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Rezension zu
Der kleine Garten am Meer

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der Garten als Lehrmeister

Von: Leonie Hagemann
15.04.2018

Dieses Buch empfiehlt sich als unterhaltsame Lektüre für Einsteiger in alternative Lebensweise und biologische Gärtnerei. Der Autor CLaus Mikosch legt ein leidenschaftliches und in weiten Zügen überzeugendes Plädoyer für einen umweltbewussten Lebensstil vor. Der Gärtner Senor Gonzales lebt im Einklang mit und mit Demut vor der Natur. Aus der Demut wächst Akzeptanz und Vertrauen. Damit wird Raum geschaffen für Gelassenheit , Hoffnung, Vergebung und Frieden. Diese Lebenseinstellung inspiriert den Aussteiger Niklas, der die zutiefst menschliche Erfahrung macht, dass Wohlstand und Wohlbefinden offenbar zwei verschiedene Dinge sind. Materielle Güter bedeuten nicht automatisch Glück. Um das zu verdeutlichen, bedient sich der Autor Alltagsweisheiten wie "Wenn die Natur kaputt geht, geht auch der Mensch kaputt." (S. 42) "Niemand von uns ist wertvoller als ein anderer" oder der Schwarz-Weiß Malerei. Hier die Bank, in der nur des Geldes wegen gearbeitet wird und ein künstlerisches Licht herrscht- dort der Garten, der glücklich macht und wo freier Himmel ist (S. 46). Hier Bioland, das gesund und glücklich macht- dort der Supermarkt "der einfach nur grausam ist und genau zeigt, was mit der Welt nicht stimmt." (S. 77). Niklas erkennt, dass der Supermarkt das Dilemma der modernen Gesellschaft symbolisiert. "Der grenzenlose Überfluss macht die Menschen nicht glücklicher, sondern er macht sie krank!" (S.82). Ganz konsequent ist der Bauer allerdings auch nicht. Seine Bioerzeugnisse packt er in Plastiktüten (S.49). Fast wie im Märchen mutet es an, dass Gonzales als Dank für seine Solidarität und Menschenfreundlichkeit sein Land behalten darf und weiterhin sein Gemüse verkaufen kann. Für Erfahrene des umweltbewussten Lebens bietet das Buch keine Neuerungen, wobei die Maxime des Senor Gonzales "Gut leben, statt viel haben" es immer wert ist, gelesen zu werden. Auch der Blick auf den Einsatz für weltweite Gerechtigkeit ist nur angedeutet. Ohne politisches Engagement könnte eine konsumkritische Haltung in unnötigem Verzicht und individueller Askese stecken bleiben.

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