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Rezension zu
Das Zeichen der Wahrheit

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Anfangs verwirrend, später immer besser, größer und vielschichtiger

Von: Jenny
28.09.2016

Rezension: Der Einstieg in das Buch ist mir wirklich schwer gefallen. Safiya und Iseult sind gleichwertige Protagonistinnen, aus deren Perspektive abwechselnd berichtet wird. Allerdings wechselt die Perspektive zu Beginn gefühlt in jedem Absatz, ohne dass das irgendwie markiert wäre, und beide berichten gleichermaßen in der dritten Person. Dadurch fiel es mir unglaublich schwer, auseinander zu halten, an wessen Gedanken und Gefühlen ich gerade teilhatte. Dieses Problem erstreckte sich auch auf die Beschreibungen zum Aussehen der beiden jungen Frauen, obwohl sie so verschieden sind wie Tag und Nacht. Mir fehlte nur jeglicher Anhaltspunkt, um die ganzen genannten Merkmale und Eigenschaften einander und der entsprechenden Figur zuordnen zu können. Mehrfach musste ich zurückblättern, um bestimmte Erklärungen nochmals nachzulesen. Es hat mehr als 50 Seiten gedauert, bis ich halbwegs in der Lage war, mir zu merken, welcher Name zu welchem Aussehen, welchem Verhalten, welchen Gefühlen und Gedanken, welchen Fähigkeiten und welchem Wohnort gehört. Im späteren Verlauf wirkt die ständige Verschiebung der Perspektive sehr dynamisch, aber am Anfang hat das einfach nur für heillose Verwirrung gesorgt. Nachdem ich die beiden Protagonistinnen endlich auseinander halten konnte, haben sie mir immer besser gefallen. Sowohl sie als auch die anderen Charaktere, aus deren Perspektive zum Teil ebenfalls berichtet wird, sind starke Figuren. Außerdem sind sogar viele Nebencharaktere vielschichtig konstruiert und dargestellt, sodass allein die Persönlichkeit der Charaktere immer wieder für eine Überraschung gesorgt hat. Nach diesem ersten Band sind trotz der bereits jetzt deutlichen Vielschichtigkeit einige Rollen, Hintergedanken und Loyalitäten noch immer unklar. Damit bleibt die Spannung für den nächsten Teil erhalten. Gleiches gilt auch für die Handlung an sich. Im Laufe der Geschichte ist immer mehr Spannung aufgekommen, da nicht nur Safiya und Iseult, sondern auch die anderen Erzähler sich zunehmend weniger herum schubsen lassen. Nach und nach nehmen sie ihr Leben selbst in die Hand, obwohl die Situation dadurch immer vertrackter wird. Gleichzeitig brechen überall immer neue Handlungsstränge auf, sodass es ständig unvorhergesehene Wendungen gibt. Am Schluss mischen mit den Völkern der Marstoker, der Dalmotti, der Cartorrer und der Nubrevner sowie den Carawen-Mönchen, dem Rabenkönig, der Puppenspielerin und einer offenbar gut organisierten Geheimorganisation so viele Parteien mit, dass er schwierig ist, den Überblick zu behalten. Das stört jedoch nicht, da es authentisch den Eindruck einer wirklich großen Auseinandersetzung erzeugt, in der eine einzelne Person nicht viel Einfluss hat. Einige dieser Handlungsstränge verbinden sich bereits am Ende des ersten Teils, doch viel bleibt noch offen. Das vermittelt das Gefühl, dass im zweiten Band etwas ganz Großes auf Safiya und ihre Strangschwester Iseult zukommen wird, worauf ich wirklich schon sehr gespannt bin. Fazit: So verwirrend das Buch am Anfang ist, so großartig wird es später. In den ersten Kapiteln konnte ich beiden Protagonistinnen Safiya und Iseult, die ständig wechselnd beide in der dritten Person die Geschichte erzählen, einfach nicht auseinander halten. Namen, Fähigkeiten, Gedanken und Gefühle waren ein großer Mix, weil ich sie einander nicht zuordnen konnte. Das besserte sich aber im Laufe der Geschichte, sodass ich sie wie auch alle anderen Charaktere als sehr vielschichtig und detailreich wahrgenommen habe. Gleiches gilt auch für die Handlung. Dort sorgen immer neue Handlungsstränge für ständige Überraschungen und bauen dieses Buch zu etwas ganz Großem aus. Daher vergebe ich an „Schwestern der Wahrheit“ vier Schreibfedern.

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