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Rezension zu
Das Geheimnis der Schwimmerin

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

zwei poetische Erzählungen

Von: Klopstock
19.10.2016

Bücher wie Ali Shaws „der Mann der den Regen träumt“ entführen in eine poetische Märchenlandschaft. Ich mag solche Bücher einfach, auch wenn ich dadurch in meinen Tagträumereien nur noch bestärkt werde. Als ich das wunderschöne Cover von Erika Swylers „das Geheimnis der Schwimmerin“ sah, dachte ich sofort, dass mir dieses Buch eine märchenhafte Geschichte erzählen wird, die man sonst nur in Gedichten findet. Nach vorsichtigem Anpirschen hatte mich auch die Inhaltszusammenfassung überzeugt. Inhalt Die Küste Long Islands ist kein sehr gemütlicher Ort. Die Häuser hängen schief auf ihren Fundamenten, der Sturm nagt an den Mauern. In einem dieser Gebäude wohnt Simon Watson, der am Anfang der Erzählung ein Buch auf seiner Türschwelle findet, dass genauso heruntergekommen anmutet wie sein Zuhause. Die Seiten berichten ihm von der Geschichte seiner Familie. Durch die Seiten des Buches eröffnet sich Simon eine wundervolle Liebesgeschichte begleitet vom tragischen Tod einer Schwimmerin, die wie alle Frauen Simons Familie seit 250 Jahren am 24. Juli zu ertrinken scheinen. Auch für Simon rückt dieses Datum näher, als ihm seine Schwester Enola besuchen kommt. Die Geschichte der Watson Frauen scheint sich zu wiederholen, denn auch sie verhält sich sonderlich. Leseeindruck der ersten Zeilen des Buches „Vorn auf dem Hochufer hockt das Haus und ist in Gefahr. Der Sturm letzte Nacht hat Land weggerissen und das Wasser aufgewühlt, der Strand liegt voller Flaschen, Seetang und Panzer von Pfeilschwanzkrebsen.“ Aus meiner Sicht Meine Erwartungen haben sich voll und ganz bestätigt. Hätte sich die Autorin kurz fassen wollen, hätte dieses Buch eine hübsche Geschichte für eine besonders poetische Ballade liefern können. Ich bin trotzdem froh, dass sie sich eher der epischen Form des Erzählens zugeneigt gefühlt hat. Die Geschichte in der Vergangenheit war für mich das Beste am ganzen Buch. Sie war abwechslungsreich, interessant und die Atmosphäre der Zeit war wunderbar gewählt und auch treffend umgesetzt. Die historische Sicht war weder aufgesetzt noch anderweitig unstimmig. Diese Erzählperspektive hat auch so wunderbar zum melancholisch poetischen Schreibstil der Autorin gepasst, die den ganzen Erzählstrang merklich die Härte und das Vorwärtsstreben nahm. Das soll aber nichts Schlechtes sein- man hält einfach ein ins sich geschlossenes, ruhiges Werk in Händen. Aber leider kann nicht alles perfekt sein. Dort, wo mich die historische Erzählung begeistert hat, habe ich Simons Leben in der Gegenwart als eher zäh empfunden. Seine Untersuchungen waren auf eine Art „langweilig“, dass ich immer dachte: da muss noch was Spannendes kommen! Ganz sicher! Leider waren meine Erwartungen dem Ende gegenüber dann wohl doch zu hoch, obwohl mir das Stück Eigeninterpretation, die die Autorin ihren Lesern lässt, gefallen hat. Dies scheinen wohl die Schattenseiten des an manchen Stellen fast lyrischen Blicks auf die Handlung zu sein. Die daraus resultierende gedeckte Stimmung nimmt manchmal für meinen Geschmack einfach zu viel Fahrt. Die getragene Atmosphäre ist trotz einiger Längen alles im allem doch eher der Geschichte zuträglich, die für Swylers Stil passend gewählt ist. Die Verbindung aus Gegenwart und Zukunft schnürt die Handlung fest zusammen und liefert einen Rahmen, an dem man sich während des Lesens orientieren kann.

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