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Rezension zu
Murder Park

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

1 Freizeitpark, 12 Sternzeichen, 1 Mörder

Von: Lena von Awkward Dangos aus Essen
12.09.2017

Jonas Winners neuer Roman beginnt direkt spannend und unglaublich atmosphärisch. Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und in Form von Interviews erzählt, in denen alle zwölf Besucher des Parks zu Wort kommen. Dies fand ich insofern genial, als dass man häppchenweise erfährt, was sich im ehemaligen Park von Zodiac Island vor 20 Jahren ereignet hat. Man möchte einfach immer schnell das nächste Interview lesen, um mehr über die Hintergründe zu erfahren. Unbedingt wollte ich wissen, was es mit diesen seltsamen Befragungen, den vergangenen Ereignissen, dem Pressebesuch im neuen Park und den Sternzeichen auf sich hatte, die den einzelnen Figuren im Buch zugeordnet sind, und so wurde Murder Park für mich schnell zu einem richtigen Pageturner. Zwar finde ich es fraglich, ob sich direkt jeder einem Fremden in einem Interview anvertrauen würde, aber das hat mich nicht weiter gestört. Es ist einfach notwendig, um die Hintergrundgeschichte eines jeden Charakters zu erfahren und Spannung in die Geschichte zu bringen, was sehr gelungen ist. Im Vordergrund stehen dabei weder geballte Action noch die Fahrgeschäfte des Vergnügungsparks (Letzterer dient nämlich eher als Kulisse), sondern die Psyche der Charaktere, ihre Geheimnisse und vor allem die Aufklärung der schrecklichen Mordserie, die sich sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart ereignet. Über allem schwebt die Frage, was das Projekt Murder Park – ein skurriler Themenpark, der als eine Art Singlebörse konzipiert ist – eigentlich bezwecken soll. Die Geschichte ist dabei brutal, schonungslos und ziemlich krank, was mir sehr gut gefallen hat. Wenn ich einen Thriller lese, der von einem psychopatischen Mörder/ Sexualstraftäter und einem Ausflug in das menschliche Unterbewusstsein handelt, erwarte ich mir einfach, dass nicht um den heißen Brei herumgeredet wird und es direkte, explizite Beschreibungen gibt. Eigentlich bin sehr belastbar, wenn es um "krankes Psychozeug" geht, aber während des Lesens von Murder Park war ich doch sehr froh, nicht alleine im Haus zu sein. Stellenweise hatte ich wirklich ein bisschen Angst und wurde fast schon paranoid, was mir nicht häufig bei einem Thriller passiert. :D Das zeigt aber nur, wie viel Spannung, Grauen und Nervosität das Buch im Leser auslösen kann. Zudem gibt es eine kleine Romanze, welche aber keine allzu große Rolle spielt. Nach vielen Wendungen und einem nervenaufreibenden Showdown hat mich das Ende dann sehr überrascht – dachte ich doch eigentlich während des letzten Drittels, die Auflösung bereits zu kennen. Stattdessen hat Winner es geschafft, mich mehr als einmal zu verwirren, mich richtig an der Nase herumzuführen! Die Auflösung hat sich dadurch sehr spannend gestaltet, obwohl man des Rätsels Lösung eigentlich hätte vorausahnen können. Bei ganzen zwölf auftretenden Personen ist es kein Wunder, dass nicht alle bis auf das kleinste Detail ausgearbeitet sind, deshalb sehe ich die mangelnde Tiefe der Charaktere nicht als Kritikpunkt an. In Murder Park begegnen uns wohl nicht die vielschichtigsten Charaktere aller Zeiten, aber jeder Einzelne bekommt durch die Interviews eine interessante Hintergrundgeschichte. Diese haben es wirklich in sich. Endlich mal wieder ein richtig genialer Thriller, den ich nur weiterempfehlen kann! Murder Park bietet eine gute Portion Spannung, Wahnsinn und Thrill – der perfekte Mix für atemlose Lesestunden. Lediglich die Umgebung des Parks an sich hätte gerne eine größere Rolle spielen und detailreicher beschrieben werden können. Ansonsten habe ich nur wenige Kritikpunkte, die mein Lesevergnügen aber keinesfalls geschmälert haben. Murder Park wird definitiv nicht mein letztes Buch von Jonas Winner sein...

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