Vorsicht Spoiler!
Veronika Peters behandelt in „Die Liebe in Grenzen“ eine Thematik, die nicht ganz einfach ist.
Wo man zunächst einer etwas chaotischen und unentschlossenen Hauptprotagonistin begegnet, wird einem schnell klar, was für ein besonderer Mensch sie ist. Denn wie man es sich wünscht, ist sie frei von allerlei Vorurteilen und reduziert die Menschen nicht auf das Offensichtliche, sondern schaut hinter die Fassade. Es dauert daher auch nicht lange, dass man Katia mag und ihre Beweggründe versteht.
Was im Folgenden passiert, berührt den Leser zudem sehr bzw. ist man schnell gefangen in den Beschreibungen um das Entstehen einer sanften, aber doch verbotenen Liebe.
Dieses Buch aber beschreibt nicht nur die Liebe und ihre unwegsamen Wege; es behandelt auch die weiteren Figuren mit und zeigt Facetten von Menschen, die an den unterschiedlichsten psychischen Krankheiten leiden und ihre eigenen Wege der Verarbeitung und Heilung suchen.
Als Leserin fand ich es wunderbar eine Geschichte zu lesen, die Krankheiten nicht als diese bedrückend thematisiert, sondern durch die lockere und unbedarfte Art der Protagonisten als das darstellt was es ist: Eigenarten von Menschen, die sie sich sicherlich nicht unbedingt ausgesucht haben, die aber nichts an dem Menschen selbst verändern, leider aber oft als störend betrachtet werden oder so in den Fokus gerückt werden, dass sie deren Leben dominieren.
Würde man öfter einfach hinter die „Krankheit“ blicken, würde man erkennen, wer diese Menschen wirklich sind.
„Die Liebe in Grenzen“ ist wunderbar geschrieben und ein Mix aus so vielen verschiedene Komponenten, dass sich am Ende eine Komposition ergibt, die einem ans Herz geht und auch wenn das happy Happyend ausbleibt, doch emotional berührt. Oft sind es einfach die kleinen Dinge, die Glück bedeuten.
Die Autorin nutzt Worte, die einen klaren Klang haben und trotz der verschiedensten Figuren keine Verwirrungen entstehen lässt, die nicht gewollt sind.
Mir liegt dieses Buch sehr am Herzen, es beinhaltet eine Botschaft, die jedem klar werden sollte und die deutlich macht, dass niemand auf Grund eines Ortes bewertet werden sollte, an dem er sich befindet.
Sicherlich ein auch eine passende Geschichte für Betroffene und Mitarbeiter solcher Einrichtungen. Denn manchmal muss man seinen Blickwinkel anpassen um zu erkennen, was wirklich wichtig ist...