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Rezension zu
Die Suche

Spannend nach gutem alten Vorbild

Von: Michael Lausberg aus Doveren
23.10.2018

Für ihren neuen Roman greift Charlotte Link auf die wilde Moorlandschaft im Norden Englands zurück. In der unwirtlichen Gegend im Norden England gibt es dünn besiedelte Hochmoore und auch vornehmlich grasbewachsenen Flächen, die sich als Hintergrundszenen für einen psychologischen Krimi wie diesen hervorragend eignen. Erprobte Versatzstücke wie abgelegene Gebäude, gruselige Moorlandschaften und sonderbare Bewohner wie in guten Grusel- oder Thrillerfilmen werden auch hier abgerufen. Dies wird mit einem besonders grausamen Verbrechen, dem Mord an einem Kind, verknüpft. Als im Moor die Leiche der ein Jahr zuvor verschwundenen 14jährigen Saskia Morris gefunden wird, ist die Aufregung im Police Department im Ferienort Scarborough groß. Wie so vieles in dem Roman ist Scarborough keine Fiktion, sondern existiert wirklich: eine Mittelstadt in der englischen Grafschaft North Yorkshire und Verwaltungssitz des Borough of Scarborough. Der Schock um den Mord steigert sich noch auch durch die Sensationslust der Medien noch mehr, als die ebenfalls 14-jährige Amelie Goldsby vermisst wird. Die Situation verlangt schnelle Aufklärung des Falles. Die zufälligerweise in ihrer früheren Heimat weilende Detective Sergeant Kate Linville von Scotland Yard nimmt sich des Falles an, als sie durch Zufall Amelies Familie kennenlernt und ihnen helfen will. Während ihrer privaten Ermittlungen wird noch einmal der Spannungsbogen erweitert, als noch ein Mädchen spurlos verschwindet. Ein wenig erinnert der Roman an die Stimmung von Ruth Rendalls „Der Herr des Moores“, Deborah Crombies „Das Hotel im Moor“ oder sogar an A.C. Doyles Klassiker „Der Hund von Baskerville“. Die Moorlandschaft, von der etwas Geheimnisvolles, Unheimliches ausgeht, spielt nicht nur auf dem Buchcover eine Rolle. Das Moor dient auch hier als Metapher, es wirkt mehrdeutig, denn schließlich sind sie Wasser und Land, verödet und doch im Wandel, was sich auch in der Lösung der Falles widerspiegelt. Die Spannung muss von Charlotte Link nicht künstlich angeheizt werden, man fühlt sich schon nach einiger Zeit in den Fall und seine mysteriöse Umgebung hineinversetzt. Ein Klassiker des psychologischen Aufbaus wie in guten englischen Krimis.

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