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Martin Olczak

Die Akademiemorde

Roman

Taschenbuch
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Eine mysteriöse Mordserie erschüttert Schweden.

Stockholm, im Mai: Im weltberühmten Hotel Berns Salonger hat man gerade Strindbergs 100. Todestag begangen. Die Festrede hielt der Ständige Sekretär der Schwedischen Akademie, ein würdiger Mann und ebenfalls angesehener Schriftsteller. Jetzt kurz vor Mitternacht ist er auf dem Weg nach Hause, durch einen abgeschiedenen Park. Hier trifft es ihn unvermittelt, das Schicksal. Hier wird er ermordet. Tatwaffe ist ein altertümlicher Schwarzpulverrevolver, der die Polizei vor Rätsel stellt. Noch bevor sie sich für eine Ermittlungsrichtung entscheiden kann, geschehen am nächsten Tag vier weitere, ebenso schonungslose Morde. Die Opfer: ebenfalls Mitglieder der Akademie, die für die Auslobung des jährlichen Literaturnobelpreises verantwortlich ist. Was treibt den Mörder um?


Aus dem Schwedischen von Gabriele Haefs
Originaltitel: Academi Morden
Originalverlag: Norstedts
Taschenbuch, Broschur, 480 Seiten, 11,8 x 18,7 cm
ISBN: 978-3-442-71365-3
Erschienen am  08. February 2016
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

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Rezensionen

Ich gestehe, ich mag keine Schweden-Krimis mehr. Per Wahlöö ist schon lange tot seine Partnerin Maj Sjöwall (81) hat vor sieben Jahren das letzte Buch veröffentlicht, und seit die Literaturwelt vor gut einem Jahr auch noch Henning Mankell an den Krebs verloren hat, scheint die skandinavische Krimiliteratur nur noch aus saufenden und verzweifelten Ermittlern zu bestehen, die mit ebenso haarsträubenden wie unrealistischen Methoden Jagd auf ebenso blutrünstige wie klischeehafte Psychopathen machen. Immerhin, die Larsson-Trilogie soll sehr gut sein; hier will ich mir kein Urteil erlauben, weil ich sie nicht gelesen habe. So ist mein Misstrauen erklärlich, als mir der Weihnachtsmann Martin Olczaks (geb. 1973) „Die Akademiemorde“ unter den Baum legte. Nun – ich habe das Buch in fünf Tagen verschlungen und bin begeistert. Das klug gewählte Setting ist das Umfeld der schwedischen Akademie mit ihren verstaubten Ritualen und ihrer unfassbaren Macht – ohne jeglichen Einfluss von außen legt hier das Nobelpreiskomitee in mehreren Geheimsitzungen fest, wer den am meisten beachteten Literaturpreis der Welt erhält. Erst nach 50 Jahren wird offen gelegt, wer die Nominierten waren. Doch gerade um diesen Literaturnobelpreis entspinnt sich ein atemberaubender Krimi: Ein Serienmörder hat es auf die Mitglieder der schwedischen Akademie abgesehen. Er mordet kaltblütig und mit höchster Präzision. Niemand kann ihn aufhalten – niemand, bis auf Olczaks sympathische Protagonisten, die Ermittlerin Claudia Rodriguez (die aus nicht nachvollziehbaren Gründen einen chilenischen Migrationshintergrund hat) und der junge und dennoch schon ausreichend schrullige Antiquar Leo Dorfman. Wie Martin Olczak seinen Plot entwickelt, das hat schon was: Raffiniert ersonnen und mit ausreichend Tempo umgesetzt, hält der Autor den Leser bei der Stange, verzichtet aber glücklicherweise auf Blutorgien. So bleibt der Krimi immer das, was Sjöwall/Wahlöö im Untertitel ihrer Krimi-Reihe „Roman über ein Verbrechen“ nannten, hier allerdings, ohne den gesellschaftlichen Hintergrund zu beleuchten. Die Schwächen des Buches sind schnell aufgezählt, sie liegen fast ausnahmslos in den Details. So stört, dass Olczak alten Büchern fast immer einen Ziegenledereinband verpasst. Dass nun alle vom Mörder als von „dem Arsch“ sprechen, ist ebenso unrealistisch, wie dass annähernd alle Figuren ständig englische Wendungen benutzen. Und wenn bei einem Motorrad in schneller Fahrt um einen Platz die Reifen kreischen, dann sehe ich die Besatzung eher stürzen als ans Ziel kommen. Das geschilderte Erschleichen eines Passwortes per fettigen Fingerabdrücken gelingt nur, wenn sich die Buchstaben nicht wiederholen. Und an einer Stelle hätte ich beinahe das Buch zugeklappt, nämlich als Olczak dramaturgisch völlig unnütz eine falsche Spur auslegt, in einer Szene, in der aber auch so gar nichts plausibel erscheint, und sich der Leser eher veralbert vorkommt. Doch es ist dem Buch nicht zu entnehmen, ob die Fehler hastiger Arbeit des Autoren oder einer schludrigen Übersetzung (Gabriele Haefs) zu verdanken sind. Unterm Strich bleibt ein Summa cum laude -- Martin Olczaks „Die Akademiemorde“ erhalten von mir 5 von 5 Sternen. Ein Buch, bei dem ich neidvoll sagen muss: So etwas hätte ich auch gern geschrieben!

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Literatur kann tödlich sein

Von: Mikka Liest

01.05.2016

Ein literarisch bewanderter Mörder, der seine Opfer so gerissen wie stilvoll zur Strecke bringt. Die Opfer: Mitglieder der Schwedischen Akademie, die Jahr für Jahr wieder den Gewinner des Nobelpreises für Literatur bestimmen. Passend dazu wird jedem Kapitel der Name eines Preisträgers vorangestellt, mit einem kurzen Auszug aus der Begründung der Akademie. Kann es einen perfekteren Krimi für Leser geben, die an akuter Bibliophilie leiden? Ich sage nein. Es fließen immer wieder Informationen über diverse Autoren ein, sowie faszinierende Blicke hinter die Kulissen der Schwedischen Akademie. Ich fand das Buch unglaublich spannend, mit vielen unerwarteten Wendungen. Zum einen wollte ich natürlich unbedingt dahinterkommen, wer denn nun der Mörder ist, und zum anderen befindet sich die Polizei in einem ständigen rasanten Wettlauf mit ihm. Denn auch, nachdem die Mitglieder der Schwedischen Akademie unter Schutz gestellt werden, findet der Akademiemörder Mittel und Wege... Das ist intelligente Spannung, die sich nicht in Litern von Blut messen lässt. Besonders bestechend ist in meinen Augen, mit welcher Genialität der Mörder seine Taten plant. Er ist der Polizei immer mehrere Schritte voraus, jede Spur verläuft im Sande oder erweist sich als Sackgasse... Er inszeniert seine Rache wie ein Schauspiel. Manches fand ich im ersten Moment nicht 100%ig glaubhaft (der Mörder erschien mir gelegentlich fast allmächtig), aber der Autor löst immer auf, wie der Mörder dieses oder jenes möglich gemacht hat. Meiner Meinung nach lässt die Polizei das naheliegendste Mordmotiv völlig außer acht. Auch wenn es sie nicht unbedingt direkt zum Mörder geführt hätte, hätte dahingehende Recherche sie vielleicht wenigstens auf die richtige Spur gebracht! Aber darüber möchte ich mich gar nicht weiter beschweren, denn die Auflösung stellte sich als wesentlich komplexer und ungewöhnlicher heraus, als ich erwartet hatte. Der naheliegendste Gedanke ist sozusagen gerade mal die Spitze des Eisbergs! Die Idee, einen Krimi in der literarischen Szene anzusiedeln, ist meiner Auffassung nach sehr originell, denn wann man an Autoren, Literaturagenten, Bibliothekare und Buchhändler denkt, kommen einem sicher eher Begriffe wie "friedlich" oder "Bildungsbürgertum" in den Sinn als solche wie "Serienkiller" oder "Blutrache". Im Mittelpunkt stehen die Kommissarin Claudia Rodriguez und der Buchantiquar Leo Dorfmann. Claudia ist eine hervorragende Ermittlerin, die es aber nicht einfach hat, sich auch als solche zu behaupten. An ihrem Namen und Aussehen ist sie direkt als Ausländerin zu erkennen - oder besser gesagt, als Schwedin mit Migrationshintergrund, denn Schweden ist alles, an das sie sich erinnern kann. Obwohl sie perfekt Schwedisch spricht, hat sie es mit Vorurteilen zu tun. In diesem Fall ist sie auch noch gezwungen, mit einem Kommissar zusammenzuarbeiten, der sie darüber hinaus wegen ihres Alters und Geschlechts nicht ernst nimmt - ein sexistischer, selbstherrlicher Platzhirsch mit Macho-Allüren. Claudia war mir sehr sympathisch, denn sie ist nicht nur intelligent, entschlossen und mutig, sondern auch bereit, für ihre Prinzipien einzustehen. Auch Leo ist ein interessanter, liebenswerter Protagonist. Er muss heimlich in seinem Antiquariat schlafen, weil er nicht genug damit verdient, um sich eine Wohnung leisten zu können, und dennoch liebt er seine Bücher heiß und innig. Der Autor schafft es, dem Leser einen Charakter mit wenigen Worten näher zu bringen. Die meisten Charaktere fand ich dreidimensional und überzeugend, nur Claudias unsympathischer Widersacher war mir manchmal zu einseitig widerlich. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Besonders die Dialoge lesen sich natürlich und glaubhaft, und der Autor hat meines Erachtens ein gutes Gespür für Szenenaufbau, Erzähltempo und die richtige Balance: bildreich und detailliert, aber nicht überfrachtet. Der Schreibstil ist intelligent, dabei aber lebendig und unterhaltsam. Fazit: Ein Serienkiller treibt sein Unwesen im literarischen Milieu: seine Opfer sind die Mitglieder der Schwedischen Akademie, deren Aufgabe es ist, den Literaturnobelpreis zu vergeben. Diese Idee fand ich schon ungewöhnlich und originell, aber die Umsetzung hat mich dann vollends überzeugt - denn der Autor zaubert noch viele ungewöhnliche, originelle Einfälle aus dem Hut. Die Geschichte enthüllt eine Ebene nach der anderen, und ich fand das hochspannend! Auch die Charaktere haben mir gut gefallen. Ich bin noch selten einem Buchbösewicht begegnet, der seine Taten so perfide bis ins kleinste Detail durchplant.

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Vita

Martin Olczak, geboren 1973, wohnt in Stockholm. Er stöbert leidenschaftlich gerne in Archiven, wo er sich auf die Suche nach geheimnisvollen Geschichten und spannenden Geschehnissen macht. Er ist einer der bekanntesten Jugendbuchautoren Schwedens. "Die Akademiemorde" ist sein erster Roman für Erwachsene. Er wurde in zahlreiche Länder verkauft und in mehrere Sprachen übersetzt.

Zum Autor

Gabriele Haefs

Dr. Gabriele Haefs studierte in Bonn und Hamburg Sprachwissenschaft. Seit 25 Jahren übersetzt sie u.a. aus dem Dänischen, Englischen, Niederländischen und Irischen. Sie wurde dafür u.a. mit dem »Gustav-Heinemann-Friedenspreis« und dem »Deutschen Jugendliteraturpreis« ausgezeichnet, zuletzt 2008 mit dem Sonderpreis des »Deutschen Jugendliteraturpreises« für ihr übersetzerisches Gesamtwerk. Sie hat u.a. Werke von Jostein Gaarder, Camilla Grebe und Anne Holt übersetzt. Zusammen mit verschiedenen Kolleginnen hat sie mehrere Anthologien skandinavischer Schriftsteller herausgegeben.

Zur Übersetzerin

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