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Rezension zu
Die Stadt der Träumenden Bücher (Comic)

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Aufwand hat sich gelohnt

Von: Der Büchernarr (Frank)
17.01.2018

Der Autor des Buchs behauptet, dass dies die aufwändigste Graphic Novel ist, die in Deutschland je erschienen ist. Und ich glaube ihm! +++ Grafische Umsetzung +++ Eine Graphic Novel hebt sich unter anderem durch die grafische Umsetzung der Geschichte vom Comic ab. In diesem ersten Teil des Zweiteilers kann der Leser auf jeder einzelnen Seite diese qualitativ hochwertigen und künstlerisch anspruchsvollen Grafiken bewundern. Viele Seiten könnten für sich allein gedruckt auch als Bild an so mancher Wand sehr gut machen. Diese Qualität habe ich bei deutschen Graphic Novels tatsächlich bisher noch nicht gesehen. Sehr wohl aber bei ausländischen. +++ Erzählweise +++ So eindrucksvoll die Bilder auch sind, Moers selbst gesteckten Anspruch, die Geschichte mit Bildern zu erzählen, werden sie nicht gerecht. Natürlich dürfte es schwierig gewesen sein, den Roman derart zu schrumpfen, bis nur noch derart wenig Text übrig war, dass es einer Graphic Novel gerecht wurde. Dennoch hatte ich vor allem in diesem ersten Teil den Eindruck, als würde über den Text eine Geschichte erzählt, die durch die Bilder untermalt werden. Und nicht umgekehrt. Hier bietet der Graphic Novel Markt eine ganz andere Seite. Nämlich Geschichten, die phasenweise gänzlich ohne Text auskommen. +++ Hildegunst +++ Hildegunst von Mythenmetz ist ein männlicher Lindwurm, der sich nach dem Erhalt eines rätselhaften Manuskripts auf die Suche nach dessen Autor in die Bücherstadt Buchhaim begibt. Der erste Band dient dabei als Einführung in die Geschichte, wobei diese durchgehend aus seiner Sicht erzählt wird. Dadurch wird ihm deutlich mehr Raum gegeben als anderen Charakteren, die aber beileibe deswegen nicht blass bleiben. Ganz im Gegenteil wird auch Nebenfiguren eindrucksvoll Leben eingehaucht. Aber nicht nur das, denn das Buch strotzt nur so vor phantastischen Wortkreationen, Figuren und Ideen. +++ Kindgerecht? +++ Im Grunde genommen, gehören beide Bände derart zusammen, als wäre ein einzelnes Buch einfach in der Mitte geteilt worden. Dabei gibt es dennoch weitreichende Unterschiede zwischen beiden Bänden. In Teil 1 wird der Erzähler in die Geschichte eingeführt. Dabei geht Moers durchaus sehr geruhsam vor und hebt sich explizite Gewaltdarstellungen für den zweiten Teil auf. Dies hat zur Folge, dass der Teil 1 durchaus für Kinder geeignet ist, Teil 2 dann allerdings nicht mehr. +++ Fazit +++ Ja, diese Graphic Novel ist wirklich ein sehr aufwändig gestaltetes Meisterwerk, das es so in Deutschland vermutlich tatsächlich bisher noch nicht gab. Die graphische Umsetzung ist opulent, detailverliebt und auf jeder Seite des Buchs immer passend. Die Geschichte rückt dabei ein bisschen in den Hintergrund, ohne dabei zu einer Nebendarstellerin zu verkommen. Mit vielen witzigen, humorvollen und phantastischen Details wird es auf keiner Seite des Buchs langweilig. Ganz im Gegenteil laden die Darstellungen zum Verweilen auf einer Seite um, um sich an den gezeigten Details zu erfreuen. Diese Graphic Novel sollte sich kein Freund phantastischer Literatur entgehen lassen. Hinweis: Auf meinem Bücherblog findet sich eine leicht abgewandet Form dieser Rezension.

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