Inhalt
Annabelle Swift arbeitet heimlich als Ratgeberkolumnistin für dir London Weekly, die einzige Zeitung Londons, die auch Frauen einstellt. Alle in der Redaktion wissen, dass sie für ihren Herausgeber, Derek Knightly, schwärmt, nur dieser selbst scheint absolut nichts zu bemerken. Als er schließlich einen Witz auf ihre Kosten macht, beschließt Annabelle etwas zu ändern. Durch ihre Kolumne wendet sie sich an ihre Leser und bittet um Tipps, wie man einen Mann verführt. So beginnt sie sich durch die Tipps, aber auch mit Hilfe ihrer Freundinnen, zu verändern, was auch Derek nicht entgeht. Doch während Annabelle nun durch seinen Kopf schwirrt, plant er eine andere Frau zu heiraten, die ihm den Stand verleihen würde, den sein Vater ihm vorenthielt.
Meine Meinung
Bereits zum vierten Mal dürfen die schreibenden Fräulein der London Weekly in Aktion treten. Diesmal geht es allerdings um die Liebe innerhalb der Belegschaft, aber auch um die Zukunft der Zeitung selbst, denn es gibt eine Bedrohung, die die Existenz der freien Presse beschränken will.
Annebelle Swift ist sechsundzwanzig und gilt damit als alte Jungfer. Sie lebt bei ihrem Bruder und dessen Familie, wo sie im Haushalt hilft. Niemand in ihrer Familie ahnt, dass sie heimlich für die London Weekly arbeitet. Dort ist sie Ratgeberkolumnistin und versucht den Lesern zu helfen wo es nur geht. Seit ihrer ersten Begegnung ist sie in ihren Boss, Derek Knightly, verliebt, was alle außer ihm zu merken scheinen. Um ihm endlich ihre Gefühle näher zu bringen, fragt sie nun ihre Leser um Rat. Um niemandem seinem Namen zu verraten, nennt sie ihn in ihrer Kolumne liebevoll "Krautkopf". Es gefällt ihr zu sehen, wie die Männer auf ihre Veränderungen reagieren, aber noch mehr, was sie aus ihr machen.
Derek Knightly ist der Inhaber der London Weekly. Eigentlich ist er der Sohn eines Earls, doch da seine Zeugung unehelich geschah, wurde er niemals anerkannt. Getrieben vom Ärger auf seinen Halbbruder und die Familie seines Vaters, will er durch harte Arbeit beweisen, dass auch er etwas wert ist. Um auch noch den Adelsstand zu bekommen, will er die Schwester eines Earls heiraten, mit dem er einen Handel eingeht. In seinen Augen ist Annabelle die reinste Unschuld, ein graues Mädchen, bis sie sich zu verändern beginnt. Nicht nur, dass ihre Kolumne seine Zeitung bekannter macht, es ist auch ihr Ausschnitt und ihre Kurven, die ihn bis in den Traum verfolgen. Obwohl er nun einerseits Annabelle begehrt und ihr näher sein will, ist sein Ehrgeiz nach wie vor nicht erloschen und es wird um die andere Frau. Schließlich bleibt ihm aber keine andere Wahl als zwischen Herz und Verstand zu wählen.
Wenn ich an dieses Buch zurück denke, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen, denn es war einfach super witzig. Natürlich gab es auch traurige und überaus emotionale Stellen, doch es ist der Witz, der am stärksten in Erinnerung bleibt. Alles beginnt damit, dass Annabelle ihre Leser um Hilfe bittet und beginnt deren Ratschläge Schritt für Schritt umzusetzen. Diese Umsetzungen, die von Ausrutschern und Peinlichkeiten begleitet werden, geben der Geschichte ihren einzigartigen Charme. Aber auch Annabelles Berichte über die Annäherung an den Krautkopf, ergeben ausgezeichnete Einblicke.
Die Entwicklung einer Beziehung zwischen Annabelle und Derek ist aber auch nicht ganz einfach, tragen sie doch viele Altlasten mit sich herum, die sie nur schwer ablegen können. Die Sehnsucht nach einander ist gewaltig und wächst immer weiter an, doch der Mut ihr auch zu folgen ist nicht immer vorhanden. Obwohl man als Leser einerseits denkt, dass es so einfach zwischen ihnen sein könnte, kann man die Schwierigkeiten auch durchaus nachvollziehen.
Während der ganzen Handlung wird aber auch noch eine Story verfolgt, die für die Zeitung entscheidend sein wird. Dabei soll ein pikantes Geheimnis um eine Lady gelüftet werden. Die Autorin hat es wirklich geschickt gemeistert es im Hintergrund laufen zu lassen ohne es aber aus dem Blick zu verlieren.
Von allen beschriebenen Charakteren, waren mir einzig die Familienmitglieder von Annabelle unsympathisch. Die Leser des Buches dürften verstehen weshalb. Ihre Auftritte waren zwar kurz, doch der Eindruck, den sie hinterließen, war nicht der Beste. Um ehrlich zu sein, erinnert Annabelles Situation ein wenig an die einer Märchenfigur, ich verrat aber nicht von welcher.
Fazit
Maya Rodale lässt ihre Protagonisten nach ihren Träumen greifen. Mit jeder Menge Humor und einer elektrisierenden Spannung, wird nicht nur ein Kampf um die Liebe umschrieben, auch die Zukunft der Zeitung, die auf dem Spiel steht, wird mit eingeflochten. Doch wie nah am Abgrund muss man stehen, um zu erkennen was wichtig ist? Eben dies gilt es herauszufinden.