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Rezension zu
Anders

Lässt einen sprachlos zurück!

Von: Dufttrunken
15.11.2016

Dieses Buch war, ich gestehe es, ein wenig Hals über Kopf, angefragt. Doch der Klappentext hatte mich schon so in den Fängen, dass ich wusste, das es gut werden wird. Die Geschichte fängt gleich spannend an, denn ein Junge ist vermisst, während sein bester Freund erschlagen aufgefunden wurde. Die Mutter sucht ihn in den Wäldern und findet ihn nicht. Dann gibt es einen Sprung - 6 Jahre später. Der vermisste Junge, Sander, ist plötzlich wieder da. Während sich die Mutter freut und sich zunächst sicher ist, dass das ihr Sohn ist, sind die Schwester und der Vater skeptisch und verhalten sich recht distanziert. Von Anfang an verwendet Frau Terpstra eine fesselnde Sprache und spinnt eine spannende Atmosphäre. Sie kommt ohne großes Blutvergießen aus und basiert ihre Spannung eher psychologisch auf Angst und angedeuteten Geheimnissen und Ahnungen. Man weiß nicht, was geschehen ist und auch mit dem wieder gefundenen Sander scheint nicht alles in Ordnung zu sein - andererseits verwundert das nicht, denn 6 Jahre bei einem pädophilen Mann in einem einsamen Wald festgehalten, ohne die Chance einer Flucht verändert einen doch. Und doch erscheint er dafür als nicht verändert, ja, traumatisiert genug. Auch überhaupt scheint jeder etwas zu wissen und doch nicht genug. Gut nachgezeichnet sind hier auch die familiären Strukturen, die realistisch (wenn auch persönlich nicht nachvollziehbar) erscheinen und verleihen der ganzen Geschichte etwas mehr Tiefe. Man ahnt relativ schnell, dass da etwas ganz und gar nicht koscher ist. Und wenn man nach und nach die Puzzleteile zusammensetzt, die einem angeboten werden, und man auch vielleicht gegen Ende hin ahnt, was genau passiert ist, verflüchtigt sich die Spannung dennoch nicht. Und nach dem Auslesen bleibt man zurück, noch total geflasht von der Stimmung und Erzählung. Man denkt darüber nach, wie die Menschen sind und was sie zu solchem Handeln treibt. Und man denkt vielleicht auch darüber nach, dass es ganz gut ist, wie es geschehen ist. Vor allem die letzten beiden Sätze sind mir in Erinnerung geblieben. Frau Terpstra ist, meiner Meinung, nach ein ganz außergewöhnlicher Thriller gelungen, der auf seine Art unterhaltsam und fesselnd war und einem trotzdem deutlich macht, dass nicht alles Gold ist, was glänzt; der einen außerdem zum Nachdenken anregt. Ich freue mich darauf gestoßen zu sein und werde die Autorin auf jeden Fall im Blickwinkel behalten.

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