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Rezension zu
To all the boys I’ve loved before

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Amüsant, kurzweilig und zuckersüß

Von: Buntes Tintenfässchen
08.09.2016

Geschichte und Erzählstil: To all the girls I've loved before (ich werde den Titel im Folgenden abkürzen - der ist ja wirklich ziemlich sperrig) erzählt eine süße Geschichte über ein braves Mädchen, das zwar noch nie einen Freund hatte, dafür aber schon oft verliebt war. Das Leben der 16-jährigen Lara Jean steht plötzlich Kopf, denn irgendjemand hat ihre sicher verwahrten Liebesbriefe, die sie an jeden Jungen, den sie einmal liebte geschrieben, aber nie abgeschickt hat, ihren Empfängern überbracht und das sorgt natürlich für einige chaotische, peinliche und komische Situationen. Denn auf gar keinen Fall soll Lara Jeans heimlicher Schwarm und Exfreund ihrer Schwester, Josh, denken, sie wäre in ihn verliebt. Denn auch er hat einen ihrer Liebesbriefe bekommen. Der Plot ist also typisch Teenie und hält jede Menge Drama, ein paar mittelschwere Katastrophen und natürlich ganz viele Schmetterlinge im Bauch bereit. Leider ist die Handlung dabei aber auch ziemlich vorhersehbar. Mir war zum Beispiel von Anfang an klar, wer für Lara Jeans peinliche Situation verantwortlich ist und ich wusste auch ziemlich früh, in wen sie sich schließlich verlieben wird. Han lässt einfach von Anfang an keinen Zweifel daran und ich persönlich hätte es großartig gefunden, wenn gegen Ende noch einmal ein unerwarteter Twist gekommen wäre. Der Plot ist insgesamt schon eher geradlinig und einfach gestrickt und ich habe die ein oder andere Überraschung vermisst. Langweilig war die Geschichte aber trotzdem nicht, sondern an vielen Stellen unterhaltsam und einfach süß. Dabei hat Jenny Han auch einen angenehmen Erzählstil und das Buch liest bzw. hört sich wunderbar runter. Das liegt vor allem an Lara Jean - eine Protagonistin, die ich wirklich richtig cool finde. Sie ist zwar ein verhältnismäßig braves Mädchen, aber sie ist auch (wie ihr Schein-Freund Peter zu sagen pflegt) ziemlich verquer und ein bisschen verrückt. Es macht einfach Spaß, ihren Erzählungen zu lauschen und in ihre Welt einzutauchen. Sie ist ein sympathisches Mädchen, das sich nach dem Tod ihrer Mutter und dem Fortgang ihrer älteren Schwester Margo hingebungsvoll im ihre kleine Schwester Kitty kümmert und sozusagen die Frau im Haus ist. Die Handlung umspannt etwa ein halbes Jahr und in dieser Zeit verändert sich Lara Jean ziemlich stark und wird vom eher zurückhaltenden, lieben Mädchen, das niemand auf dem Schirm hat, zu einer selbstbewussten jungen Frau, die auch schon mal das Zepter in die Hand nimmt. Dabei ist sie aber immer noch ein typischer Teenie und ihre Gedanken und Gefühle kann man sehr gut nachvollziehen - vor allem, da die Geschichte aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Auch Lara Jeans Familie - vor allem Kitty und ihr Vater - waren mir von Anfang an sehr sympathisch und ich habe mich bei ihnen direkt zuhause gefühlt. Sie sind eine sehr herzliche Familie, die immer zusammen- und auch nach dem Tod der Mutter an Traditionen und Ritualen festhält. Ein bisschen merkwürdig fand ich es zwar, dass der Nachbarsjunge Josh auch schon bevor er mit Margo zusammen war bei Lara Jeans Familie ein und aus ging, aber vermutlich ist das tatsächlich manchmal so. Ein bisschen gestört haben mich hingegen zwei andere Charaktere: Lara Jeans beste Freundin Chris und Peter. Beide sind mir zu stereotypisch und klischeehaft dargestellt und mich hat die Konstellation an die meisten Teenie-Filme erinnert. Chris ist natürlich das genaue Gegenteil von Lara Jean. Sie ist das böse Mädchen mit dem schlechten Ruf, trinkt viel, hat schon Sex und pfeift auf die Schule. Die meiste Zeit über hat man das Gefühl, sie interessiert sich nicht wirklich für ihre beste Freundin, gegen Ende überrascht sie dann aber doch noch damit, dass sie für Lara Jean Partei ergreift und sie unterstützt. Auch Peter ist das Klischee in Person - der arrogante Schönling, auf den alle fliegen und der natürlich mit der Schul-Schönheit (und Oberzicke) zusammen ist. Die beiden sind das perfekte Paar und jeder geht davon aus, dass sie nach ihrer Trennung schnell wieder zusammenkommen werden. Man selbst als Leser/Hörer weiß es aber besser, denn was passiert bekanntlich in Teenie-Filmen, wenn das brave Mädchen und der Bad Boy oder Schulschwarm sich anfangs nicht riechen können, sich aber widerwillig zusammentun? ;) Sprecher: TatbIlb wird von von Leonie Landa gelesen, einer Hörbuchsprecherin, die ich bisher noch nicht kannte. Anfangs musste ich mich erstmal an ihre Stimme gewöhnen, denn sie klingt wirklich sehr kindlich. Aber nach einer Weile waren Lara Jean und Leonie Landas Stimme für mich praktisch eins, denn sie passt einfach auch hervorragend zu einem 16-jährigen Mädchen. Leonie Landa verkörpert Hans Protagonistin nahezu perfekt und man nimmt ihr alles, was sie sagt und tut ab. Für mich also eine gelungene Lesung! Mein Fazit: To all the boys I've loved before ist ein typischer Teenie-Roman mit einer sympathischen Protagonistin und einer witzigen Augangssituation. Der Plot ist zugegebenermaßen nicht sehr überraschend und oftmals ziemlich vorhersehbar, langweilig wird es aber trotzdem nicht. Das Buch liest bzw. hört sich gut, ist amüsant und wird von Leonie Landa wundervoll gelesen. Wer also klassische Mädchengeschichten mit Fettnäpfchen, Herzschmerz und jeder Menge Witz mag, kommt hier voll auf seine Kosten.

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