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Rezension zu
Der Sommer der schwarzen Schafe

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Jedes Häuschen hat sein Kreuzchen

Von: Literaturwerkstatt-kreativ / Blog
12.06.2017

„Literaturwerkstatt- kreativ“ rezensiert "Der Sommer der schwarzen Schafe" von Joanna Cannon Wir schreiben das Jahr 1976. Schauplatz ist eine kleine, englische Vorstadtavenue in einem sehr heißen Sommer. Die Hauptprotagonisten sind Grace (10 Jahre) und ihre etwas jüngere Freundin Tilly. In diesem Sommer verschwindet Grace Nachbarin Margaret Creasy. Die beiden Mädchen beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen und fangen an Mrs. Creasy zu suchen. Sie geben sich als Pfadfinderinnen aus, gehen in jedes Haus der Avenue und bieten ihre Hilfe an. Dabei ist immer wieder die Frage nach Gott ein wichtiges Thema. Die beiden Mädchen stellen Fragen, die vielleicht lieber nicht gestellt hätten werden sollen. Bekommen jedoch auch Antworten, - weil sie halt noch Kinder sind. Mit dem Verschwinden von Mrs. Creasy beäugen sich die andern Nachbarn sehr kritisch. Hat Mr. Creasy, der Ehemann etwas mit dem Verschwinden seiner Frau zu tun? Oder hängt vielleicht doch der Vorfall aus dem Jahr 1967 etwa mit diesem Fall zusammen, - als ein Baby entführt wurde und Mr. Bishop aus Haus Nummer 11 seitdem unter Verdacht steht, die Entführung begangen zu haben? Hat er vielleicht auch Mrs. Creasy entführt oder sogar umgebracht. Als der Sommer zu Ende geht und die Hitze immer drückender wird kommt Licht ins Dunkel. Fazit: Joanna Cannon macht es mir mit der Beurteilung ihres Romans nicht leicht (was natürlich primär auch nicht Ihre Aufgabe ist). Aufmerksam auf das Buch bin ich durch das wunderschöne, sehr ansprechende Cover geworden und dem sehr originellen Titel. Ich habe mir den Klappentext angeschaut und wusste, diese Buch wollte ich lesen. Im festen Glauben, mich erwarte ein Krimi im klassischen englischen Stil, fing ich also an zu lesen. Doch es ist kein Krimi. Der Inhalt dieses Buches besteht aus einem Konglomerat von Freundschaft, Sinnsuche, Gesellschaftskritik und nur ein kleines bisschen Krimi. Und genau damit hatte ich so mein Problem. Es ist von allem etwas, aber somit von allem auch nur ein bisschen. Die Autorin kratzt bei allen Themen an der Oberfläche, ohne in die Tiefe zu gehen. Die Freundschaft von Grace und Tilly wird beschrieben, mehr aber auch nicht. Dann, die Sinnsuche nach Gott, auch hier bleibt es Oberflächlich. Und was Gesellschaftskritik angeht, - Diese wird zwar von der Autorin gut beschrieben und Sie zeigt deutlich wie schnell jemand zum Außenseiter gemacht werden kann, aber da fehlt mir dann doch auch hier das richtig „Abgrundtiefe“. Joanna Cannon hat einen schönen Schreibstil. Das Buch ist leicht und flüssig zu lesen - und gelacht habe ich auch, denn das Buch hat durchaus auch seine humorvollen Seiten. Auch die Idee, das die beiden Mädchen durch die Avenue ziehen und alle Menschen nach Gott fragen, finde ich witzig. Das Buch als Gesamtwerk hat mich aber leider nicht überzeugt, mir fehlte letztlich auch die Spannung. Es zog sich an manchen Stellen doch etwas zu sehr in die Länge. Und da meine Meinung natürlich subjektiv ist, empfehle ich das Buch an all die weiter, die zwar gerne gesellschaftskritische Bücher lesen, es jedoch nicht allzu tiefgründig haben wollen. Besten Dank an den Limes Verlag für das Rezensionsexemplar.

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