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Christoph Peters

Krähen im Park

Roman

(2)
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Ein Tag, eine ganze Stadt: das messerscharfe Porträt einer Gesellschaft im Umbruch - der neue große Roman von Christoph Peters.

Es ist der 9. November 2021, Lockdown in Berlin, doch das Leben bleibt nicht stehen. Der berühmte, aber menschenscheue Schriftsteller Bernard Entremont ist angereist, um einen Preis entgegenzunehmen – ein Ereignis, mit dem die halbe Stadt in Berührung kommt. Engmaschig verwebt Christoph Peters die vielen Geschichten eines Tages und erzählt packend vom Leben in unserer Gegenwart: von der hektisch strippenziehenden Kultursalonière, vom verschwörungsgläubigen Politikersohn beim seltenen Vaterbesuch, von der nicht mehr ganz so jungen Influencerin und ihrem Partner, der endlich seinen dritten Roman schreiben will, vom jungen deutsch-türkischen Pärchen, das nach einem positiven Schwangerschaftstest schwankt zwischen Freude und Angst, vom afghanischen Flüchtling auf der Suche nach einem Fixpunkt im anonymen Getriebe der Stadt. Es ist das große, messerscharfe, wimmelnde Portrait einer Gesellschaft, die sich auf ihre alten Formen nicht mehr verlassen kann, die neuen aber noch nicht gefunden hat.

»Bitterböse, aber sehr unterhaltsam: Auch in seinem zweiten Roman der ›Trilogie des gegenwärtigen Scheiterns‹ porträtiert Christoph Peters die deutsche Gesellschaft.«

WDR 5 (23. August 2023)

ORIGINALAUSGABE
Hardcover mit Schutzumschlag, 320 Seiten, 13,5 x 21,5 cm
ISBN: 978-3-630-87752-5
Erschienen am  23. August 2023
Lieferstatus: Dieser Titel ist lieferbar.

Rezensionen

Große Empfehlung für diesen aufdeckenden gesellschaftskritischen Roman!

Von: Marina Büttner

21.09.2023

Viele Assoziationen schweben mir entgegen beim Buchtitel des neuen Romans von Christoph Peters. Er selbst sagt, dass das Buch angelehnt sei an „Tauben im Gras“ von Wolfgang Koeppen. Auch werden es drei Bände wie Koeppens „Trilogie des Scheiterns“. „Der Sandkasten„ war der erste Band, den ich auch hier bereits besprochen habe. Mir fällt dazu auch noch Kreislers „Tauben vergiften im Park“ ein. Gleichzeitig thematisiert Peters unsere aktuellen gesellschaftlichen Probleme und Differenzen sehr deutlich und hinterfragt kritisch. Und dazu passt dann auch wieder die Tatsache, dass aufgrund des rassistischen Inhalts (wegen des N-Wortes, welches seiner Entstehungszeit geschuldet ist) Koeppens Roman von der Liste der Abitur-Schullektüren in Baden-Württemberg genommen werden soll. (Obgleich selbst Marcel Reich-Ranicki seinerzeit den Roman als wichtigen deutschen Nachkriegsroman in seinen Kanon aufnahm.) Tatsächlich folgt „Krähen im Park“ auch in der Figurenwahl und Gestaltung Koeppens Roman. Peters setzt sie gelungen in die Heute-Zeit um. Die Protagonisten kann man den Originalen zuordnen und auch die Art von Szene zu Szene, von Person zu Person zu springen, trifft Koeppens Duktus. Da ist Urban, der seit langer Zeit vergeblich versucht seinen dritten Roman zu schreiben, seine jüngere Frau Irma und Tochter Leonie. Es gibt den frisch aus Afghanistan geflüchteten Ali Zayed, der unbedingt nach Deutschland wollte, dem die blonden hellhäutigen Frauen gefallen, der zum ersten Mal Bier trinkt, und der gleich am ersten Tag zum Mörder wird. Es gibt Emre, den türkischdeutschen Paketboten, seine schwangere Freundin Dina. Den bekannten Architekten Dirk Mahnfeldt, der teure Eigentumswohnungen baut und dafür auch mal Grünflächen entsorgt, mit seiner noch berühmten Frau einer ehemaligen Schauspielerin und der lesbischen Tochter. „Stadt ohne Raum. Die Mietpreise explodierten, eine Abstellkammer mit Dusche/WC in Kreuzberg für vierhundert Euro, WG-Zimmer in Friedrichshain nicht unter fünfhundert. Die, die Geld hatten, brauchten immer mehr Platz, zweihundert Quadratmeter für einen Single, dreihundert für ein kinderloses Paar. WEIL SIE ES SICH WERT SIND.“ Als Schriftsteller, der zu einer wichtigen Preisverleihung nach Berlin kommt, dient Michel Houellebecq – hier heißt er Bernard Entremont. Die Grabbe-Buchhandlung ist vermutlich dem Georg Büchner Buchladen nachempfunden. Es tauchen mit neuem Namen auf: Sigrid Löffler und Marcel Reich-Ranicki und viele andere. Der Auftritt und die Rede Entremonts ist natürlich provozierend und gegen jede mainstream-woke Meinung. Doch das Publikum ist froh, dass es überhaupt noch Kulturveranstaltungen gibt. Dass es plötzlich währenddessen eine kleine Explosion aufgrund eines technischen Fehlers am Mischpult gibt, scheint irgendwie zur Weltuntergangsstimmung zu passen. Oder war es ein Komplott, eine politische Widerstandsaktion? Man bricht die Veranstaltung ab. All das vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie: die Schlagzeilen dazu im Buch muten heute extrem befremdlich und falsch an. Peters lässt Gesundheitsminister Professor Bernburgs (Karl Lauterbach) Sohn auftreten, der seine Schwierigkeiten mit dem Tun und Lassen seines Vaters hat und als Kritiker seiner Politik gleich mal drei junge Leute zum Kiffen mit in die bewachte Wohnung nimmt. So hat Twitter wieder einen Aufreger mehr, als ein Live-Video davon gemacht wird. „Die Leute konnten doch nicht so vollständig abgestumpft sein, dass selbst ihr Unterbewusstsein keine Reaktion auf den öffentlichen Wahnsinn mehr zeigte. Wo sollte das alles enden, wenn schon die jungen Mütter vor den eigenen Kindern ihr Gesicht versteckten? Wie sollten diese Kinder lernen, was ein Lächeln war, wie die Beruhigung, die von den Zügen der Mutter ausging, erfahren? Härte, Kälte, Vereinzelung waren die Folge“ Christoph Peters greift alle aktuellen Themen unseres Zeitgeschehens auf, ohne dass es gewollt oder überfrachtet wirkt: die Schere zwischen Reichtum und Armut, Flüchtlinge, die Clanwelten, Islamismus, Misogynie, Rassismus, Klassismus, Klimawandel und Coronapolitik. Seine Figuren stehen oft auf gegenüberliegenden Seiten und stellen oft Vorurteile, Schubladendenken dar. Der Autor selbst ergreift jedoch nie Partei für die ein oder andere Seite. Als Leser/in könnte sich die Waage dann doch schnell auf die ein oder andere Seite neigen … Ich habe aufgrund dieser Lektüre große Lust bekommen Koeppens „Tauben im Gras“ zu lesen. Und ich bin gespannt, wie es im nächsten Band der Trilogie weiter geht. Große Empfehlung für diesen aufdeckenden gesellschaftskritischen Roman!

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Gesellschaftsbild - Wimmelbild

Von: Ingeborg Rosn

18.08.2023

Ich bin jedesmal aufs Neue fasziniert, wie es Christoph Peters gelingt: aber jeder seiner Romane zieht mich erneut in seinen Bann! Meisterlich! Und das, obwohl die Handlungen - für sich genommen - nicht aussergewöhnlich und/oder besonders spannend sind. Aber so ist eben das Leben von „Krähen im Park“. Wichtiges und Unwichtiges passiert - wobei die Gewichtung der einzelnen Ereignisse natürlich im Auge des Handelnden liegt. Die handelnde Person wiederum hat nur begrenzt Einfluss auf das Geschehen, keine(r) hat letztendlich sein Handeln durchgängig in der eigenen Hand. Und die Art und Weise der literarischen Darstellung, wie die einzelnen Stränge einander abwechseln, im Idealfall miteinander verwoben, sonst eher verknotet werden, ist schlicht sensationell. Dazu kommen die großartigen Charakterzeichnungen - so treffend, so zeit- und „Berlin“gemäß: gefühlt war man gestern noch mit der Salonière bei einem „Event“ samt Influencerin&Kind, „möchte-gern“-Autoren und denen, die immer da sind. Und über allem liegt eine Ahnung vom Ende und der Ungewissheit des Kommenden. PS: Grundsätzlich freut es mich, dass Wolfgang Koeppen wieder etwas mehr in unser „literarisches Bewusstsein“ rückt. Meiner Meinung nach stand er immer etwas im Schatten von Heinrich Böll - da war durchaus Platz für ein „Nebeneinander“…

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Vita

Christoph Peters wurde 1966 in Kalkar geboren. Er ist Autor zahlreicher Romane und Erzählungsbände und wurde für seine Bücher vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Wolfgang-Koeppen-Preis (2018), dem Thomas-Valentin-Literaturpreis der Stadt Lippstadt (2021) sowie dem Niederrheinischen Literaturpreis (1999 und 2022). Christoph Peters lebt heute in Berlin. Zuletzt erschienen von ihm bei Luchterhand "Tage in Tokio" (2021) und "Der Sandkasten" (2022).

Zum Autor

Events

18. Okt. 2023

Auftritt bei "Literatur im Römer" im Rahmen von OPEN BOOKS

20:00 Uhr | Frankfurt am Main | Lesungen
Christoph Peters
Krähen im Park

19. Okt. 2023

Lesung und Gespräch im Literaturbahnhof. Haus des Buches

14:00 Uhr | Frankfurt am Main | Lesungen
Christoph Peters
Krähen im Park

25. Jan. 2024

Lesung im Staatstheater Mainz

Mainz | Lesungen
Christoph Peters
Krähen im Park

16. Apr. 2024

Lesung im SiegfriedMuseum Xanten

19:00 Uhr | Xanten | Lesungen
Christoph Peters
Tage in Tokio | Krähen im Park | Der Sandkasten

17. Apr. 2024

Lesung im Alten Landratsamt

19:00 Uhr | Moers | Lesungen
Christoph Peters
Tage in Tokio | Krähen im Park | Der Sandkasten

18. Apr. 2024

Lesung im Kulturforum Franziskanerkloster

19:30 Uhr | Kempen | Lesungen
Christoph Peters
Tage in Tokio | Krähen im Park | Der Sandkasten

Pressestimmen

»Wir alle wissen, dass wir in schwierigen Zeiten leben. Mit Christoph Peters haben wir nun einen stilsicheren Chronisten dieser Gegenwart.«

Joachim Dicks / NDR Kultur (13. September 2023)

»Christoph Peters ist es gelungen, in seinem neuen Roman ein lebendiges Panorama auszubreiten, eine ganze Stadtlandschaft voller eifriger, lethargischer, aufbrechender, vorsichtiger und unsicherer Menschen.«

Georg Patzer / Badische Neueste Nachrichten (13. September 2023)

»›Krähen im Park‹ ist kein Schlüsselroman, sondern Sozialstudie – der Versuch einer literarischen Tiefenbohrung, die ganz nah an der Gegenwart operiert, sich aber nie in der Tagesaktualität verliert.«

Andreas Wirthensohn / WDR 3 (22. September 2023)

»Es sind die feinen Momente zwischen Krimi, Romanze und Tatsachenbericht, die sich in kunstvollem Zusammenspiel und unterschiedlicher Tonalität zum Porträt einer Großstadt zusammenfügen.«

Ulrich Sonnenschein / hr2-kultur (23. August 2023)

»Der Autor ist ein analytischer Beobachter und lebhafter Erzähler, er verfügt über Tiefsinn wie Humor und liefert das Vexierbild einer fiebrigen Gesellschaft.«

Gunther Hartwig / Märkische Oderzeitung (09. September 2023)

»Eine gut lesbare Bestandsaufnahme der Gesellschaft in einer Ausnahmezeit.«

Ruhr Nachrichten (20. September 2023)

Weitere Bücher des Autors