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Rezension zu
Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland

Eine finstere Neuerzählung

Von: Der Büchernarr
02.07.2021

Ich habe dieses Buch gelesen, ohne den Klappentext zu lesen. Und ich rate jedem Leser es mir gleichzutun. Und wenn Du doch schon den Text gelesen hast, so vergiss ihn augenblicklich. Nur dann entfaltet sich das Ende dieses Romans in seiner vollen Pracht. Christina Henry erzählt Peter Pans Geschichte nämlich auf ihre ganz eigene Art. Meiner Meinung nach sollte der Leser dieses Buchs die Originalversion von James Matthew Barrie kennen, bevor er die Erzählung von Henry liest. Zumindest eine der vielen Neu- und Nacherzählungen, die mehr oder minder das Wesen der Vorlage einfangen. Warum? Weil Henry viele Figuren und Handlungsorte des Originals verwendet, um ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen. Diese erzählt sie aus Sicht des Jungen Jamie, der sein ganz eigenes Verhältnis zu Peter Pan aufgebaut hat. Natürlich kommen weitere Jungen ins Spiel, damit wieder eine Gruppe übermütiger Kinder zusammenkommt. Woran der Roman ein wenig krankt: Ich habe während des Lesens die ganze Zeit einen bärtigen Erwachsenen ala Robinson Crusoe vor Augen gehabt. Das Problem lag darin, dass zwar das Verhalten der Jungs vielleicht dem von Elf- bis Dreizehnjährigen entsprach, aber nicht ihre Ausdrucksweise. Vor allem die Dialoge waren die von Erwachsenen und nicht von Kindern. Ich musste immer wieder sehr bewusst in meinem Kopfkino die Erwachsenen durch Kinder ersetzen. Das klingt jetzt allerdings dramatischer als es am Ende ist, denn der Roman ist durch und durch gut und spannend geschrieben. Und wer es geschafft hat, seinen Kopf zu Beginn freizumachen, wird auch am Ende entsprechend entlohnt. Obwohl dies der vierte Teil der Dunklen-Chroniken-Reihe von Christina Henry ist, so ist das Buch für sich alleine verständlich und spannt keinen Bogen zu den anderen Büchern. Dieses Buch ist ein Einzelband. Fazit Christina Henry schafft es mit ihrer Nacherzählung den kundigen Leser für sich zu vereinnahmen und lässt ihn einen vollkommen anderen Blick auf Nimmerland werfen. Entstanden ist ein vom Original losgelöstes Werk, das trotz aller Grausamkeit mich in Beschlag genommen hat. Eine Leseempfehlung für alle Freunde finsterer Literatur.

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