Rezension zu
Der Morgen davor und das Leben danach

In "Der Morgen davor und das Leben danach" begleitet man Edward, den einzigen Überlebenden eines Flugzeugabsturzes. Dabei werden sowohl Erlebnisse beschrieben, die er, seine Familie und die anderen Passagiere am Tag des Fluges und während des Fluges hatten. Dabei bekommt man einen wunderschönen Einblick in die Charaktere und Geschichten der Personen, die gemeinsam mit Eddie und seiner Familie im Flugzeug waren, unter anderem eine Flugbegleiterin und eine Frau, deren Seele bereits seit Jahrhunderten auf dieser Erde weilt. Zum Anderen begleitet man Edward dabei, wie er versucht, nach diesem schicksalhaften Ereignis weiterzuleben. Man lernt seine Tante und seinen Onkel kennen, die ihn aufnehmen, seine neue Freundin und Nachbarin Shay, die ihm durch die erste schwere Zeit hilft, den Direktor der Schule, die er danach besucht. Man leidet mit Edward, der feststellt, dass alle um ihn herum normal weiterleben wollen, aber er es nicht kann und er bemüht sich so sehr, sich nichts anmerken zu lassen und zu verstehen, wer er nun ist und ob er überhaupt noch vollständig ist, wo er doch die Klamotten seines Bruders Jordans braucht um sich als ganzen Menschen zu sehen. Man begleitet Edward durch die verschiedenen Stadien der Heilung und vieler Rückschläge, man leidet mit ihm und man freut sich mit ihm. Dieses Buch ist absolut rührend. Ann Napolitano vermag es wie kaum sonst jemand, Personen lebendig werden zu lassen und mit wenigen Sätzen eine ganze Geschichte für jeden einzelnen Charakter zu erschaffen, in die man sich sofort hineinfühlen kann. Da geht einem wirklich das Herz auf!