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Rezension zu
Der Schatten

Spannend, subtil, großartig!

Von: Buchmagie
09.08.2018

Norah ist gerade neu nach Wien gezogen. Nach der Trennung von ihrem Freund hat sie nichts mehr in Berlin gehalten und so entschloss sie sich in einer neuen Stadt ihr Glück zu versuchen. Doch nach der Ankunft in Wien und dem Antreten ihres neuen Jobs in einer Zeitschriften-Redaktion, überwiegen schnell Einsamkeit und Leere. Eines Tages wird Norah mitten in Wien von einer seltsamen Bettlerin eine mysteriöse Vorhersage gemacht: "Am 11. Februar wirst du am Prater einen Mann namens Arthur Grimm töten. Mit gutem Grund. Und aus freien Stücken". Zunächst versucht Norah die Bettlerin als Spinnerin abzutun, doch schon bald wird ihr klar, dass die Vorhersage bloß der Anfang einer ganzen Reihe von seltsamen Geschehnissen ist, die plötzlich in ihr Leben treten. Und auch ein weiterer Mensch tritt in Norahs Leben. Ein Mann namens Arthur Grimm. Mit ihrem lang erwarteten drittem Roman "Der Schatten" hat sich Melanie Raabe endgültig in die erste Liga des subtilen Thrillers geschrieben. Es ist schon beeindruckend bis fast beängstigend was für eine unglaublich ausgeprägte Intensität diese Geschichte besitzt. Genauso wie die beiden Vorgänger der Autorin "Die Falle" und "Die Wahrheit" versteht es auch Melanie Raabes neuer Thriller die subtile Spannung ganz langsam aber überaus beständig aufzubauen. Der Leser bemerkt fast nicht, wie er irgendwann vollkommen von der Geschichte eingeschlossen wird und es nicht mehr möglich ist das Buch beiseite zu legen, ohne zu wissen, wie es endet. Dieses besondere Talent ihren Leser so vollkommen einzuhüllen, hat die Autorin wahrlich zur Perfektion getrieben und somit auch zu einem ganz eigenen Schreibstil beigetragen, den ich mittlerweile wahrscheinlich unter vielen anderen wieder erkennen würde. Um den Ganzen schlussendlich die literarische Krone aufzusetzen, lässt Raabe ihre Geschichte dieses Mal in einer Stadt spielen, dessen einzigartige Magie durch jede gelesene Seite schimmert. Wien zur Winterzeit scheint in "Der Schatten" ein melancholischer und fast schon mystischer Ort zu sein und treibt einen auch im intensivsten Hochsommer eine Gänsehaut auf den Körper. Wer nach diesen großartigen Beschreibungen der Stadt Wien nicht das dringende Bedürfnis verspürt nach Beenden des Buches diese sofort selbst in Augenschein zu nehmen, dem kann man wirklich nicht mehr weiter helfen. "Der Schatten" nimmt uns mit auf eine mysteriöse Reise durch Wien und in unser Inneres. Denn Melanie Raabe stellt nicht nur die Wahrnehmung ihrer Protagonistin immer wieder auf die Probe, sondern auch wir, als Leser, hinterfragen uns immer wieder. Haben wir etwas übersehen und inwieweit können wir der Hauptfigur überhaupt vertrauen? Mit "Der Schatten" ist Melanie Raabe ein großes Meisterstück gelungen. Ein Roman wie ein Sog, der einen gefangen nimmt und nicht mehr loslassen wird.

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