Sie haben sich erfolgreich zum "Mein Buchentdecker"-Bereich angemeldet, aber Ihre Anmeldung noch nicht bestätigt. Bitte beachten Sie, dass der E-Mail-Versand bis zu 10 Minuten in Anspruch nehmen kann. Trotzdem keine E-Mail von uns erhalten? Klicken Sie hier, um sich erneut eine E-Mail zusenden zu lassen.

Rezensionen zu
Lisa heißt jetzt Lola und lebt in der Stadt

Romy Hausmann

(2)
(1)
(1)
(0)
(0)
€ 8,99 [D] inkl. MwSt. | € 8,99 [A] | CHF 13,00* (* empf. VK-Preis)

Die 25-jährige Lisa Berner kam in "Shittingen", sie selbst nennt das Kaff, in dem sie geboren und aufgewachsen ist und wo sie immer noch festhängt so, auf die Welt. Sie ist gelernte Fleischereifachverkäuferin, was alles andere als ihr Traumberuf ist, aber der Vater hat ihr diese Ausbildung besorgt und sie musste sich fügen, und arbeitet seit ihrer Ausbildung in der Metzgerei Frey, einem Traditionsunternehmen im Dorf. Dort hat sie auch mit ihrer besten Freundin Hanna ihre Ausbildung gemacht. Hanna ist zufrieden mit ihrem Leben im Dorf, auch mit ihrem Job als Fleischereifachverkäuferin ist sie glücklich, doch Lisa will mehr, angefangen damit, dass sie nicht mehr Lisa sein will, sondern Lola. Wer will denn schon die langweilige Lisa aus Shittingen sein? Lisas Mutter beging, als ihre Tochter fünf Jahre alt war, Selbstmord und seitdem leben sie und ihr Vater bei Annfried Berner, auch genannt "Oma", der Mutter ihres Vaters. Ihr Vater traute sich seinerzeit einfach nicht zu, allein ein kleines Mädchen aufzuziehen und zog daher zu seiner Mutter, damit diese ihm hilft. Tja und 20 Jahre später sind sie immer noch da. Ihr Vater ist vor Jahren nach dem unerklärlichen Verschwinden diverser Biere an der Tankstelle seinen Job als Tankwart losgeworden und sitzt seitdem nur noch in Omas Küche rum. Immer wieder geraten Oma und Enkelin aneinander und als Lisa nach einer völlig durchzechten Nacht erst sehr spät am nächsten Morgen wieder nach Hause kommt, kracht es mal wieder gewaltig zwischen den beiden Frauen. Lisa haut ab, will eigentlich per Anhalter nach Italien, aber von dem LKW-Fahrer wird sie kurzerhand auf einer Raststätte ausgesetzt. Doch sie hat Glück im Unglück und lernt dort Marte kennen, die sie mit nach München nimmt. So landet Lisa jetzt Lola also in München. Die 26-jährige Marte nimmt sich Lolas an und sie kommt bei ihr unter. Diese zeigt ihr die Stadt, vor allem diverse Boutiquen und Clubs, natürlich auf Rechnung von Martes Vater. Marte Kössling selbst hat eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht, aber bevorzugt es, von Papas Geld zu leben, immerhin ist sie ein Scheidungskind. Dass sie bei der Scheidung ihrer Eltern bereits 24 Jahre alt war, ist hier nebensächlich, ihr Vater hat ihre Kindheit zerstört und dafür muss er zahlen. Doch irgendwie scheint das Leben in der Großstadt für Lisa aka Lola doch nicht so das richtige zu sein, denn so wirklich wohl fühlt sie sich nicht. Was also tun? Ein Landei in der Großstadt! Der Plot wurde authentisch erarbeitet, zumindest gehe ich davon aus, dass die Authentizität gegeben ist, wenn man auf eine Person wie Marte trifft. Die Figuren wurden realistisch erarbeitet, jedoch hatte ich ernste Probleme, mich in die Figur der Lisa/Lola einzufühlen, denn diese ist trotz ihres Alters noch recht naiv. Hingegen fand ich die Nebenfigur Victor sehr schön dargestellt, solch einen Mann würde ich auch gerne mal kennen lernen, offen und ehrlich und einfach sich selbst treu. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, jedoch muss ich sagen, dass mich das Buch doch etwas enttäuscht zurückgelassen hat, denn ich hatte mir hier mehr Witz versprochen.

Lesen Sie weiter

Lisa würde lieber Lola heißen. Das ist ganz normal. Ich wollte früher auch lieber Bibi Blocksberg sein. Und Lisa klingt nun wirklich langweilig. Abgesehen davon hat die Protagonistin dieses Romans ganz andere Probleme: Seit ihre Mutter Suizid begangen hat, lebt sie bei ihrer Oma und ihrem psychisch labilen Vater. Das macht auch ohne Taschenrechner 0,0% pädagogisches Talent. Dazu noch in diesem Kaff, wo sich Karrierechancen auf den Titel einer Wurstfachverkäuferin beschränken. Kein Wunder, dass das Mädel eines Tages ausreißt - ohne Plan; ohne die Fähigkeit, Ansätze eines Planes zu entwickeln. Hat das Dorfleben jeden Funken Liebe in Lisas Leben verschluckt? Kann wenigstens eine Großstadt wie München ihr ein ordentliches Bild rosaroter Träume zeichnen? Mein Papa weigert sich, folgende Wahrheit zu akzeptieren: Wenn meine Freunde langhaarig sind, heißt das nicht gleich, dass sie kiffen. Und wenn der Titel eines Buches auf dem Cover schnörkelig ist, dann heißt das nicht gleich, dass es hinter der Fassade auch flauschig und lieb zugeht. So. Der Meister der Weisheiten hat gesprochen. Die junge Autorin zeigt in diesem Werk viele (hoffentlich nicht alle) Facetten ihres Könnens. Dynamische Assoziationsketten, zeitgenössischen Wortwitz, durchdachte Charaktere. Was den Stil des Romans am meisten ausmacht, ist der bitterböse Humor, der es schafft, niveauvoll unter die Gürtellinie zu gehen. Was ich jedoch niveauvoll finde, muss es nicht unbedingt auch sein. Wenn ich derartige Witze in einer Menschentraube mache, schauen mich erst alle Leute erschrocken, dann angewidert an. Und irgendwie werde ich dann aus der Traube hinausbefördert. Als ob die Frucht Stuhlgang hätte - ich in der Rolle des Exkrements. Meistens merke ich das erst im Nachhinein, weil ich in der Regel viel zu sehr mit Lachen beschäftigt bin. Doch plötzlich stehe ich allein da (leises Klaviergeklimper an). Traurig. Über mir die einzige, winzige Regenwolke des warmen Sommertages. Und Tränen auf meiner Wange. Viele Tränen. Wer das liest, muss sich ein abgrundtiefes Seufzen vorstellen, und jetzt (!) vergessen, was er gelesen hat (denn das war ja offensichtlich übertrieben ... echt! Ach ja: Klaviergeklimper aus). Zum besseren Verständnis hier ein Zitat: „Eigentlich - wenn ich das mal so formulieren darf - scheiße ich auf meinen Job. Natürlich nur im übertragenen Sinne, denn obwohl ich nicht viel darüber weiß, über meinen Job, meine ich, bin ich mir ziemlich sicher, dass man nicht auf die Wurstauslage kacken sollte.“ [S. 5] Tja. Jetzt ist Festhalten und Anschnallen angesagt, denn: Ich finde den Roman ganz und gar nicht witzig. Nicht, dass ich nicht gekichert hätte. Ich habe sogar sehr viel gekichert, aber irgendwie gehört es sich einfach nicht, über Lisas Schicksal zu lachen. Sie ist emotional gestört und davon überzeugt, dass sie niemals jemand lieben wird. Jäh aufkeimende Hoffnungen werden zerdeppert, bevor sie erst richtig aufkeimen können. Dann dieser nervtötende Charakterzug: Das Schwarzsehen. Nie die Initiative zu ergreifen, und wenn doch, dann jämmerlich scheitern - warum? Weil Lisa klammert. Dieser Mix aus Klammern und Wegwerfen ist bisweilen zu viel für einen armen, psychologisch ungeschulten Leser. Und auch meine geliebten Assoziationsketten und Perspektivwechsel, diese ganzen rhetorischen Spielereien können einen überrennen wie eine Horde Ochsen. Was der eine originell findet, kann den anderen schnell erdrücken wie Großtantes üppiger Busen. Oder umhauen wie ihr miefiger Atem. Da hätte man sich tatsächlich ein wenig zurückhalten können. Nicht müssen. Mich hinterließ dieses Buch jedenfalls fasziniert, deprimiert, frustriert. Erleichtert und bemitleidend. Einerseits mit einem blinkenden Fragezeichen über dem Kopf, andererseits ... Nein, das kann ich so nicht weiterführen. Ich meine, wer hat schon ein Semikolon oder einen Doppelpunkt ... Die Charaktere sind zum Verrücktwerden. So, wie echte Menschen. Die Geschichte trägt einen starken Sarkasmus, oft auch schon Zynismus auf der Oberfläche, wie es mit manchen Personen ist, die im Inneren tieftraurig sind. Ich merke schon, dass die Stimmung an irgendeiner Stelle eingefroren sein muss. Zum Schluss also ein paar tröstende Worte an Lisa höchstpersönlich: Lisa. Kopf hoch! Lola klingt wirklich besser. Aber du heißt nun einmal Lisa, bis du deinen Namen offiziell geändert hast. Aber das macht gar nichts. Ich bleibe auch ich. Nicht, weil ich nicht Bibi Blocksberg sein könnte, sondern, weil ihre Stimme so nervig ist (in beiden Varianten). Außerdem findet sich immer wer, der auf Großtantes üppigen Busen steht. Großonkel, zum Beispiel. Und es gibt Leute, die lassen sich von Ochsen nicht so einfach umrennen. Die schwingen sich auf deren Rücken und reiten sie. So. Der Meister der Weisheiten hat gesprochen - und verschwindet in einer türkisen Rauchwolke, mit einem omnipräsenten, zarten, magischen Plöppen.

Lesen Sie weiter

Lisa heißt jetzt Lola und lebt in der Stadt

Von: dorli aus Berlin

26.08.2014

Die 25-jährige Lisa Berner lebt in dem Dorf „Shittingen“ und arbeitet als Fleischereifachverkäuferin. Zuhause schwingt ihre herrische Oma das Zepter. Seit dem Selbstmord ihrer Mutter vor vielen Jahren spricht Lisas Vater kaum noch ein Wort, sondern hockt trauernd in der Ecke. Abends geht es mit Kollegin und Freundin Hanna per Bus in die wenige Kilometer entfernte Kneipe „Apfelbaum“. Tagein tagaus das Gleiche - mit dieser nervigen Eintönigkeit soll jetzt Schluss sein - Lisa, die sich schon lange sicher ist, dass sie in Wirklichkeit Lola heißt, macht sich auf, ein neues Leben für sich zu finden… Ich war von der ersten Seite an mittendrin im Geschehen, denn Romy Hausmann beschreibt die Situation, aus der Lola ausbrechen möchte, sehr anschaulich. Die Autorin hat der Ich-Erzählerin Lola dafür eine herrlich direkte Sprache mit auf den Weg gegeben. Die Ausdrucksweise ist witzig und frech, die Wortwahl manchmal fast schon derb. Lola erzählt offen und ehrlich aus ihrem Leben, ihre Gedanken zu allen sind nachvollziehbar, ihre Beschreibungen lassen mich immer wieder schmunzeln. Lola ist intelligent, heißhungrig auf Leben, neugierig auf die Welt – leider sitzt sie in „Shittingen“ fest und ist von ihrem Alltag gefrustet. Ich kann gut verstehen, dass Lola dem Dorf den Rücken kehren möchte. Nachdem sie sich zum Aufbruch in ein neues Leben entschlossen hat, ist es der Zufall in Person von Marte, der Lola nach München bringt. Marte lebt fröhlich in den Tag hinein. Finanziert von ihrem Vater, sind Shoppen und Party die Dinge, die sie interessieren. Langeweile und Monotonie kennt sie nicht. Romy Hausmann lässt ihre Protagonistin ins kalte Wasser plumpsen – Lola gerät von einem Extrem ins andere, denn in München heißt es plötzlich für sie: Leben auf der Überholspur. Alles ist anders und nicht unbedingt einfacher. Aber Lola stellt sich der Herausforderung, sie lernt und macht viele neue, ganz unterschiedliche Erfahrungen. Die Erlebnisse bringen ihr Gedanken- und Gefühlskarussell mächtig in Schwung, immer schneller rotiert es, droht sogar, sie abzuwerfen. Doch Lola hat mir von Anfang an vermittelt, dass sie willensstark ist und ihren Weg machen wird. Und so schiebt sie auf der Suche nach dem Glück emsig Stein für Stein beiseite… „Lisa heißt jetzt Lola und lebt in der Stadt“ hat mich durchweg begeistert – die Geschichte ist sehr humorvoll, gleichzeitig aber auch tiefgründig und zum Nachdenken anregend. Ein tolles Leseerlebnis.

Lesen Sie weiter

Klappentext: Was nützt es, wenn man clever und neugierig ist, aber in der niederbayerischen Provinz lebt? Nichts, denkt sich Lisa und lässt alles hinter sich. Die Oma, den frustrierenden Job, den Vater, der seit Jahren um ihre Mutter trauert. Seit deren Selbstmord vegetiert die gesamte Familie in einem grauen Einerlei dahin. Aber damit ist nun Schluss. Lisa zieht nach München und nennt sich fortan Lola. Party, Sex und große Freiheit – warum wollen nur die alten Wunden nicht verheilen? Meine Meinung: Die 25 jährige Lisa ist Fleischereifachverkäuferin und fristet ein tristes Leben, mitten in niederbayerischen Provinz, ihr Heimatdorf nennt sie deshalb liebevoll “Shittingen”. Sie lebt gemeinsam mit ihrer herrischen Oma und den stillen Vater unter einen Dach. Lisas Mutter begann Selbstmord und noch immer trauert ihr Vater im seine große Liebe! Kein Wunder das sich Lisa mehr wünscht von ihren Leben, sie hat es so satt! Deshalb ist es auch kein Wunder das sie sich wünscht Lola zu heißen, sie wünscht sich nichts sehnlicher als die große weite Welt zu entdecken. So kommt es das es Lisa das Landei nach München verschlägt.... Dies ist der Debüt Roman von der Autorin Romy Hausmann. Ich muss sagen ich war ziemlich neugierig und gespannt auf dieses Buch. Und ich muss sagen meine Erwartungen wurden noch übertroffen. Der Schreibstil ist einfach klasse so das man nur so durch die Seiten fliegt, witzig und erfrischend nimmt uns die Autorin mit auf Lisas Reise, doch es gelingt ihr geschickt auch ernste Töne zu schreiben, so kommt es das sie Lisa ziemlich viel zumutet. Als ich mit den lesen begann konnte ich einfach nicht mehr aufhören, innerhalb weniger Seiten ist man in Lisas Geschichte abgetaucht. Lisa hingegen war mir sofort sympatisch, ich konnte sie sofort verstehen das sie am liebsten aus ihren tristen und eintönigen Leben ausbrechen möchte. Kurz gesagt eine erfrischende Story, die sich fast zu einen kleinen Roadtripp mausert, trotzt der Witzigkeit und des Humors, gelingt es der Autorin aber auch mit Ernsthaftigkeit zu überzeugen! An dieser Stelle möchte ich mich herzlich bei dem Heyne Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken! Das Cover: Das Cover ist schlicht, aber dennoch ist es sehr passend gewählt. Mir gefällt es richtig gut! Fazit: Mit "Lisa heißt jetzt Lola und lebt in der Stadt" ist der Autorin ein erfrischendes Debüt gelungen! Witzig, spritzig aber dennoch auch ernst nimmt sie den Leser mit auf Lisas Reise! Daher ganz klar 5 von 5 Sternen.

Lesen Sie weiter

Wir stellen nicht sicher, dass Rezensent*innen, welche unsere Produkte auf dieser Website bewerten, unsere Produkte auch tatsächlich gekauft/gelesen haben.