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Rezension zu
Die Schwester

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Brilliantes Hörbuch

Von: Daggis Welt
10.10.2016

Inhalt Caroline und Hunter Shipley sind in Mexiko, um ihren 10. Hochzeitstag zu feiern. Während die beiden beim Abendessen sind, wird aus ihrer Suite die zweijährige Tochter Samantha entführt. 15 Jahre später, die Ehe ist mittlerweile zerbrochen, Caroline von der Presse als Rabenmutter abgestempelt, die ältere Tochter Michelle wegen Alkoholmissbrauch verurteilt, meldet sich telefonisch eine junge Frau, die der Meinung ist, die entführte Samantha zu sein. Meine Gedanken zum Hörbuch Ein kleines Mädchen, dass aus dem Hotelzimmer verschwindet, während die Eltern feiern. Das hat mich auf den ersten Blick an den Fall von Madeleine (Maddie) McCann erinnert, die 2007 aus der Ferienwohnung ihrer Eltern in Portugal verschwand. Und tatsächlich hat sich Joy Fielding von diesen Geschehnissen für ihr neuestes Werk inspirieren lassen. Doch sie hat den Fall nicht recherchiert, sondern hat ihn lediglich als Grundlage für ihren Plot herangezogen. Der Leser erlebt das Verschwinden und alles, was in den folgenden 15 Jahren passiert, aus der Sicht der Mutter Caroline Shipley. Die junge Frau hat sich von ihrem Mann überreden lassen, die Kinder im Zimmer alleine zu lassen, was sie sich nie verziehen hat. Sie wurde von der Presse an jeem Jahrestag aufs Neue, ihre Ehe ist gescheitert, das Verhältnis zu Ex-Mann und Tochter ist gestört, sie hat mehr als einmal ihren Job verloren, nachdem Eltern Sturm gegen sie gelaufen sind, ihre Freunde haben sich abgewendet und auf ihre Mutter und ihren Bruder kann sie auch nicht bauen. Es grenzt schon an ein Wunder, dass Caroline nicht an ihrem Leben zerbrochen ist. Die Geschichte spielt zu einem Großteil in der Gegenwart, aber durch Rückblicke auf die Ereignisse vor 15, aber auch vor 10 und 5 Jahren erhält der Leser / Hörer nach und nach einen umfassenden Überblick. Was geschehen ist, ist von Anfang an klar und wenn man bedenkt, dass die Autorin die Zeit vom ersten Anruf des Mädchens bis zum Ergebnis des DNA-Tests über viele Seiten bzw. Stunden zieht, könnte man meinen, dass das Buch / Hörbuch Längen haben müsste. Aber das ist nicht der Fall. Joy Fielding schafft es, die Spannung ständig auf einem hohen Niveau zu halten. Mir hat die Figur der Caroline gut gefallen. Sie wirkt immer so, als ob sie am Rande eines Zusammenbruchs steht und doch gibt sie nie auf. Manchmal hätte ich sie am liebsten geschüttelt, weil ich nicht verstanden habe, wie man sich alles, was sie erlebt, gefallen lassen kann und sehr oft hätte ich mir gewünscht, dass Caroline allen einmal die Meinung sagt, doch sie ist immer darauf bedacht, alles in Ruhe auszutragen. Doch – Achtung, Spoiler, am Ende rechnet Caroline mit allen ab und das hat sogar mir als Hörer richtig gut getan. Die Auflösung des Falles ist nicht unbedingt unvorhersehbar, während des Lesens habe ich mir schon Gedanken über einzelne Personen gemacht und darüber nachgedacht, ob sie etwas mit dem Fall zu tun haben könnten, dennoch ist sie überraschend. Am Ende des Hörbuches lässt die Autorin noch eine Besonderheit einfließen, sie wiederholt ein Kapitel vom Anfang, allerdings aus der Sicht der anderen Personen, die an dem Abend, an dem Samantha entführt wurde, im Hotelrestaurant saßen. Ich habe mich schon früh für Thriller interessiert, ich meine, dass ich mit ca. 13 Jahren mein Faible für Mord und Totschlag und menschliche Abgründe entdeckt habe. Meine Favoriten damals waren ganz klar Stephen King und Joy Fielding. Doch seit einigen Jahren habe ich von beiden kein Buch mehr gelesen. Daher kann ich nun nicht beurteilen, ob sich der Schreibstil von Joy Fielding im Laufer der Jahre verändert hat, aber ich habe einen wesentlichen Unterschied zu früher festgestellt: diese Geschichte ist weniger ein Thriller als viel mehr eine Familientragödie. Das Hörbuch empfand ich als sehr emotional, wohl, weil ich es aus Sicht einer Mutter gesehen habe. Es ist spannend und hervorragend konstruiert. Auch die Sprecherin Petra Schmidt-Schaller darf ich hervorheben, sie hat das Buch brilliant umgesetzt. Ich vergebe fünf von fünf Sterne.

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