Rezensionen zu
Apologie des Sokrates

Sokrates traurige Geschichte

28.10.2023

„Apologie des Sokrates“ ist eigentlich eine relativ traurige Geschichte. Sokrates muss sich vor den Männern Athens verteidigen, da diese ihm vorwerfen, an die falschen Götter zu glauben. In seiner ersten Rede versucht er, sie zu überzeugen, dass es nicht falsch ist, an andere Götter zu glauben als die, welche die Stadt als Götter anerkennt. Die zweite Rede beginnt an dem Punkt, wo Sokrates schon verurteilt ist, ihm aber empfohlen wird „Einspruch“ einzulegen und eine andere Bestrafung „vorzuschlagen“. Seine dritte und letzte Rede geschieht, nachdem sein Einspruch abgelehnt wurde. In dieser plädiert er an die Stadt und an die Richter. Sokrates weiß schon vor seiner ersten Rede, dass er Sterben wird. Das zeigt Platon in seiner Überlieferung dieser Rede sehr deutlich. Und das ist auch der Aspekt, der diese Überlieferung so traurig macht. Sokrates versucht sein Leben zu retten, weiß das es aussichtslos ist. Selbst in solch alten Geschichten erkennt man, wie willkürlich der Staat oftmals handelt und wie moral genauso verurteilt wird, wie richtige Verbrechen. Die „Apologie des Sokrates“ ist meiner Meinung nach eine Überlieferung, die jeder wirklich mal gelesen haben sollte, da man Aspekte der Reden Sokrates‘ heutzutage immer noch zutreffen. Fragen der Moral und des Lebens werden heutzutage oftmals noch genauso verhandelt wie damals. Ich bin früher vor Klassikern immer sehr zurückgeschreckt, da ich immer dachte, man verstehe relativ wenig. Es braucht aber nur die richtige Übersetzung, um alles zu verstehen. Dies ist bei der Übersetzung von Kurt Steinmann definitiv so. Jeder muss mindestens einmal Platon lesen und dieses Buch ist perfekt um damit anzufangen. 5/5⭐️ (Und können wir bitte darüber reden, wie süß das Format von dem Buch ist? Es ist einfach kleiner als meine Hand…)