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Rezension zu
Die Suche

Spannender, vielschichtiger Schmöker mit kleinen Schwächen

Von: Seehase1977
03.11.2018

Treibt etwa im beschaulichen Küstenort Scarborough der Hochmoor-Killer sein grausames Unwesen? Die Leiche der vor einem Jahr verschwundenen 14-jährigen Saskia Morris wird in den abgelegenen Hochmooren Nordenglands gefunden, kurz darauf verschwindet die ebenfalls 14-jährige Amelie Goldsby spurlos. Detective Chief Inspector Caleb Hale und sein Team sind höchst alarmiert. Zufällig befindet sich auch Detective Sergeant Kate Linville in der Gegend, um eine persönliche Angelegenheit zu klären. Die Vermieter der Pension in der sie untergekommen ist, sind die verzweifelten Eltern der verschwundenen Amelie. Ein weiteres Mädchen verschwindet, doch die Ermittler halten die Vermisste nicht für ein Opfer des Hochmoor-Killers, von dem es keine heiße Spur zu geben scheint… Meine Meinung: Charlotte Link ist seit vielen Jahren ein Garant für spannende Kriminalromane. Der letzte Krimi der deutschen Autorin war für mich allerdings eine echte Enttäuschung. Mit Ihrem aktuellen 600 Seiten umfassenden Roman „Die Suche“, in dem man auf alte Bekannte trifft hat Link, wenn auch mit kleinen Schwächen, zu ihrer alten Stärke zurückgefunden. In mehreren Handlungssträngen und aus diversen Sichtweisen erzählt Charlotte Link mit der ihr typischen, flüssigen und einnehmenden Art und Weise eine Kriminalgeschichte, die tiefer geht und vielschichtiger ist als man vielleicht zuerst annehmen könnte. Nicht nur die Opfer werden beleuchtet, auch der Täter kommt zu Wort und gewährt dem Leser Einblick in seine gestörten und krankhaften Gedankengänge. Hier geht es nicht nur um ein Verbrechen, dass es aufzuklären gilt, es geht auch um tragische Familienverhältnisse, verletzte Gefühle, nicht erwiderte Liebe und Einsamkeit. Auch wenn die Story stellenweise doch etwas konstruiert wirkt und aufgrund der hohen Seitenzahl kleinere Längen aufzuweisen hat, so konnte ich das Buch, dessen Plot am Ende die ganze Dimension einer Tragödie enthüllt, nur schwer aus der Hand legen. Die Zeichnung der Protagonisten ist der Autorin auch in diesem Fall wieder sehr gut gelungen. Nicht nur die beiden bekannten Figuren Caleb Hale und Kate Linville, die sich meiner Meinung nach gut weiterentwickelt haben, sondern auch die anderen Charaktere haben Tiefgang und ergeben mit all ihren Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen ein lebensnahes und echtes Personenbild. Man darf gespannt sein, welchen Fall Hale und Linville beim nächsten Mal erwartet. Mein Fazit: Der 600 Seiten umfassende Kriminalroman „Die Suche“ von Charlotte Link erzählt eine facettenreiche, komplexe und spannende Story, die, trotz kleiner Längen und konstruiert wirkenden Passagen kurzweiliges Lesevergnügen bietet. Nachdem das letzte Buch der Autorin eher eine Enttäuschung war, ist ihr neuester Krimi wieder absolut lesenswert und verdient eine klare Leseempfehlung.

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