Rezension zu
Die Perlenfrauen
emotionale und dramatische Familiengeschichte mit viel Charme und Spannung
Von: LesezauberMeinung Familiengeschichten lese ich ja gerne mal zwischen durch und als ich vom Heyne Verlag die Anfrage bekam, ob ich dieses Buch gerne vorab lesen möchte und mich der Klappentext sehr ansprach, konnte ich natürlich nicht nein sagen und machte mich voller Erwartungen ans Lesen. Der Einstieg ins Buch fiel mir ganz leicht und ganz langsam wurde ich in die Geschichte eingeführt und die Charaktere mir aufgezeigt. Es war locker und leicht, kam aber irgendwie nicht zum Punkt. Bis ich das erste Mal überhaupt von der Perlenkette oder den Perlen erfuhr, war schon ungefähr ein Drittel des Buches um. Dann aber gings zügig voran und viele unerwartete Ereignisse und tragische Wendungen überraschten mich sehr. Die Handlung selbst wurde in 3 Teile eingeteilt und wechselte immer in Zeitsprüngen in die Vergangenheit und in die Gegenwart. Außerdem erzählte es auch noch in zwei Strängen, was aber keinen Abbruch tat. Die Autorin hat alles gekonnt miteinander verwoben und ich kam gut damit zurecht. Große Emotionen und Gefühle spielten eine sehr dominante Rolle. Bei solch einem Genre ja nicht unüblich, dennoch diesmal sehr stark ausgeprägt, wobei überhaupt nicht übertrieben. Einige Passagen ließen mich mit einem wehmütigen Auge zurück und ich konnte mich sehr gut in die Charaktere hinein versetzen. Diese erschienen mir sehr authentisch und es gab keinen, mit dem ich mich nicht identifizieren konnte. Jeder nahm eine bestimmte Rolle ein und spielte diese auch sehr gut und überzeugend. Ich gewann Einblick in die verschiedenen Psychen und ihre Verhaltensmuster. Jeder handelte nach seiner Überzeugung, auch wenn es nicht immer richtig schien. Die Umgebungsbeschreibungen waren klasse, sodass ein wahres Kopfkino entstehen konnte. Es gab einen typischen Schluss, welcher zu meinem Verdruss dann auch noch etwas zu schnell abgehandelt wurde. Dennoch konnten alle meine Fragen beantwortete werden und ich erkannte den eigentlichen roten Faden durch das ganze Werk. Gut, nicht das ich jetzt ganz unwissend die ganze Zeit war, nein ich hatte schon meine Vorstellungen, wie es ausgehen würde. Dennoch blieb die Spannung und die eigentlichen Hintergründe dieser tragischen Familiengeschichte bis zum Ende verschlossen. Als ich das Buch dann mit den doch über 550 Seiten zusammenklappte, war ich wohlig zufrieden. Der Schreibstil von Frau Agnew war locker leicht, fluffig, aber dennoch sehr bildgewaltig und emotional. Einzelne Absätze, darunter die Briefe der Großmutter wurden kursiv gehalten und hoben sich vom anderen Text gut ab. Für diese vielen Seiten war mir persönlich die Schriftgröße zu klein. Die Kapitellängen waren ok. Fazit „Die Perlenfrauen“ ist eine sehr emotionale, dramatische und gefühlsvolle Familiengeschichte mit viel Charme und etwas Spannung. Tolle Charaktere und ein zauberhafter Plot machen dieses Werk zu einem puren Lesevergnügen. Ich vergebe sehr gute 4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung.
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