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Rezension zu
Wolfsthron

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Wolfsthron – Leo Carew – Fantasy

Von: Reva
09.10.2018

Positiv überrascht war ich direkt beim Öffnen meiner Büchersendung; obwohl es sich um ein Taschenbuch handelt, liegt es sehr gut in der Hand und man muss keine Angst haben beim normalen Lesegebrauch (damit meine ich einfach, wenn das Buch entspannt und ohne festgedrückt zu werden 180° offen liegt) Knicke oder unschöne Spuren im Buchrücken zu verursachen. Auch das Cover fühlt sich mit dem leicht erhobenen Wolfskopf angenehm an. So viel zum Visuellen und Haptischen. Viel wichtiger ist ja eigentlich der Inhalt. Bereits nach wenigen Seiten war mir klar, dass der Vergleich mit George R. R. Martin in meinen Augen nicht so ganz passt. Im Folgenden sollte klar werden warum. Doch eins nach dem anderen. Zum Inhalt: Albion ist ein gespaltenes Land in den unterschiedliche Völker in vermeintlichen Frieden leben. Dieser Frieden erweist sich jedoch als trügerisch und von kurzer Dauer. Zwei Länder, getrennt durch die natürliche Grenze des Fluss Abus und noch tieferliegenden kulturellen Unterschieden, befinden sich an einem Scheidepunkt. Auf der einen Seite stehen die Südländer unter einem verunsicherten König, der durch die Hand seiner Frau, die auf Unterhaltung aus ist, manipuliert wird und den einzigen Ausweg aus dem Missfallen Gottes heraus in der Eroberung des wilden Landes auf der anderen Seite des Flusses sieht. Ohne sein Wissen geht die Initiative zu diesem Krieg jedoch von jemand ganz anderen aus; einem Emporkömmling, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, das fremde Volk zu studieren und durch sein Wissen in die Knie zu zwingen; Bellamus. Auf der anderen Seite stehen die Anakim. Ein wildes Volk, dass größer ist und eine längere Lebensspanne als die Südländer besitzt. Ihr Leben scheint der Krieg und die Schlachten zu sein. Angeführt werden sie vom Schwarzen Lord Kynortas, dessen Thronfolge und damit die des Hauses Jormunrekur durch seine drei Söhne gesichert wird. Allen voran sein ältester Sohn Roper, der auch an der Schlacht teilnimmt, als die Südländer es wagen, mit einer gewaltigen Armee in ihr Land einzufallen. Mit dieser Schlacht beginnt der Auftakt eines Krieges zwischen den beiden Ländern und vor allem auch den persönlichen Interessen der jeweiligen Anführer. Auf der einen Seite die Gier nach dem eigenen gesellschaftlichen Aufstieg und Macht auf der anderen Seite die Sicherung eines Volkes und der Heimat. Doch nicht nur der Kampf zwischen den Fronten, sondern auch innerhalb der eigenen Reihen stellt eine Zerreisprobe für beide Armeen da. Die Geschichte wird aus beiden perspektiven der Kriegsparteien geschildert, dabei überwiegt jedoch meistens die Sicht der Anakim. Dadurch lernt man die Denkweisen der sehr unterschiedlichen Völker kennen. Interessant ist außerdem, dass das Buch aus verhältnismäßig vielen Schlachten und Diskussionen besteht, dennoch empfand ich es nicht als langatmig oder langweilig. Stattdessen empfand ich es vielmehr als deutlich atmosphärischer als die Beschreibung so manch anderen Schlacht, dabei erschien es mir nicht unnötig oder übermäßig brutal. Wer auf Romantik oder fantastische Elemente hofft ist bei diesem Buch jedoch fehl am Platz. Meine Meinung: Der Vergleich mit George R. R. Martin ist für mich einfach nicht nötig, denn das Buch kann in meinen Augen sehr gut für sich selbst stehen. Natürlich gibt es die Gemeinsamkeit hinsichtlich des Kriegs, Intrigen und Ränkeschmiedens, allerdings sind für mich die Unterschiede viel interessanter. Die handelnden Charaktere sind deutlich übersichtlicher und die Verbindung zu ihnen lässt sich bereits in diesem ersten Band einer neuen Reihe gut bilden. Dies gilt nicht nur für eine Seite des Krieges, sondern für beide. In den selben Seiten, in denen der Protagonist die Verbindung zu seinen Soldaten herstellt und ihre Loyalität für sich gewinnt, wurde ich als Leser mehr und mehr mit ihm vertraut und er konnte auch meine Loyalität gewinnen. 😉 Ich glaube das zeigt ganz gut, wie das Buch den Leser in das Geschehen eintauchen lässt (zumindest mich). Ein wirklich wichtiger und positiver Unterschied zum bekannten Vorbild ist für mich jedoch der Schreibstil. Zeichnet sich George R. R. Martin in meinen Augen durch einen recht einfachen Schreibstil und recht wiederholenden Satzbau aus, so ist der Schreibstil Leo Carews deutlich abwechslungsreicher. Hier und da sind für mich ein paar zu viele Informationswiederholungen, allerdings habe ich das Buch auch in wenigen Tagen gelesen, wodurch mir das Gelesene sehr präsent war. Einige der Entwicklungen des Plots waren für mich nicht vorhersehbar, andere dafür jedoch umso mehr besonders ab der Hälfte des Buches. Alles in allem hat mich das Buch auf jeden Fall gut beschäftigt (unterhalten wäre bei der häufigen Ernsthaftigkeit wohl der falsche Begriff) und war gut zu lesen. tl;dr: - Beginn einer neuen Reihe - Im Vergleich zu George R. R. Martin: übersichtlichere Charakterstrukturen, weniger komplexer Plot, abwechslungsreicher Schreibstil - Krieg und Kampf zentrale Themen ohne unnötige oder übertriebene Brutalität - Covermaterial verknickt nicht schnell im Buchrücken und liegt insgesamt sehr gut in der Hand beim Lesen.

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