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Rezension zu
Club Paradies - Im Glanz der Macht

Berlin 1976

Von: Hoelzchen aus Bad Oldesloe
27.04.2023

„Club Paradies – Im Glanz der Macht“ von Caren Benedikt ist der erste Teil der Saga um Familie Borchardt. Berlin 1976: Hanns Borchardt ist Mitte 50 und seit vielen Jahren ein erfolgreicher Baulöwe. Sympathisch ist er nicht. Sowohl seiner Familie gegenüber, wie auch seinen Geschäftspartner verhält er sich patriarchisch und skrupellos. Seine Frau bleibt ihm treu, sie erkennt nicht seinen wahren Charakter und sie glaubt immer nur an das Gute in ihm. Seine erwachsenen Kinder jedoch, sehen nicht tatenlos zu und nehmen Kenntnis von den krummen Geschäften ihres Vaters und ziehen daraus ihre Konsequenzen. Holger – sein Sohn – zieht aus der elterlichen Villa aus und geht einen ganz anderen Weg. Tochter Hanna kommt auch ihrem Vater auf die Schliche und freundet sich mit seiner Ex-Geliebten, der Clubbesitzerin Lea Stern an. Doch das Geschäft welches er mit Lea Stern machen wollte, fliegt ihm komplett um die Ohren und es wird immer enger für ihn. Somit trifft er eine verhängnisvolle Entscheidung. Die 490 Seiten habe ich regelrecht verschlungen. Schon der Prolog macht neugierig und dann geht es Schlag auf Schlag und ich war mitten drin im Berlin der 70er Jahre. Im Mittelpunkt steht natürlich Hanns Borchardt, doch auch das Leben und die Wege seiner Kinder Holger und Hanna werden umfassend geschildert. In den Kapiteln ist abwechselnd immer ein anderes Familienmitglied im Mittelpunkt des Geschehens, darauf weist auch schon die Überschrift mit einem Zitat der jeweiligen Person hin. So bleibt der Roman durchgehend abwechslungsreich und spannend. Caren Benedikt hat umfassend recherchiert (Erläuterungen hierzu gibt sie in einem Nachwort) und das merkt man dem Roman an. Es hat alles Hand und Fuß und es macht großen Spaß dieses Buch zu lesen, die Autorin versteht einfach ihr Handwerk. Einige historische Fakten werden aufgegriffen, aber die Handlung ist Fiktion. Gesellschaftliche Themen wie die RAF (die Mitte der 1970er Jahre ihren Höhepunkt hatte) und die NS -Vergangenheit und Aneignung von jüdischem Besitz werden erwähnt. Der Zeitgeist der 70er Jahre ist sehr gut eingefangen worden und einige Kindheitserinnerungen wurden in mir geweckt. Der Roman ist zwar in sich abgeschlossen, doch auserzählt ist die Geschichte der Familie Borchardt noch nicht. Es bleibt spannend und ich freue mich auf den zweiten Teil dieser Saga. Für dieses Buch gibt es auf alle Fälle 5 Sterne von mir.

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