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Rezension zu
Im Winter Schnee, nachts Sterne. Geschichte einer Heimkehr

Die Rezension bezieht sich auf eine nicht mehr lieferbare Ausgabe.

Der lange Weg, wie aus einem fremden Land 'Heimat' wird und das Zuhause, das man nie vergisst

Von: Rocky
26.10.2021

Dies ist die Fortsetzung der Geschichte von Enaiatollah Akbari. Einst ist er, noch ein Kind, aus seiner Heimat Afghanistan geflüchtet und nach einer schlimmen Odysee durch mehrere Länder in Italien gelandet. Dort hat er Aufnahme gefunden und fortan darum gekämpft, dieses fremde Land zu seiner Heimat werden zu lassen und sich hier ein Leben aufzubauen. Er hat hier die Schule besucht und anschließend Politikwissenschaften studiert. Und tatsächlich ist Italien so etwas wie sein Zuhause geworden. Aber da ist auch immer noch seine frühere Heimat Afghanistan, das Land in dem er geboren wurde und aufgewachsen ist, das Land, in dem er seine Familie hat zurücklassen müssen. Und so bleibt tief in ihm eine große Sehnsucht, vor allem nach seiner Mutter und seinen Geschwistern, die ihn schließlich dazu bringt, nach ihnen zu suchen und sie dann auch zu treffen. Dadurch, das er es zulässt, sich mit seinen Wurzeln zu beschäftigen, öffnet sich seine Seele auch wieder dem Afghanistan, in dem es natürlich um die aufwühlenden Zustände dort vor Ort geht, was im Angesicht der aktuellen dramatischen politischen Entwicklung eine ganz besondere Intensität erzeugt, bei uns Lesern, die Enaitollah mit dem Erzählstil, in dem das Buch gehalten ist, ja teilweise auch direkt anspricht. Aber da ist dann auch dieses schöne Land mit seiner Natur und seinen Menschen, die dort ein sicheres menschenwürdiges Leben leben wollen, von denen er aus seiner Erinnerung heraus erzählt. Das ist stark und berührend und man nimmt Anteil. Vieles bleibt aber auch unerwähnt oder vielleicht kann man sagen, außen vor, was man als achtsamer Beobachter für wichtig hält und über das man hier mehr zu erfahren gehofft hat. Doch Enaiatollah hat sich dafür entschieden, seine Geschichte auf einer eher persönlichen Ebene zu gestalten und mit uns zu teilen. Und das akzeptiere und achte ich sehr.

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