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Rezension zu
Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Train Spotting

Von: wal.li
01.06.2015

Vor einigen Jahren wurde die etwas über 30jährige Rachel geschieden. Weil sie während der Arbeitszeit getrunken hat und ausfällig geworden ist, hat sie ihren Job verloren. Eine eigene Wohnung kann sie sich nicht leisten, doch ihrer Vermieterin und Freundin hat sie nicht einmal erzählt, dass sie arbeitslos ist. Jeden Morgen besteigt sie den Zug nach London, den der mitten auf der Strecke hält, in der Nähe ihres alten Hauses. Doch nicht nur dieses beobachtet Rachel. Ein paar Häuser weiter lebt ein junges Paar, das ihre Phantasie anregt. Sie malt sich aus, welch ein glückliches Leben die beiden führen, gibt ihnen Namen, wünscht sich, sie würde selbst ein glückliches Leben führen und nicht von einem Alkoholrausch zum Nächsten stolpern. Doch dann verschwindet die junge Frau. Nicht gerade sehr sympathisch wirkt die Alkoholikerin Rachel, die ihre Tage mit dem Gedanken an das, was verloren ist vertut, anstatt sich etwas Neuem zuzuwenden. Mit einigem Widerwillen liest man die Zeilen über ihr Gejammer, ihre Vergangenheitsbezogenheit, ihre alkoholgeschwängerten Ergüsse. Warum schließt sie nicht mit der Vergangenheit ab, mit ihrem Ex-Mann Tom, der doch offensichtlich nichts mehr mit ihr zu tun haben will. Er hat schließlich eine neue Frau und ein Kind. Nur nach und nach gehen einem einige der Hintergründe auf, die mit dazu beigetragen haben, dass aus Rachel die wurde, die ohne Ziel und Zweck mit dem Zug fährt. Erinnerungslücken, schlechte Träume und doch das Gefühl, etwas beitragen zu müssen, führen Rachel zur Polizei, wo jedoch schnell erkannt wird, wie wenig glaubhaft sie als Zeugin ist. So wie die Handlung nur langsam voranschreitet, so langsam geht einem als Leser auf, was mit Rachel geschehen ist. Und so wie Rachel nicht nur die Person ist, die sie am Anfang zu sein scheint, treiben auch die meisten anderen handelnden Personen ihre verborgenen Spiele. Mit jedem Wechsel der Perspektive erfährt der Leser eine neue Facette dieser sich langsam zum Thriller entwickelnden Geschichte. Mit fast unheimlicher Anspannung verfolgt man den Gang der Ereignisse, spürt die unbekannte Gefahr hinter jeden Ecke lauern. Ein psychologischer Spannungsroman, der einen nach und nach packt und schließlich nicht mehr loslässt.

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