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Rezension zu
Wir bleiben noch

Zutiefst Österreichisch.

Von: Kathrin
01.04.2021

Früher war alles besser. Oder doch nicht? Ein langsamer, ja, fast phlegmatischer Protagonist begegnet uns in der ländlichen Einöde. In der Küche der 99-jährigen Großmutter, in Gedanken bei den Geschichten und der Innenpolitik der 70er und 80er. Nicht unzufrieden, aber so richtig zufrieden auch nicht. Die Familie, so scheint es, ist ihm das Wichtigste: aber alle Probleme der Familie wurden unter den Teppich gekehrt oder zumindest niemals aufgearbeitet, es gibt Streit und bröckelnde Traditionen. So schweben der Suizid des Vaters, Lügen und der schöne Schein über allen und trüben die Wahrnehmung, bis zum Hörsturz. Und am Ende bleibt der Eindruck, das alles immer irgendwie weiter geht. Denn die schlimmen Dinge passieren, aber man zuckt mit den Schultern. Man kann suddern, aber etwas dagegen tun ... was denn schon? Nichts tun ist bequemer (oder gar gemütlich). Der Stil, die Personen, die Landschaft: Daniel Wisser hat einen zutiefst Österreichischen Roman geschrieben. Es bleibt bis zum Ende - bei allem potentiellen Drama - unaufgeregt und etwas klischeehaft.

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