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Rezension zu
Der Morgen davor und das Leben danach

Wie kann man als einziger Überlebender nach einem Flugzeugabsturz weiterleben?

Von: Judith
26.05.2021

Im Buch "Der Morgen davor und das Leben danach" erzählt Ann Napolitano von dem 12-jährigen Eddie, der mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder Jordan ein Flugzeug besteigt um nach Los Angeles zu fliegen, der Ort, an dem sie in Zukunft wohnen wollen. Auf halber Strecke stürzt das Flugzeug über Land ab und alle Passagiere außer Eddie kommen dabei ums Leben. Seine Tante Lacey (die Schwester seiner Mutter) und sein Onkel John nehmen Eddie bei sich auf und nennen ihn ab da nur noch Edward. Edward fällt das Leben bei seiner Tante und seinem Onkel sehr schwer. Als er Shay, die im Haus nebenan lebt, kennen lernt, kann er endlich wieder etwas schlafen und mit ihr zusammen seinen Kampf zurück ins Leben führen. Shay ist von Edward begeistert und vergleicht ihn mit Harry Potter, der auch so ein Glück hatte, zu überleben. Beide freunden sich an und sind nun nur noch gemeinsam unterwegs. Das Buch beschreibt die Stunden vor dem Absturz im Flugzeug und das Leben von Edward danach, wie er den Verlust seiner Familie und auch den der anderen Mitreisenden verarbeitet und ohne seinen geliebten Bruder weiterlebt. Edward wird von der Öffentlichkeit als "Wunderkind" behandelt. Sein Onkel und seine Tante versuchen alles, um ihn vor den Medien und den Neugierigen zu schützen. Dabei ist Edward so distanziert und verschlossen, dass man in manchen Teilen das Handeln von ihm auch gerade gegenüber seiner Tante nicht nachvollziehen kann. Es ist ein ständiger Wechsel zwischen den verschiedenen Zeiten (vor dem Absturz und danach). In der Zeit vor dem Absturz befinden wir uns im Flugzeug und betrachten nicht nur Edward, sondern erhalten Einblicke in das Leben und den Grund der Reise einiger anderer Passagiere. Dieser Rückblick endet mit dem Absturz und man erfährt (endlich), warum es dazu kam. Ich fand diese Erzählungen sehr interessant und spannend. Am Ende aber auch sehr traurig, da alle diese anderen Menschen nicht überlebt haben, obwohl sie in Los Angeles soviel geplant hatten. Die Zeiten nach dem Absturz zeigen Edward, wie dieser viel Unterstützung von seinen Verwandten, von Shay aber auch von den Ärzten und Lehrern erhält um mit dem Verlust zurechtzukommen und sein Leben ohne seine Familie weiterleben zu können. Er ist nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sehr in sich gekehrt, verschlossen und redet sehr wenig bis gar nichts. Auch essen fällt ihm sehr schwer. Nur langsam findet er ins Leben zurück. Mit Shay macht er eine Entdeckung, die beiden eine neue Aufgabe gibt. Die Schreibweise ist sehr realistisch und das Buch liest sich flüssig. Auch die Spannung ließ mich das Buch nur ungern aus der Hand legen. Ich wollte den Grund des Absturzes wissen und natürlich auch, wie Edward am Ende ins Leben zurückfindet. Der Roman ist empathisch geschrieben. In dem Buch ist der Mut und die Hoffnung auf ein Leben danach verankert. Es zeigt sich deutlich, dass die Freundschaft von Shay und die Fürsorge der Erwachsenen für Edward ein Leben nach dem Absturz möglich machen und ihn den Verlust seiner Familie nicht vergessen lässt, aber ein Leben danach trotzdem lebenswert ist.

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