Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezension zu
Die Geschichte des Wassers

Nachdenklich machend

Von: Die wirklich wichtigen Dinge Blog
14.05.2018

Im Jahr 2017 lebt Signe, eine Frau in den Sechzigern, die sich ihr Leben lang für die Umwelt und besonders die Gegend aus der sie kam eingesetzt hat, dort sollten schon in ihrer Jugend Wasserfälle umgeleitet werden und nun wird einfach das Gletschereis als besonderer Spaß für die Cocktails der Reichen abgebaut und vernichtet. Das kann sie nicht hinnehmen und boykottiert im Alleingang den Abbau. Sie glaubt, dass ihre ehemals große Liebe Magnus an dem Geschäft beteiligt ist und er alle Skrupel verloren hat. Sie will ihn mit dem Eis und ihrer Tat konfrontieren und segelt allein auf ihrem ebenfalls in die Jahre gekommenen Boot, der „Blau“ los nach Südfrankreich. Viele Jahre später, 2041, sieht die Welt ganz anders aus. Es ist alles karg, es herrscht Krieg, die Menschen flüchten in Camps in denen sie sich Hilfe, Nahrung und vor allem Wasser erhoffen. Es ist eine Endzeitstimmung und David ist mit seiner kleinen Tochter Lou mittendrin. Seine Frau und seinen Sohn haben die beiden bei der Flucht verloren und hoffen ständig darauf, sie wieder zu finden. Meine Meinung: Die scheinbar aussichtslose Lage der beiden Flüchtlinge im Jahr 2041 macht sehr nachdenklich. David muss für sich und Lou sorgen, er hat aber auch keine Möglichkeit die Lage zu verändern. Es gibt jeden Tag nur geringe Mengen an Essen und Trinken für alle. Man kann sich nicht waschen, wenn man krank ist, gibt es auch nicht mehr, als wäre man gesund. Die Abhängigkeit des Menschen vom Wasser und die vielen Gelegenheiten, bei denen man es ohne weiteres Nachdenken nutzt, werden dem Leser hier gut vor Augen geführt. Dabei sieht man auch die menschlichen Abgründe, die sich auftun, wenn dem Menschen etwas essentielles genommen wird und es nur noch ums Überleben geht. Signe dagegen ist für mich ein eher unangenehmer Charakter gewesen. Die harte Alleingängerin, die niemanden braucht, immer gegen alles kämpft. Ihre Reise auf dem Segelboot ist recht detailliert und auch sicher fachlich fundiert beschrieben. Für eine Nichtseglerin wie mich, waren die Fachbegriffe ein wenig zu viel und auch eher unwichtig für die Geschichte. Die beiden Geschichten führen natürlich am Ende zusammen, die eine verstrickt mit der anderen. Und das sogar auf ziemlich unerwartete Weise. Es ist ein Buch, das nachdenklich macht, das ich wirklich schnell gelesen habe und nicht weglegen wollte, weil die Erzählebenen einfach fesseln. Die Problematik wird gut behandelt und hat auch in meinen Alltag ein wenig Einzug gehalten. Das Cover: Ich finde das Cover, wie auch schon bei der Geschichte der Bienen sehr gut gelungen. Das naturfarbige Papier, das aussieht, wie geschöpft, die rote Verlagsfahne und das schlichte Segelboot, das zwar nicht das von Signe darstellen kann, aber dennoch aussagekräftig ist. Das Boot liegt auf und ist glänzend dargestellt, während das restliche Cover matt ist.

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.