dem 100jährigen, der einfach ausbüxt, habe ich eine Weile gebraucht, bis ich ins Buch kam, einfach auch, weil es so anders war. Der Humor ist tiefschwarz und auch nicht unbedingt direkt. Während seine ersten beiden Romane auch ein wenig Hintergrundwissen in Geschichte und Politik voraussetzten, um dem ganzen wirklich folgen zu können, ist dies in diesem Roman nicht nötig. Die Handlung beschreibe ich an dieser Stelle nicht tiefer, denn der Klappentext umfasst eigentlich schon alles wichtige. Es geht um einen Bösewicht, der erst seine böse Seite zum Beruf macht und dann geläutert versucht, die Welt zu bekehren. Die Charaktere: ஐ ஐ ஐ Während in den Vorgänger-Romanen die Charaktere doch immer einen gewissen Charme hatten, der sie liebenswert machte und man mit ihnen mitfühlen konnte, blieb das hier leider auf der Strecke. Ein immer besoffener Krimineller, der eigentlich nur in den Tag lebt und keine Träume oder ähnliches mehr hat, vermutlich weil er sie sich alle weggesoffen hat, nebst zwei eigentlich armen Tröpfen, die einem aber dann doch wieder mit ihrer nervig-dummen Art auf den Keks gehen, boten mir als Leser nicht so sehr die Möglichkeit, in das Buch einzutauchen und mitzufiebern. Schreibstil: ஐ ஐ ஐ Der Schreibstil an sich erinnerte schon an die Vorgänger und man erkannte, wer der Autor ist, aber leider schaffte er es dieses Mal – jedenfalls in meiner Meinung- nicht, den Leser wirklich zu überzeugen. Das ganze war zu sehr auf Klamauk ausgelegt. Vielleicht kann jemand mehr damit anfangen, der Filme wie „Hangover“ gut gefunden hat, aber ich komme mit dem Humor auf sehr niedrigem Niveau nicht ganz klar. Am Anfang lässt mich das noch schmunzeln, aber bitte nicht 350 Seiten ohne wirklich großen Höhen und Tiefen. Atmosphäre/Spannung/Humor: ஐ ஐ Wie bereits angemerkt, hat mich das Buch nicht wirklich abgeholt und in die Geschichte gezogen. Was vor allem daran lag, dass einfach meiner Meinung nach zu viel Unsinn passierte, ohne dass wirklich Spannung aufkam. Die Geschichte tröpfelte auf einem immer gleichen langsamen und gleichmäßigen Rhythmus vor sich hin und während man irgendwie noch auf etwas tolles wartete, passierte – nichts! Das ist schade. Ich glaube auch nicht, dass anders als der erste Teil, dieser Roman Potential für einen Film bieten würde. Idee und Umsetzung: ஐ ஐ ஐ Die Grundidee und den Titel dazu fand ich schon catchy, aber leider hat der Autor dieses Mal sein Versprechen nicht so wirklich einhalten können. Es wiederholte sich irgendwie alles immer wieder und lief dann doch immer nur auf die Alkoholsucht von Mörder Anders und der Dummheit seiner zwei Begleiter hinaus. Stärken und Schwächen Die Stärke ist, dass man erkennen kann, wer das Buch geschrieben hat, aber leider reicht eben nicht immer nur ein bekannter Name, um gleich ein Garant für ein tolles Buch zu sein. Offen und direkt gesagt, mich hat das Buch wirklich enttäuscht. Aber vermutlich kann nicht jedes Buch ein Renner sein, vor allem nicht mehr heute in dieser schnelllebigen Welt, wo nur Verkaufszahlen und die Zeit bis zum nächsten Werk zählen. Fazit Wie gesagt, ich war/bin enttäuscht, da ich mehr erwartet habe. Da der Autor aber bereits zwei gute Bücher auf den Markt gebracht hat, werde ich ihn weiter beobachten und auch dem nächsten Buch eine Chance geben, bevor ich dann vielleicht akzeptiere, das sich Schreibstile und Geschmäcker auch verändern können und sich dabei aus den Augen verlieren. Und letztendlich muss sich jeder selbst ein Bild davon machen, vielleicht spricht es ja genauso wie es ist jemanden direkt an.

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