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Rezension zu
Die Karte der zerbrochenen Träume

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Eine berührende Geschichte

Von: Jana
17.07.2019

Das Buch erzhält die Geschichte der 12-jährigen Nour, die zwar syrische Wurzeln hat, jedoch in New York aufwächst. Nach dem Tod ihres Vaters, zu dem das Mädchen eine sehr innige Beziehung hat, beschließt die Mutter zusammen mit ihren drei Töchtern zurück in die syrische Heimat zu gehen. Nach kurzer Zeit erreicht der Krieg jedoch auch die Stadt Homs und das Haus der Familie wird von einer Granate zerstört, sodass die Familie gezwungen ist das Land zu verlassen. Der Leser begleitet Nour und ihre Familie auf ihrem Weg Richtung Europa und wird Zeuge zahlreicher beschwerlicher Situationen, die der Familie auf ihrem Weg zustoßen. Gleichzeitig ist dies auch der Weg, der Nour aus ihrer Kindheit in das Erwachsen-Sein führt. Begleitet wird die ganze Geschichte durch eine Erzählung, die im 12. Jahrhundert spielt und die abenteuerliche Reise des jungen Mädchens Rawiya erzählt, die an der Seite des berühmten Kartografen und Gelehrten al-Idrisi durch das Land zieht. Diese Erzählung verbindet Nour mit ihrem Vater, dessen Tod sie noch immer betrauert, und spendet ihr gleichzeitig Trost und Mut während ihrer Flucht. Der Schreibstil des Buches ist sehr bildreich und die Perspektive des kleinen Mädchens auf die ganze Situation verleiht dem ganzen Buch eine sehr emotionale Note. Ganz persönlich und ergreifend wird beschrieben mit welchen Problemen und Fragen sich das kleine Mädchen beschäftigen muss als ihr die sichere Existenz in ihrem Zuhause durch den Krieg genommen wird. „Gibt es noch irgendwo auf der Welt sichere Orte?“ und warum Gott nicht völlig verzweifelt angesichts der furchtbaren Dinge auf der Welt sei, fragt sich Nour und erzählt, dass sie „in den dunklen Stunden zwischen Schlafen und Wachen“ schreit, und schreit und schreit, und dass sie niemand hört…. Auch die abenteuerliche und märchenhafte Parallelgeschichte von Rawiya, die an die Geschichten aus „Tausend und Einer Nacht“ erinnert, zieht den Leser in ihren Bann und lässt ihn zusammen mit Nour die schreckliche Realität kurze Zeit vergessen. Es ist ein wunderschön geschriebenes Buch, das nicht nur die Flucht thematisiert, samt der damit verbundenen Verluste, zerstörten Träume, Ängste, Hoffnungen und Erwartungen, sondern auch den Stellenwert der Familie. Eine besondere Note erhält das Buch durch die bildreiche Sprache und die Perspektive Nours, deren oft noch kindlichen Sichtweise der Ereignisse vor allem zu Beginn der Geschichte häufig in sehr starkem Kontrast zur zermürbenden Realität steht.

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