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Rezension zu
Geständnisse

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wahnsinnig spannend!

Von: Mr.Exlibris
31.10.2017

Titel: Geständnisse Autor: Kanae Minato Jahr: 2017 Verlag: C. Bertelsmann Preis: 16,99 ✫✫✫✫✫ STERNE Herausragend aber polarisieren Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag, der mir dieses Buch als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Die Filmrezension findet ihr HIER Klappentext Die kleine Tochter der alleinerziehenden Lehrerin Moriguchi ist im Schulschwimmbad ertrunken; ein tragischer Unfall, wie es scheint. Wenige Wochen später kündigt Moriguchi ihre Stelle an der Schule, doch zuvor will sie ihrer Klasse noch eine letzte Lektion mit auf den Weg geben. Denn sie weiß, dass ihre Schüler Schuld am Tod ihrer Tochter haben. Mit einer erschütternden Offenbarung setzt sie unter ihnen ein tödliches Drama um Schuld und Rache, um Gewalt und Wahnsinn in Gang, an dessen Ende keiner – weder Kind noch Erwachsener – ungeschoren davonkommt. Mit immenser Sogwirkung und einem unbestechlichen Blick auf die menschlichen Abgründe erzählt die ehemalige Lehrerin Kanae Minato eine faszinierend-verstörende Geschichte voller unerwarteter Wendungen. Ein packender Roman, dessen Stimmen den Leser noch lange begleiten. "Der Thriller 'Geständnisse' der japanischen Autorin Kanae Minato dreht sich um einen Mord an einer Vierjährigen und gehört zum Subtilsten, was ich seit langem gelesen habe. Dieses Buch über den Ursprung des Bösen in uns liefert sowohl Spannung als auch Innenansichten aus einem faszinierenden Land." Handlung / Stil Es ist schwierig, etwas über die Handlung zu sagen, ohne zu viel zu verraten, daher werde ich mich diesbezüglich kurz halten. Moriguchi beginnt mit einem langen Monolog. Zunächst wird der Leser vielleicht irritiert, da die Situation nicht ganz klar ist. Doch schnell wird deutlich, Moriguchi ist eine Lehrerin, die in diesem Moment einen Vortrag vor ihrer Klasse hält. Dieser soll ihr letzter sein, denn es wird ihr letzter Tag an der Schule sein. Der Grund dafür ist der, dass ihre kleine Tochter Manami vor einiger Zeit starb. Gefunden wurde sie in dem Schulschwimmbecken der Schule, an der Moriguchi unterrichtet. Todesursache ertrinken. Doch Moriguchi zweifelt diese vermeintliche Tatsache an und kommt denen auf die Spur, die Manamis Tod verursachten. Drei Dinge sind ihr klar, ihr Tod war kein Unfall, die Mörder waren zu zweit und sitzen in jenem Moment in der Klasse, vor der Moriguchi ihre Ansprache hält. Von diesem Moment an, wird der Leser gefesselt sein. Klar ist also, wir haben hier keinen Krimi vor uns, denn die Mörder A und B stehen von Anfang an fest. Zu keiner Zeit habe ich an ihrer Schuld gezweifelt. Es geht vielmehr um die menschlichen Abgründe, die zu dieser Tat führten. Deswegen werden die handelnden Personen sehr ausführlich beschrieben und ihre Beweggründe werden erläutert. Besonders packend fand ich die verschiedenen Erzählperspektiven, die auch in verschiedenen Formen in den Roman einfließen. Wir haben es hier mit der direkten Rede, Tagebucheinträgen, Erinnerungen und Briefen zutun. Wörtliche Rede und Dialoge sind allerdings eine Seltenheit in diesem Werk. Die verschiedenen Perspektiven machen deutlich, was über andere Personen gedacht und behauptet wird und wie diese Personen die Dinge selbst sehen. Besonders dies hat mich sehr überzeugen können, denn im Leben ist es nicht anders. Wie oft meinen wir uns Urteile über andere erlauben zu dürfen und richten über andere, ohne die genauen Hintergründe zu kennen. Der Schreibstil von Minato hat mich überzeugen können, er war in keinster Weise abgehoben oder unlesbar. Der Schreibstil ist nüchtern, ja teilweise ein bisschen emotionslos. Dies verstärkt jedoch das beklemmende Gefühl während des Lesens, da dadurch die Kaltblütigkeit in der hier agiert und reagiert wird, perfekt transportiert wird. Mit jeder gelesenen Seite wird man tiefer in den Sumpf der Rache gezogen, aus dem man erst auftaucht, wenn man am Ende des Buches angelangt ist. Und dann kommt der große Knall... oder eher das leise blop der Seifenblase, die platzt? Charaktere Selten konnten mich die Charaktere eines Thrillers so fesseln wie in Geständnisse. Man kann tief in die Gedankenwelt der Figuren eindringen, die sehr ausschlaggebend für die Handlung sind. Immer, wenn man denkt, man hats, wendet sich die Story oder man bekommt neue bahnbrechende Informationen. Besonders Shuya hat es mir angetan und ich muss zugeben, am Ende hat er mir sogar ein bisschen Leid getan. Das ist vermutlich der Charme solcher Leute, mit denen sie andere "Idioten" einlullen (Noaki-Syndrom ^^). Ich fand es sehr spannend seineVersion der Geschichte, die Handlung und die Tat aus seiner Sicht geschildert zu bekommen und die Hintergründe zu erfahren. Fesselnder hätte man es wohl kaum gestalten können. Die Erzählungen der verschiedenen Personen weichen kaum voneinander ab, aber mit jedem weiteren Kapitel und einer anderen Sichtweise dringt man tiefer in die Geschichte ein, bekommt neue Informationen, am Ende ist man derjenige, der die Dinge weiß, die den anderen Figuren verborgen blieben. Fazit Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht überzeugen können. Ich kann nicht behaupten, dass ich am Ende sagen kann, was richtig oder falsch war und wer seine gerechte Strafe bekommen hat, aber ich denke nicht, dass dies das Ziel war. Es war interessant und fesselnd, die verschiedenen Perspektiven, die genau diese Frage behandeln zu verfolgen und bei jedem hinter die Kulissen schauen zu können. Minato hat damit wirklich ein unvergleichliches Werk geschaffen. Ich bin sehr froh, dass das Buch nach Jahren endlich auch auf Deutsch erschienen ist. Es lässt sich sagen, man liebt es oder man hasst es. Vermutlich ist kaum etwas zwischen 1 und 5 Sternen möglich, denn der Roman ist polarisierend. Wer sich generell nicht für packende und anspruchsvolle Thriller sowie tiefgreifende Einblicke in die japanische Gesellschaft interessiert, sollte besser die Finger davon lassen. Für alle anderen: unbedingt lesen!

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