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Rezension zu
Incarceron

Ein Gefängnis, das schwer zu erfassen ist

Von: Lesen ist
04.03.2015

Dieses Buch habe ich als Teil eines Gewinnes bekommen vom Penhaligon Verlag. Erst Mal vielen Dank dafür. Was ich nicht gewusst habe, sich aber am Ende des Buches abzeichnet ist, dass es ein weiteres Buch oder Bücher geben wird, also wieder eine Reihe. Wie schon im Klappentext klar wird ist Incarceron ein Gefängnis. Ein Gefängnis so riesig, dass es schwer ist in seiner Gesamtheit zu erfassen. Noch dazu verwaltet sich das Gefängnis selbst. Es beobachtet seine Insassen, greift ein, verändert sich. Alles wird wiederverwertet. Und es gibt kein Entrinnen, keinen Eingang und keinen Ausgang. Wenn Incarceron erwacht schrillt ein Alarm, dann ist das Beste was man machen kann sich zu verstecken und ruhig zu bleiben. Finn ist ein Gefangener. Er gehört zu einer Gruppe, die sich »Die Comitatus« nennt und ihr Anführer ist Jormanric. Sie sind Abschaum und sie leben ganz unten. Sie überfallen andere Gruppen, wie die »Die Civitates«. Finn hat einen Eidbruder, Keiro. Keiro ist ein Schönling, der viel Wert auf sein Äußeres legt, auch im untersten Level des Gefängnisses. Er ist eitel und arrogant. Aber sie sind durch einen Eid aneinander gebunden und gehen gemeinsam durch dick und dünn. Finn lebt seit 3 Jahren bei den Comitatus. Davor weiß er nur, dass er in einer dunklen Zelle erwacht ist ohne Erinnerung. Auf seinem Handgelenk hat er eine kleine Tätowierung von einem gekrönten Vogel. Durch gewisse Umstände müssen Finn und Keiro vor den Comitatus fliehen, zusammen mit einem Sapienti namens Gildas und dem Sklavenmädchen Attia. Wenn ich das richtig verstanden habe, weil genau erklärt wird es nicht, sind Sapienti die Gelehrten, Lehrer und auch Heiler/Ärzte. In der normalen Welt lebt Claudia. Ihr Vater ist der Hüter von Incarceron. Für sie ist alles, was damit verbunden ist ein großes Geheimnis, das es zu lüften gilt. Ihr Lehrer Jared, auch Sapienti, unterrichtet sie nicht nur, er hilft ihr in ihrem bestreben nach der Wahrheit. Claudia soll den Sohn der Königin Sia heiraten und eines Tages selbst Königin sein. Ihre Welt ist nicht perfekt. Sie leben irgendwann in einer weit entfernten Zukunft. Aber ihrer Gesellschaft wird einem strengen Protokoll unterworfen. Sie Leben nach einer Ära, die längst vergangen ist, in einer Zeit, wo die Armen weder lesen noch schreiben konnten. Technische Errungenschaften der letzten Jahrhunderte sind verboten oder nur den Reichen vorbehalten. Die Menschen glauben, dass Incarceron ein Paradies ist, und so war es wohl auch anfangs geplant. Nur dass sich das Paradies zur Hölle entwickelt hat. Mir hat die Idee des Gefängnisses sehr gut gefallen. Auch die detaillierten Schilderungen von der jeweiligen Umgebung haben mich begeistert. Man darf sich jedoch nur auf das jeweilige Gebiet der Handlung konzentrieren. Wenn man versucht sich das Ganze vorzustellen wird es wirklich schwierig, weil es unglaubliche Ausmaße annimmt. Meine Vorstellungskraft hat es jedenfalls gesprengt. Die Charaktere sind nicht alle so lebhaft, wie ich es gerne hätte. Finn war mir für einen »Helden« etwas zu flach, sein Eidbruder Keiro hat mehr Ecken und Kanten, obwohl sein Charakter ihn unsympathisch macht. Das Sklavenmädchen Attia überrascht mit Feuer und Stärke, die ich bei anderen vermisse. Claudia ist mir leider auch zu blass. Ihr Freund und Lehrer Jared ist mir am meisten ans Herz gewachsen. Er ist krank und hier stört es mich sehr, dass der Leser nie erfährt, welche Krankheit es sein soll, die ihn so plagt und schwächt. Die Beziehung zwischen Claudia und Jared hat mir sehr gut gefallen. Er ist nicht nur Lehrer und Freund, sondern auch Mitverschwörer und Vaterersatz. Die Idee von einer Königin, die nach dem Tod des Königs seinen Sohn aus erster Ehe ermordet oder verschwinden lässt, ist nicht neu. Die Idee von diesem Gefängnis ist allerdings einmalig. Auch die Welt in der Claudia lebt mit ihrem Protokoll, das sie an Vergangenes fesselt hat mich fasziniert. Am Ende erfährt man natürlich die Wahrheit über das Gefängnis und das lässt tatsächlich staunen. Laut einer alten Legende gibt es ein Sapient namens Sapphique, dem es gelungen sein soll dem Gefängnis zu entkommen, obwohl es keinen Ausgang gibt. Hier taucht am Ende des Buches eine wirklich große Frage auf, die nicht beantwortet wird, das stört mich sehr. Ich vermute, das ist vorbereitend für das nächste Buch. Nicht alles wird geklärt oder gelöst also kann das Buch nicht wirklich alleine stehen. Wenn man wissen will wie es weitergeht, muss man das nächste Buch lesen. Ich habe aber leider keine Ahnung, wie viele Bücher es geben wird. Weiß das irgendwer von Euch?

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