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Rezension zu
Die Launenhaftigkeit der Liebe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Egal ob Kunstkenner oder nicht: dieses Buch macht einen sprachlos!

Von: Myri liest
19.11.2016

"Die Launenhaftigkeit der Liebe" ist Hannah Rothschilds Debütroman und ist in rund zehn Ländern erschienen. Dabei hat es in der englischsprachigen Welt Leser wie Kritiker begeistert. Das Buch hat meine Aufmerksamkeit durch das wunderschöne Cover erregt. Auch ohne den Schutzumschlag bezaubert das Buch: Es ist nämlich mit einem schimmernden Goldton überzogen. Ich komme überhaupt nicht mehr aus dem Schwärmen heraus, so schön und ansprechend finde ich dieses Cover. Daher war ich natürlich umso gespannter, ob mir der Inhalt genauso zusagen würde wie die äußere Gestaltung. Zum Inhalt: Annie, die gerade von ihrem langjährigen Freund verlassen wurde, wagt in London einen Neuanfang. Dazu gehört auch ein neuer Job: Ihre Stelle als Köchin bei einer einflussreichen Kunsthändlerfamilie bietet wenig Aufregung bis auf das ein oder andere opulente Abendessen. Doch eines Tages kauft sie in einem Trödelladen ein staubiges kleines Gemälde. Mithilfe eines jungen und sympathischen Museumsführers kommt sie schon bald der spannenden Vergangenheit ihres Zufallfunds auf die Schliche: Das Bild trägt den Titel Die Launanhaftigkeit der Liebe und stammt von dem Rokoko-Maler Jean-Antoine Watteau. Es ging im Laufe der Jahrhunderte durch die Hände von Königen und Päpsten, verschwand in den 1940er Jahren aus dem Wohnzimmer einer jüdischen Familie in Berlin und weckt nun im gegenwärtigen London gefährliche Begehrlichkeiten ... Skrupellos setzten einige alles daran, das Bild in ihren Besitz zu bekommen. Ob die ihm zugeschriebene Macht, bei seinen Betrachtern Liebe zu erwecken, sich auch für Annie bewahrheiten wird? Obwohl Hannah Rothschilds Erzählweise einen Zugang zu den Gedanken aller Protagonisten bietet, sehe ich doch Annie als Hauptprotagonistin des Buches. Sie war es, die den Stein ins Rollen gebracht hat, indem sie das Gemälde in London gekauft hat. Mein persönliches Highlight war, dass auch das Gemälde des Öfteren zu Wort gekommen ist und mit seiner herrlichen sarkastischen Art mich mehrfach zum Lachen gebracht hat. Der Schreibstil der Autorin hat die Geschichte zu etwas ganz Zauberhaftem gemacht. Sie schreibt mit viel Liebe zum Detail. Auch lässt sich die Geschichte gut und flüssig lesen. Sie erzählt gerade so viel wie nötig, damit der Spannungsbogen sich immer auf einem hohen Niveau befindet. Allerdings hat sich Hannah Rothschild ab und an in kleinen Details und Nebensächlichkeiten verloren, was ich schade fand. Inhaltlich ist das Buch sehr komplex, auch aufgrund der Fülle an Charakteren. Den Überblick nicht zu verlieren, fiel mir anfangs schwer. Bis die Geschichte richtig beginnt, geht einige Zeit ins Land. So kam mir der Anfang leider sehr langatmig vor. Die einzelnen Figuren sind liebevoll bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Zunächst können die Beschreibungen der Protagonisten sehr langatmig und zäh sein. Sind die Figuren dann aber alle eingeführt worden, kann man das Buch kaum aus der Hand legen. Es gibt so viele Handlungsstränge, die eine Rolle in diesem Buch spielen. Dass die Wege der Charaktere sich innerhalb der Kunstszene immer wieder kreuzen, fand ich großartig. Das Buch wimmelt nur so vor zufälligen Begegnungen und Überschneidungen. Was anfangs noch komplex war, wird mit jeder Seite faszinierender und man Gerät immer mehr ins Staunen. "Die Launenhaftigkeit der Liebe" ist weder ein gewöhnlicher Liebesroman, noch ein nervenzerreisender Thriller. Vielmehr handelt es sich um ein Gesamtkunstwerk. Und genau darum geht es in Hannah Rothschilds Debütroman auch: um Kunst und die Welt der Künstler und Kunstliebhaber, welche Macht Kunst innewohnt und in welche Höhen und Tiefen sie die Menschen treibt. "Die Launenhaftigkeit der Liebe" ist ein Roman, der einen verzaubert und mit einem Stauen zurücklässt. Egal ob Kunstkenner oder nicht: dieses Buch macht einen sprachlos!

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