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Rezension zu
Er liebt sie nicht

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Charisma schützt vor Strafe nicht

Von: Denise
19.10.2016

Hamish Wolfe sitzt wegen 4fachen Mordes im Gefängnis. Der charismatische Arzt beteuert seine Unschuld und bittet die True-Crime-Autorin und Anwältin Maggie Rose um Unterstützung. Schließlich hat die junge Frau schon so manchen verurteilten Häftling aus dem Knast geholt. Doch Maggie Rose hat kein Interesse....vorerst... „Er liebt sie nicht“ war mein erster Thriller von Sharon Bolton und hat mich umgehauen. Die Autorin schafft es mit einer leicht widerspenstigen Anwältin und einem sehr attraktivem Häftling eine so spannende Story zu erschaffen, dass ich mich über jede Lesepause geärgert habe. Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man nicht nur Maggie Rose und ihren Recherchen, sondern sitzt ebenso mit Hamish Wolfe im Gefängnis oder ermittelt mit dem leitenden Detective Peter Weston, der alles daran setzt, Maggie Rose von der Übernahme des Falls Wolfe abzuhalten. Neben diesen Erzählsträngen darf man auch die Briefe Hamishs aus dem Gefängnis an seine unbekannte Liebste lesen sowie der Berichterstattung über das Gerichtsverfahren folgen. Was auf den ersten Blick verwirrend klingt, ist eine toll erdachte Mischung, um dem Leser die Möglichkeit zu geben, sich eine Meinung über Hamish und seine Verbrechen zu bilden. Zu Beginn und vor allem nach der Lektüre des Klappentextes hatte ich Befürchtungen, dass dieser Thriller in eine kitschige Liebesgeschichte a la Bad Boy meets Good Girl abdriftet. Dem war zum Glück nicht so. Maggie Rose ist eine toughe und direkte Juristin, die sich weder von der Polizei noch von den Schmeicheleien des Häftlings einlullen lässt. Das hat mir sehr gut gefallen, da sie somit eben nicht dem Klischee entspricht. Des weiteren fand ich es großartig, dass Sharon Bolton mit Hamish Wolfe zwar einen attraktiven männlichen Charakter erschaffen hat, diesen aber nicht ausschließlich über sein Aussehen definiert. Sowohl Maggie als auch Hamish sind starke Persönlichkeiten mit Ecken und Kanten, mit Fehlern und guten Seiten. Diese realitätsnahe und gleichzeitig spannende Darstellung hat mich von Seite 1 an in ihren Bann gezogen. Die Story selbst ist fesselnd und zugleich leicht verwirrend. Die Autorin lässt ihre Leser lange im Unklaren, was wirklich vorgefallen ist, füttert sie lediglich mit kleinen Erkenntnishappen, um dann Seite für Seite so viel Nervenkitzel aufzubauen, dass man kaum aufhören kann zu lesen. Die Kapitel sind erfrischend kurz, so dass ich auch morgens auf dem Weg zur Arbeit zumindest ein wenig mehr über Maggie Rose erfahren konnte. Das Finale hat sehr gut zum gesamten Thriller gepasst und mir den Atem geraubt. Ich hatte während der Lektüre so manche Idee, wie die Morde passiert sein können, doch DAS hatte ich nicht im Sinn. Großartig! Der Stil von Sharon Bolton ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, ohne Umschweife und emotionsarm. Genau so muss ein Thriller sein, der es nicht wagt, in eine verschwurbelte Liebesgeschichte abzudriften. Fazit: Auch wenn er sie nicht liebt, liebe ich diesen Roman. Eine klare Leseempfehlung.

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