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Rezension zu
Die Frau, die allen davonrannte

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Absolut lesenswerte Lebensgeschichte

Von: Canislibrum - Buchblog vom Lesedog
08.07.2016

Handlung Aganetha Smart gewann 1928 die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen in Amsterdam. Es war ein revolutionärer Sieg, waren es doch die ersten Olympischen Spiele an denen Frauen bei Langstreckenläufen teilnehmen durften. Mehr als 70 Jahre später, mittlerweile sind ihre Erfolge in Vergessenheit geraten, verbringt sie ihren Lebensabend in einem Altersheim. Max und Kaley, ein Geschwisterpaar, besuchen Aganetha in ihrem tristen Alltag und möchten eine Dokumentation über die damalige olympische Pionierin erstellen. Trotz ihrer Gebrechlichkeit lässt sie sich auf dieses Abenteuer mit den beiden jungen Leuten ein, in der Hoffnung aus ihrem Gefängnis zu entfliehen und sich noch einmal an ihr früheres Leben zu erinnern. Dank Max und Kaley hat Aganetha nochmals in ihrem Leben die Möglichkeit, für sie wichtige Orte zu besuchen und ihre Erinnerungen neu aufleben zu lassen. Eine bemerkenswerte Geschichte über Tragödien und Freuden. Meinung Aganetha Smart ist eine Frau die man einfach respektieren muss, ob ihres ereignisreichen Lebens. Sie wurde 1908 in Kanada geboren, ihre Kindheit und Jugendzeit war von Krieg, totbringenden Krankheiten und von frühen Verlusten der eigenen Angehörigen geprägt. Nun ist diese beeindruckende Frau 104 Jahre alt. Seit Jahrzehnten fristet sie ein einsames Leben in einem Altersheim. Geblieben sind nur ihre Erinnerungen an die Vergangenheit, aber auch diese drohen immer mehr zu verblassen. Sie hat all ihre Lieben überlebt, manche seit einem Jahrhundert, manche seit einigen Jahren. Unvorstellbar, dass man trotz eines solch bewegten Lebens mit großartigen Erfolgen derart in Vergessenheit geraten kann, um einsam und alleine auf den Tod warten muss. Ist es ein Segen ein derart hohes Alter zu erlangen? Ich kann diese Frage nicht beantworten. Das Buch war für mich ein Wechselbad der Gefühle. Mal war es Mitgefühl, mal Trauer, Freude und dann wieder pures Mitleid. Wahrhaft eine Hochschaubahn der Emotionen. Zwar handelt es sich hierbei um eine erfundene Geschichte aber dennoch, vieles von dem Erzählten betraf die Generation meiner Großeltern. Es sind zwar nur einhundert Jahre die erzählt werden, aber die damals herrschenden Probleme rücken unsere jetzigen in ein anderes Licht. Man wird sozusagen wieder ein wenig geerdet. Die Geschichte handelt zwar von den sportlichen Erfolge von Aganetha, aber für mich war dies nicht der Kern der Erzählung. Vielmehr hat mich die Person und ihr ganzheitliches Leben mit allen Höhen und Tiefen fasziniert. Ich konnte mich mit Aganetha freuen aber ich konnte auch mit ihr leiden. Carrie Snyder erzählt die Geschichte aus der Ich-Perspektive, wobei sie zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt. Dies hat sie auf tolle Art und Weise umgesetzt, sodass man nie den Faden verliert. Obwohl das Buch keine Spannung im herkömmlichen Sinne aufkommen ließ, war es dennoch ein Pageturner. Carrie Snyder hat das Buch geschrieben als sie selber mit dem Lauftraining begonnen hat. Das harte Training hat ihr bei ihrer Arbeit als Autorin sehr geholfen. Seit sie mit dem Langstreckentraining begonnen hat, arbeitet sie fokussierter und schafft es seither schneller ihre Geschichten zu Ende zu bringen. Ein tolles Beispiel wie sich sportlicher Ausgleich positiv auf das eigene Arbeitsverhalten auswirken kann. Fazit Absolut Lesenswert – Eine unvergessliche Geschichte über Wettkampf, Ziele, Leidenschaft und leidvolle Verluste. Autor Carrie Snyder ist Mutter von vier Kindern, Autorin, Organisationstalent, Träumerin, Läuferin, Lehrerin, Fotografin und jemand, der sich die Zeit nimmt, um sich mit einer Tasse Kaffee vor den Computer zu setzen und sich mit dem eigenen Blog zu beschäftigen oder ein Buch zu schreiben. Auch wenn ihre Tage mehr als ausgefüllt sind, fragt sie sich immer wieder, was sie noch tun kann, um sie etwas schöner und wertvoller zu machen. Sie veröffentlichte zwei Bücher mit Kurzgeschichten, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Ihr erster Roman »Die Frau, die allen davon rannte« stand bereits wenige Wochen nach Erscheinen auf der Shortlist des Rogers Writers’ Trust Fiction Preises und wurde in zahlreiche Sprachen übersetzt. Carrie Snyder lebt mit ihrem Mann, ihren Kindern und zwei Hunden in Waterloo, Ontario.

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