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Rezension zu
Der Mann aus dem Schatten

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Hans Rekke ist mein heimlicher Star

Von: Marion Brunner aus Hamminkeln
20.03.2022

Micaela Vargas, eine junge Polizistin, die in einem Problemviertel von Stockholm aufwuchs, wird im Mordfall gegen einen Schiedsrichter der Fußballjugend zu den Ermittlungen hinzugezogen. Sie gilt als vielversprechender Nachwuchs und kennt den Verdächtigen, der schnell verhaftet wird, seit ihrer Kindheit persönlich recht gut. Im Zuge der Ermittlungen lernt Micaela den bekannten Psychologen Hans Rekke kennen, der gerne von der Polizei zu Rate gezogen wird, wenn es um psychologische Profile geht, da er sich als Spezialist für besondere Verhörtechniken einen Namen gemacht hat. Einen aufmerksameren Beobachter als Rekke kann es kaum geben, ihm entgeht wirklich nichts. Es dauert nicht lange, da werden die beiden aber von den Ermittlungen ausgeschlossen. Vargas, weil sie sich weigert, ihren kriminellen Bruder zu bespitzeln, um im Team zu bleiben, und Rekke, weil er durch seine manische Depression nicht immer zu gebrauchen ist und außerdem unangenehme Dinge zu Tage bringen könnte, an denen Regierung und Geheimdienst nicht gelegen ist. Doch wie es der Zufall will, laufen sich Vargas und Rekke zufällig in einer recht dramatischen Situation über den Weg, freunden sich (was einigen Beteiligungen so gar nicht gefällt) an und ermitteln gemeinsam im Hintergrund weiter. Was die beiden ans Licht bringen ist ein Skandal und sie graben immer tiefer… *** Ich kenne David Lagercrantz, wie viele andere Leser auch, als den Schriftsteller, der die Millennium-Reihe von Stieg Larsson nach dessen Tod weitergeführt hat. Ich war begeistert von dieser Arbeit und sein Schreibstil gefiel mir dabei auf Anhieb sehr gut. Darum war ich natürlich neugierig, als ich von dieser neuen Trilogie erfuhr. Die Handlung ging auch spannend an, ich wurde jedoch mit der eher stoffeligen und mürrischen Figur der Micaela Vargas nicht wirklich warm. Sie war mir eher unsympathisch, wobei deren Charaktereigenschaften auf Grund ihrer Herkunft und dem familiären Hintergrund wohl auch so beabsichtigt waren. Dennoch kamen mir die Dialoge hölzern und kurz angebunden vor. Als dann die Figur des Hans Rekke hinzukam, der absolut interessant, neugierig, aufmerksam und sowas von kaputt ist, fing die Sache an, mir viel mehr Spaß zu machen. Die beiden treffen sich in einer eher unangenehmen Situation und bleiben irgendwie aneinander hängen. Sie tun sich gegenseitig äußerst gut und ergänzen sich prima. Das Thema, das behandelt wird, nämlich, dass Musiker in Afghanistan verfolgt wurden, verschwanden, ermordet und man ihre Instrumente zerstörte, war mir neu. Auch das Thema um die dramatischen Verhörmethoden der vermeintlichen Taliban-Mitglieder durch die USA oder deren Verbündete, das war alles fesselnd beschrieben und hintergründig. Die Auflösung zuletzt war dann auch schlüssig und verständlich, aber so 100%ig überzeugen konnte der Autor mich mit diesem Buch dennoch nicht. Im Hinblick auf die o.g. Fortführung der Millennium-Reihe war ich doch etwas enttäuscht vom Schreibstil im vorliegenden Buch, der sich für mich deutlich davon unterscheidet. Hans Rekke macht die Handlung absolut aus, er ist für mich ganz klar der heimliche Star und wäre für mich ein Grund, mit einem neugierigen Auge auf die folgenden Teile zu blicken.

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