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Rezension zu
Mr. Mercedes

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Auf eigene Gefahr!!! Mein zweiter King: ein Nervenkitzel ganz anderer Art! Ein 4,5 Sterne Werk!

Von: Floh
14.03.2015

Großmeister und Horrorurgestein Stephen King begibt sich in seinem kürzlich erschienen Werk "Mr Mercedes" erstmals in einem Genremix, der sich kaum klassifizieren lässt. Ein bisschen Horror, ein bisschen Thrill, ein bisschen Polit, ein bisschen Krimi und ganz viel Spannung, Ungläubigkeit und entsetzlicher Nervenkitzel auf dem Weg zum Kern des Buches. Mein zweiter Stephen King und ich beginne wirklich diesen Autor zu bewundern! King gibt in diesem Horrorleseerlebnis (oder muss es dafür eine neue Formulierung geben?) einen Blick in seine schriftstellerischen Gedanken, die er schonungslos an seine gefesselten und verblüfften Leser wiedergibt. Einfach großartig! Erschienen im Heyne Verlag (http://www.randomhouse.de/heyne/) Inhalt: "Schneller, gefährlicher, tödlicher – Mr. Mercedes Ein Mercedes S 600 – »zwei Tonnen deutsche Ingenieurskunst« – rast in eine Menschenmenge. Es gibt viele Todesopfer, der Fahrer entkommt. Der Wagen wird später gefunden. Auf dem Beifahrersitz liegt eine Clownsmaske, das Lenkrad ziert ein grinsender Smiley. Monate später meldet sich der Massenmörder und droht ein Inferno mit Tausenden Opfern an. Stephen King, der Meister des Schreckens, verschafft uns in Mr. Mercedes beunruhigende Einblicke in den Geist eines besessenen Mörders bar jeglichen Gewissens. Eine wirtschaftlich geplagte Großstadt im Mittleren Westen der USA. In den frühen Morgenstunden haben sich auf dem Parkplatz vor der Stadthalle Hunderte verzweifelte Arbeitsuchende eingefunden. Jeder will der Erste sein, wenn die Jobbörse ihre Tore öffnet. Im Morgendunst blendet ein Autofahrer auf. Ohne Vorwarnung pflügt er mit einem gestohlenen Mercedes durch die wartende Menge, setzt zurück und nimmt erneut Anlauf. Es gibt viele Tote und Verletzte. Der Mörder entkommt. Noch Monate später quält den inzwischen pensionierten Detective Bill Hodges, dass er den Fall des Mercedes-Killers nicht aufklären konnte. Auf einmal bekommt er Post von jemand, der sich selbst der Tat bezichtigt und ein noch diabolischeres Verbrechen ankündigt. Hodges erwacht aus seiner Rentnerlethargie. Im Verein mit ein paar merkwürdigen Verbündeten setzt er alles daran, den geisteskranken Killer zu stoppen. Aber der ist seinen Verfolgern immer einen Schritt voraus." Handlung: Wie es der Klapptext bereits andeutet, geht es hier um weit mehr, als nur ein einmaliger Attentat, als eine Kamikazefahrt, als ein Ausrutscher. Dieser Vorfall von einst wird Detective Bill Hodges noch länger beschäftigen. Hodges rühmt sich im Rentendasein, aber wirklich zufrieden ist er nicht. Noch immer nagt der Fall Mercedes-Killer an seinem Verstand und lässt den mittlerweile sogar lethargisch gewordenen Mann keine Ruhe. Es scheint Gras über die Sache gewachsen zu sein, doch in Bill Hodges brodelt es noch immer, ganz entflammt wird er, als er Monate später ein Bekennerschreiben mit weiteren Profezeiungen bekommt. Hodges bildet ein Team aus Jägern, die diesen wahnsinnigen Täter stoppen wollen, um endlich im Fall Mercedes zur Ruhe zu kommen und die Aufgabe eines Polizisten, die Bevölkerung zu schützen wahrnehmen zu können. Doch dieser besessene Killer lässt sich nicht in die Karten schauen und ergötzt sich daran, den Ermittlern immer einen Schritt voraus zu sein und mit ihnen zu spielen. Ein PS.starker Wettlauf gegen die Zeit, ein Kampf der Macht und der Genialität. Ein Fall, der nicht zur Ruhe kommen will und das Leben der zahlreichen Opfer für immer beschatten wird! Zum Schreibstil: Nach "Brennen muss Salem" ist "Mr Mercedes" mein zweiter King in Buchform. Ich kenne zahlreiche seiner Kinohits und Filme, aber ich muss ehrlich sagen, dass seine Bücher weitaus besseres und intensiveres Kopfkino bieten, als aufwändig aufgearbeitete Filmproduktionen. Stephen King schreibt so, dass sich der Leser involviert und mitgerissen fühlt, er nimmt den Leser mit an die Schauplätze und lässt ihn sogar in die perfiden Gedanken des Täters und in die Verzweiflung des Detectives eintauchen. Nun verstehe ich auch, dass sich King als Großmeister des Grauen und als Urgestein des Horror betiteln darf.Zwar ist Mr Mersedes kein Horrorstreigfen im eigentlichen Sinne, denn hier komponiert der Autor einen einmaligen Genremix aus vielen Facetten, die zusammen eine einzigartige und komplexe Story bieten. Autor Stephen King weiß es für Spannung, Nervenkitzel und Gänsehaut zu sorgen. Er schreibt sehr gewählt, intelligent, würzt seine Dialoge an entsprechender Stelle mit etwas Witz und Ironie, baut Spannungsbögen auf, lässt der Phantasie genügend Raum und bringt den Leser schier um den Verstand. Bei Stephen King sollte der Leser Zeit mit bringen, denn er schreibt sehr bedacht und nähert sich manchmal auch erst sehr langsam dem eigendlichen Kern. Dies war für mich teils etwas zäh, daher habe ich hierfür einen halben Stern abgezogen. Der Klapptext klingt so rasant und voller Tempo, welches sich aber zu Beginn der Handlung nur schwer auszumachen lässt. Autor King besitzt einen sagenhaften Umgang mit dem geschriebenen Wort. Gekonnt jongliert er mit der Vielfalt der Sprache ohne in einem Slang abzuschweifen. Stephen King hat mich bereits in den ersten Seiten als Leserin gewonnen, denn ich wollte, nein ich musste natürlich erfahren, was es mit dem Klapptext auf sich hat. Das Schriftbild ist angenehm und die Kapitel nicht allzu lang. Die Dialoge sind knackig, emotional und sehr authentisch dargelegt. Auch sein Erzählstil passt sich der Zielgruppe des Horror-Krimi-Thrill-Genre an und sollte hoch gelobt werden. Sehr sensibel hat der Autor diese Schwierigkeit gemeistert und umgesetzt. Ein Buch, was für unerträgliche Spannung, Nervenkitzel, literarische Leidenschaft, Schock, Bitterkeit und Entsetzen sorgt. Schauplätze: Eine amerikanische Großstadt im Westen der USA. Hier herschen Arbeitslosigkeit, politischer Aufstand und der Wunsch nach einem einfachen und sorgenfreien Leben. Großer Pluspunkt und unweigerlich auch der Schwerpunkt dieses Leseerlebnisses sind neben dem Gehirn des Grauen und des Psychopathen auch die familiären Umstände und Sorgen der Einwohner und Opfer. Dem Autor King gelingt es durch reale und absolut lebhafte Darstellung der Schauplätze und Kulissen eine Welt des unsagbaren Grauen und der Gänsehaut zu schaffen. Sehr genau hat Stephen King die Eindrücke des amerikanischen Großstadtlebens im Westen der USA eingefangen und gibt diese im Buch an die Leser weiter. Zudem zaubert er eine authentische Welt aus Alltag, Stadttreiben, vielen einzelnen Familien- und Beziehungsgeschehen und natürlich das, worauf alle Leser gespannt warten: Die Hintergründe und Motivationen des Killers! Stephen King gibt sich sehr detailverliebt, jedoch ohne überladen zu wirken. Drehbuchhaft und absolut filmreif dringen unschlagbare Bilder in den Geist der Leserschaft. Ein Lesegefühl mit allen Sinnen. King´s Fokus liegt auf viele Details und Umschreibungen, so hat er in trefflichen Momenten immer ein sehr genaues Bild der Umgebung geschaffen und erzeugt so unglaubliche Assoziationen, die das Lesen zum wahren Erlebnis machen. Charaktere: Auch bei der Wahl der Charaktere hat sich der Autor sehr intensive Gedanken gemacht und nichts, rein gar nichts, dem Zufall überlassen. Ein gelungenes und starkes Bild der Protagonisten. Einige von den vielen Akteuren wird man sofort lieben und einige wird man mit Abscheu begegnen. King legt anfangs großen Wert in die Beschreibung und in die Leben seiner Charaktere und Protagonisten, die Opfer des Attentat und der Aufruhr der Stadt. Aber erst mit Auftauchen von Mr Mersedes nimmt das Grauen seinen Lauf: Brady Hartsfield möchte man nicht begegnen, er ist der geborene Psychopath, der sich wunderbar in das Leben der Städter einfügt, er könnte jeder sein: der nette Nachbar, ein ArbeitskKollege, der Postbote, der Mann an der Tanke...und DU würdest ihn erst erkennen, wenn es zu spät ist. Genau dass ist es was Brady so unscheinbar und damit auch so hundsgefährlich und überheblich macht: sein geerntetes Vertrauen der Bürger! Das Buch, bietet neben dem Detective und Mr Mercedes und den Opfern noch sehr viele Protagonisten, die mir Anfangs sehr schwer zuzuordnen waren. Etwas verwirrend, und daher leider teils mit wenig Tiefe. Dennoch leiht auch hier der Autor Stephen King viel Herzblut, Verbundenheit und Sinn in seine Charaktere. Neben einem wichtigen Part im Geschehen, besitzt hierauch fast jeder Charakter ein eigenes sehr komplexes und authentisch dargelegtes Psychogramm. Gerade Hauptprotagonist Bill Hodges wird sich in die Herzen der Leser brennen. Meinung: Als mein zweiter King bin ich so sehr begeistert über die Vielseitigkeit des Autors und sein Können. Zu erst möchte ich die vielen versteckten dennoch offensichtlichen Momente des Thrills und des Horrors loben, die dem Autor wunderbar gelungen sind. Auch sein Klapptext, der aber erst später relevant wird, ist ein toller Einstieg in das Grauen um den Massenkiller Mr Mercedes. Die Handlung spricht für sich und MUSS einfach selbst gelesen werden. Dieses Buch besitzt unzählige Stärken, die ich gar nicht einzeln benennen kann, nur zwei kleinere Schwächen kosten mich einen halben Stern Abzug. Sehr viele Protagonisten, die Anfangs sehr undurchsichtig erscheinen, und teils aufkommende Längen im Plot, bis der Kern der erwarteten und beworbenen Handlung endlich seinen Höhepunkt erreicht. Aber abgesehen davon, ein vollkommenes Werk, was mich begeistern und gruseln konnte. Ermittlungen mit Horror und Grauen mal anders. Der Autor: "Stephen King, 1947 in Portland, Maine, geboren, ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Schriftsteller. Schon als Student veröffentlichte er Kurzgeschichten, sein erster Romanerfolg, "Carrie", erlaubte ihm, sich nur noch dem Schreiben zu widmen. Seitdem hat er weltweit 400 Millionen Bücher in mehr als 40 Sprachen verkauft. Im November 2003 erhielt er den Sonderpreis der National Book Foundation für sein Lebenswerk. Bei Heyne erscheint sein großer Bestseller Der Anschlag." Zum Cover: Ein sehr hochwertiges Buch von guter Qualität und stimmigen Gesamteindruck. Tolle Farben, stimmiges Bild und ein Blickfang im Genre Horror. Das Buch liegt trotz seiner gewaltigen Fülle gut und locker in der Hand. Das Lesen ist angenehm und auch im Dämmerlicht ein Leichtes. Pressestimme: "Stephen King macht in seinem "Mr. Mercedes", was er am besten kann: Er beschwört das totale Grauen." (Süddeutsche Zeitung (05.11.2014)) Fazit: Das Buch ist einfach unschlagbar. King mal im Genremix aber genial wie eh und je! 4,5 verdiente Sterne!

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